JOSEPH WILM, BERLINER BISCHOFSRING
GOLD
MODERNE KIRCHLICHE GOLDSCHMIEDEARBEITEN
DIE BERLINER BISCHOFSINSIGN1EN JOSEPH WILMS
VO N
HERMANN SC H M ITZ
Die für den neuen Berliner Weihbischof von
dem Goldschmied Joseph Wilm in Berlin
gefertigten Insignien, Bischofsstab, Brustkreuz mit
Kette und Ring, verdienen die Beachtung aller
Freunde moderner Kirchenkunst. Es lassen sich
bisher nur wenige religiöse Kunstschöpfungen
unserer Zeit aufführen, in denen die kirchliche
Zweckform in so glücklicher Weise in modernem
Sinne ästhetisch gelöst ist. Niemand kann ange-
sichts dieser Schöpfungen länger daran zwei-
feln, daß eine Verbindung der Kirche mit der
lebendigen Kunst der Gegenwart möglich ist.
Tagungen, Programmerklärungen, Gründungen von
Verbänden und Ausstellungen haben seit dem letz-
ten Jahrzehnt den Boden für eine neue der Zeit
entsprechende Kirchenkunst vorbereitet. Durch-
schlagende Erfolge allerdings werden dieser Be-
wegung nur durch die Tat, durch einwandfreie
künstlerische Schöpfungen beschieden sein. Jede
gelungene Lösung auf diesem schwierigen Felde
verdient deshalb nachdrückliche Förderung und
daher hat „Kunst und Künstler" diesen Hin-
weis* auf die Berliner Bischofsinsignien unter-
nommen.
Abgebildet wird hier nur die Krümme des
Bischöfsstabes, der sich der altüblichen Form
des Krummstabes, des Pedum, anschließt. Die
scharfkantige, im Querschnitt breit sechseckige
Krümme entwickelt sich aus einem viereckigen
nach oben verjüngten Knauf, der auf einem aus-
ladenden Kopfstück — des gleichfalls silbernen
Schaftes — aufsitzt. Die steil ansteigenden Wan-
dungen des Knaufes sind durch aufgelegte sich
durchschneidende Rippen spitzrautenförmig ge-
gliedert. Diese Verstrebungen kennzeichnen den
Knauf als den Sammel- und Ausgangspunkt ge-
spannter Energie, die in der straff aufsteigen-
den, nach oben sich verjüngenden scharfrückigen
Krümme sich ausspricht. Am Ende des Umschwun-
ges setzt ein großstilisiertes Blatt an, auf dem die
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GOLD
MODERNE KIRCHLICHE GOLDSCHMIEDEARBEITEN
DIE BERLINER BISCHOFSINSIGN1EN JOSEPH WILMS
VO N
HERMANN SC H M ITZ
Die für den neuen Berliner Weihbischof von
dem Goldschmied Joseph Wilm in Berlin
gefertigten Insignien, Bischofsstab, Brustkreuz mit
Kette und Ring, verdienen die Beachtung aller
Freunde moderner Kirchenkunst. Es lassen sich
bisher nur wenige religiöse Kunstschöpfungen
unserer Zeit aufführen, in denen die kirchliche
Zweckform in so glücklicher Weise in modernem
Sinne ästhetisch gelöst ist. Niemand kann ange-
sichts dieser Schöpfungen länger daran zwei-
feln, daß eine Verbindung der Kirche mit der
lebendigen Kunst der Gegenwart möglich ist.
Tagungen, Programmerklärungen, Gründungen von
Verbänden und Ausstellungen haben seit dem letz-
ten Jahrzehnt den Boden für eine neue der Zeit
entsprechende Kirchenkunst vorbereitet. Durch-
schlagende Erfolge allerdings werden dieser Be-
wegung nur durch die Tat, durch einwandfreie
künstlerische Schöpfungen beschieden sein. Jede
gelungene Lösung auf diesem schwierigen Felde
verdient deshalb nachdrückliche Förderung und
daher hat „Kunst und Künstler" diesen Hin-
weis* auf die Berliner Bischofsinsignien unter-
nommen.
Abgebildet wird hier nur die Krümme des
Bischöfsstabes, der sich der altüblichen Form
des Krummstabes, des Pedum, anschließt. Die
scharfkantige, im Querschnitt breit sechseckige
Krümme entwickelt sich aus einem viereckigen
nach oben verjüngten Knauf, der auf einem aus-
ladenden Kopfstück — des gleichfalls silbernen
Schaftes — aufsitzt. Die steil ansteigenden Wan-
dungen des Knaufes sind durch aufgelegte sich
durchschneidende Rippen spitzrautenförmig ge-
gliedert. Diese Verstrebungen kennzeichnen den
Knauf als den Sammel- und Ausgangspunkt ge-
spannter Energie, die in der straff aufsteigen-
den, nach oben sich verjüngenden scharfrückigen
Krümme sich ausspricht. Am Ende des Umschwun-
ges setzt ein großstilisiertes Blatt an, auf dem die
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