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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 21.1923

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Heft 8
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Alten, Wilken von: Rudolf Grossmann als Maler
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https://doi.org/10.11588/diglit.4655#0244

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RUDOLF GROSSMANN, LANDSCHAFT

RUDOLF GROSSMANN ALS MALER

VO N

v. A L T E N

Großmanns Bedeutung liegt weniger in seiner
Fähigkeit Witziges mit Grazie zu sagen, oder
in der Güte seines kultivierten malerischen Hand-
werkes, als darin, daß er einer der wenigen ist,
die „Bilder" malen. Er fühlt, daß es nicht darauf
ankommt mehr oder weniger ekstatischen oder
sentimentalen Empfindungen Ausdruck zu geben,
daß ein Bild malen etwas ganz anderes, spezifi-
sches ist, daß es heißt eine in sich selbst harmo-
nische. Welt zu schaffen. Das liegt ihm im Blute.
Und so gelingt ihm scheinbar ohne Anstrengung,

mit gelassener Selbstverständlichkeit, was wesent-
lich stärkere Begabungen und entschlossenere Cha-
raktere vergeblich erstreben.

Großmann ist von der Tradition getragen. Auch
wenn man nicht wüßte, daß er acht Jahre in Paris
war und zum Kreise des Cafe du Dome gehörte,
würde man sie im wesentlichen in Frankreich
suchen. Höchst unbedenklich — ein Zeichen
innerer Stärke — steht er den fremden Einflüssen
gegenüber. Daß er an Cezanne nicht vorüberging,
teilt er mit fast allen, daß Toulouse-Lautrec und

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