Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Metadaten

Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 19.1921

DOI Heft:
Heft 9
DOI Artikel:
Waldmann, Emil: Griechische Zeichner
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.4746#0326

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
VON EINER SCHWARZFIGURIGEN BUNTEN JONISCHEN AMPHORA,
HERMES STIEHLT DEM RIESEN ARGOS DIE KUH JO. MÜNCHEN

GRIECHISCHE ZEICHNER

VON

EMIL WALDMANN

Während uns von der griechischen Malerei der
großen Zeit so gut wie nichts erhalten ist,
während wir uns bemühen müssen, nach zufälligen
und kümmerlichen Resten (nach dekorativem Me-
topenschmuck in Thermos, nach etruskischen Grab-
fresken, nach meist handwerklich bemalten Grab-
stellen in Pagasae und
endlich nach dem spä-
ten Abglanz der Wand-
bilder in römischen
Häusern zu Pompei
und Herkulanum), uns
eine irgendwie brauch-
bare Vorstellung von
griechischer Original-
malerei zu machen,
über deren Ruhm und
Schönheit wir aus anti-
ken Schriftquellen so-
viel, manchmal zu viel

TIERFRIES EINER KORINTHISCHEN KANNE. MÜNCHEN

Anmerkung der Redaktion: Die diesem Aufsatz beige-
gebenen Abbildungen sind zum größten Teil dem Mappen-
werk: Furtwängler-Reicholdt, Griechische Vasenmalerei, Ver-
lagsanstalt F. Bruckmann A.-G., München, entnommen.

wissen; während uns also die klassische Malerei
keinen lebendigen Anschauungswert bedeutet, ken-
nen wir wenigstens ein Gebiet malerischer Kunst-
übung der alten Griechen genau: die Handzeich-
nung. Zu tausenden in Originalen liegen uns in
den Vasenbildern Handzeichnungen der größten

und berühmtesten Va-
senmaler vor, und
wenn moderne Ge-
wöhnung auch leicht
geneigt sein mag, diese
Dinge, als Erzeugnisse
des Kunstgewerbes, als
Werke der Dekoration
auf Gebrauchsgegen-
ständen aus billigem
Material, ein wenig
geringschätzig anzu-
sehen — wer die Grie-
chen kennt, weiß, daß
diese Trennung zwischen hoher Kunst und niederer
Kunst bei ihnen nicht existierte. Nicht nur durch
ihre allerdings ungeheure technische und hand-
werkliche Verfeinerung standen die bemalten Ton-

3H
 
Annotationen