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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 19.1921

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Heft 8
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Strübing, Edmund: Das Mannheimer Schloss
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https://doi.org/10.11588/diglit.4746#0302

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DAS MANNHEIMER SCHLOSS. DER EHRENHOF

DAS MANNHEIMER SCHLOSS

VO N

EDMUND STRÖBING

Mannheim als Kunststadt" ist ein fest um-
grenzter bestimmter Begriff geworden. Wer
davon spricht, denkt an die „Mannheimer Bewe-
gung", an die Kunsthalle, an die große „Erschießung
Kaiser Maximilians" von Manet. Er kann vielleicht
auch noch von den Meistersälen deutscher Malerei
berichten, die Hauptwerke von Feuerbach, Thoma,
Trübner, Liebermann und Slevogt bergen. — Vom
architektonischen Mannheim, von der alten Kur-
fürstenresidenz, wissen die wenigsten mehr, als
daß die Stadt regelmäßig angelegt ist mit ganz ge-
raden Straßen, die sich rechtwinkelig schneiden
und keine Namen haben. Die Krone dieser gleich-
förmigen Anlagen aber, das Wahrzeichen einer alten
Kultur, kennt man nicht.

Das ist das Sonderbare: eines der größten deut-
schen Schlösser des achtzehnten Jahrhunderts, wenn
nicht das größte, ist in Deutschland unbekannt. Von
den Nachbarschlössern weiß man, von Karlsruhe, von
Bruchsal, von den Gartenanlagen in Schwetzingen,
von Ludwigsburg, ganz zu schweigen von Würzburg.
Aber das Mannheimer Schloß? Nur ein kleiner
Kreis von Architekten und Kunsthistorikern im
weiten deutschen Reich hat Kunde davon, nur
wenige Reisende, die zufällig länger in dem alten
kurpfälzischen Fürstensitz Aufenthalt hatten, sind
bis zu den gewaltigen Fronten des Riesenbaues
vorgedrungen, und kaum einer ahnt etwas von
den prächtigen Schätzen, die dieses Bauwerk im
Innern birgt. Freilich, wer hier die rauschende
 
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