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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 22.1924

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Heft 8
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Kuhn, Alfred: Corinth als Grafiker
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https://doi.org/10.11588/diglit.4654#0222

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die Kälber im Stall, die Bank im Walde, ein ge-
schlachtetes Schwein, Schafböcke, Truthähne, einige
Hühner, die eigene Frau mit einem Kätzchen, mit
der Handarbeit, der Knabe Thomas, das Selbst-
bildnis spielt von neuem eine Rolle; im Zoologi-
schen Garten werden die wilden Tiere auf das
Blatt gebannt. Eine außerordentliche Menge von Akt-
studien, zumeist radiert, kennen wir aus diesem Jahr.

Dies ist die Zeit, in der Corinth durch das
erneute intensive Studium der umgebenden Natur,
und besonders durch die eingehende Beobachtung
der Bewegung, sich zur großen Illustrationsarbeit
rüstete, die seine späteren Jahre ausfüllte. Die

neue Freiheit zeigt sich schon in den zwölf Illu-
strationen zu einer Erzählung aus Tausendundeine
Nacht und in jenen zu Balzac. Es sind Lithos,
skizzenhaft und präzis im Duktus, von hinreißendem
Humor. Welche Möglichkeiten werden den Balken
der Initialen entnommen, wie amüsant ist jeder
Strich, mit wie wenig Mitteln kommt der Künstler
ausl Noch ist alles gezeichnet, das heißt, noch
kommt alles auf die Linie an, noch wird die Form
ausnahmslos konturiert, aber der Linie ist schlechter-
dings alles abgewonnen, was sie zu geben im-
stande ist.

(Fortsetzung folgt.)

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