FRIEDRICH WASMANN, RÖMISCHE BAUERN AUF DER HEIMFAHRT. LAVIERTE FEDERZEICHNUNG
DAS ÄNGSTLICHE TALENT
GELEGENTLICH EINER AUSSTELLUNG VON ZEICHNUNGEN
FRIEDRICH WASMANNS, MARTIN VON ROHDENS UND ANDERER
VON
KARL SCHEFFLER
In der Dresdner Galerie Arnold war Gelegenheit,
viele Zeichnungen von Friedrich Wasmann,
Martin von Rohden, Victor Emil Janssen und Hans
Beckmann in guter Ordnung und Auswahl zu
sehen. Einmal mehr ist mit dieser Ausstellung in
der Arnoldschen Galerie der Geist der deutschen
Jahrhundertausstellung gepflegt worden; der Be-
trachter aber wurde angeregt, einigen der Gedanken,
die ihn dort schon beschäftigt haben, von neuem
nachzuhängen.
Vor allem vor den Zeichnungen. Wasmanns,
die der Anzahl und dem Werte nach überwiegen.
Eine bestimmte Seite des deutschen Talents über-
haupt wird deutlicher in der Beschäftigung mit den
Zeichnungen dieses 1805 in Hamburg Geborenen,
der in Dresden, München und Rom gelernt und
in Meran dann eine neue Heimat gefunden hat,
der, wie viele andere Maler seiner Zeit, konvertiert
hat und der sich darauf so sehr vom Leben zurück-
zog, daß Bernt Grönvold ihn vor mehr als fünf-
undzwanzig Jahren aus völliger Vergessenheit, oder
vielmehr aus der Unbekanntheit hervorziehen mußte,
um das deutsche Volk mit einem seiner begabtesten
Söhne bekannt zu machen. Und es vertieft sich
das Verständnis für das Problem, wenn man sich
zugleich vor Augen hält, was Friedrich Wasmann
selbst über sein stilles Leben geschrieben hat.*
* Friedrich Wasmann, ein deutsches Künstlerleben, von
ihm selbst geschildert. Herausgegeben von Bernt Grönvold.
Im Insel-Verlag zu Leipzig 1915.
146
DAS ÄNGSTLICHE TALENT
GELEGENTLICH EINER AUSSTELLUNG VON ZEICHNUNGEN
FRIEDRICH WASMANNS, MARTIN VON ROHDENS UND ANDERER
VON
KARL SCHEFFLER
In der Dresdner Galerie Arnold war Gelegenheit,
viele Zeichnungen von Friedrich Wasmann,
Martin von Rohden, Victor Emil Janssen und Hans
Beckmann in guter Ordnung und Auswahl zu
sehen. Einmal mehr ist mit dieser Ausstellung in
der Arnoldschen Galerie der Geist der deutschen
Jahrhundertausstellung gepflegt worden; der Be-
trachter aber wurde angeregt, einigen der Gedanken,
die ihn dort schon beschäftigt haben, von neuem
nachzuhängen.
Vor allem vor den Zeichnungen. Wasmanns,
die der Anzahl und dem Werte nach überwiegen.
Eine bestimmte Seite des deutschen Talents über-
haupt wird deutlicher in der Beschäftigung mit den
Zeichnungen dieses 1805 in Hamburg Geborenen,
der in Dresden, München und Rom gelernt und
in Meran dann eine neue Heimat gefunden hat,
der, wie viele andere Maler seiner Zeit, konvertiert
hat und der sich darauf so sehr vom Leben zurück-
zog, daß Bernt Grönvold ihn vor mehr als fünf-
undzwanzig Jahren aus völliger Vergessenheit, oder
vielmehr aus der Unbekanntheit hervorziehen mußte,
um das deutsche Volk mit einem seiner begabtesten
Söhne bekannt zu machen. Und es vertieft sich
das Verständnis für das Problem, wenn man sich
zugleich vor Augen hält, was Friedrich Wasmann
selbst über sein stilles Leben geschrieben hat.*
* Friedrich Wasmann, ein deutsches Künstlerleben, von
ihm selbst geschildert. Herausgegeben von Bernt Grönvold.
Im Insel-Verlag zu Leipzig 1915.
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