DOI Heft:
Heft 11
DOI Artikel:Kunstausstellungen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.4747#0411
EUGENE DELACROIX, VERWUNDETER ARABER
AUSGESTELLT IN DER GALERIE ROSENBERG, PARIS
U N S T A U S
PARIS
Den großen französischen Malern des
neunzehnten Jahrhunderts war eine um-
fangreiche Ausstellung bei Paul Rosen-
berg in der Rue de la Boetier gewidmet. Man konnte sie
schon beinahe eine Jahrhundertausstellung nennen, denn
die führenden Meister waren fast vollzählig und in den
meisten Fällen mit schönen Werken vertreten. Ungefähr
erhält man einen Eindruck von der Ausstellung, wenn man
die folgenden Tatsachen beachtet und damit auch die Ab-
bildungen vergleicht, die in diesem Heft gezeigt werden.
Von Cezanne waren zehn Bilder zu sehen. Die wich-
tigsten sind ein dunkeltoniges Selbstbildnis aus dem Jahre
1877, die Nana aus dem Jahre 1880, ein Apfelstilleben (1885),
eine Berglandschaft aus demselben Jahre und der ganz in
Blau gemalte „See" aus dem Jahre 1895. Corot war mit
STELLUNGEN
vierzehn zum Teil höchst bedeutenden Werken vertreten.
Die 1830 gemalte Kathedrale von Chartres ist eine gewissen-
haft durchgeführte Architekturmalerei, die für den Künstler
merkwürdig ist. In einer andern Art merkwürdig ist der
Hafen von Honfleur aus demselben Jahre. Beide Bilder sind
sozusagen gemalt, bevor Corot seine malerische Handschrift
endgültig präzisiert hatte. Aus dem Jahre 1834 waren einige
ventianische Landschaften da, aus dem Jahre 1852 zwei herr-
liche Landschaften aus Chäteau Thierry und Ville d'Avray.
Unter den Figurenbildern ragte die Zingara (1867)
und das Doppelbildnis seiner Frau und Tochter (1873)
hervor.
Von Courbct waren nur vier Bilder zu sehen. Darunter
eine „Venus" (1866), die in merkwürdigerweise zu Ingres
hinüberweist und eine große Landschaft mit Hirsch (1869)
Daumier war, seinem Range nicht entsprechend, nur mit
zwei Don Quichotte-Bildern vertreten, Degas mit drei Dar-
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AUSGESTELLT IN DER GALERIE ROSENBERG, PARIS
U N S T A U S
PARIS
Den großen französischen Malern des
neunzehnten Jahrhunderts war eine um-
fangreiche Ausstellung bei Paul Rosen-
berg in der Rue de la Boetier gewidmet. Man konnte sie
schon beinahe eine Jahrhundertausstellung nennen, denn
die führenden Meister waren fast vollzählig und in den
meisten Fällen mit schönen Werken vertreten. Ungefähr
erhält man einen Eindruck von der Ausstellung, wenn man
die folgenden Tatsachen beachtet und damit auch die Ab-
bildungen vergleicht, die in diesem Heft gezeigt werden.
Von Cezanne waren zehn Bilder zu sehen. Die wich-
tigsten sind ein dunkeltoniges Selbstbildnis aus dem Jahre
1877, die Nana aus dem Jahre 1880, ein Apfelstilleben (1885),
eine Berglandschaft aus demselben Jahre und der ganz in
Blau gemalte „See" aus dem Jahre 1895. Corot war mit
STELLUNGEN
vierzehn zum Teil höchst bedeutenden Werken vertreten.
Die 1830 gemalte Kathedrale von Chartres ist eine gewissen-
haft durchgeführte Architekturmalerei, die für den Künstler
merkwürdig ist. In einer andern Art merkwürdig ist der
Hafen von Honfleur aus demselben Jahre. Beide Bilder sind
sozusagen gemalt, bevor Corot seine malerische Handschrift
endgültig präzisiert hatte. Aus dem Jahre 1834 waren einige
ventianische Landschaften da, aus dem Jahre 1852 zwei herr-
liche Landschaften aus Chäteau Thierry und Ville d'Avray.
Unter den Figurenbildern ragte die Zingara (1867)
und das Doppelbildnis seiner Frau und Tochter (1873)
hervor.
Von Courbct waren nur vier Bilder zu sehen. Darunter
eine „Venus" (1866), die in merkwürdigerweise zu Ingres
hinüberweist und eine große Landschaft mit Hirsch (1869)
Daumier war, seinem Range nicht entsprechend, nur mit
zwei Don Quichotte-Bildern vertreten, Degas mit drei Dar-
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