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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 23.1925

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Heft 5
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Chronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.4653#0211

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CHRONIK

Der Prozeß Demente-Vigouroux: In Paris ist im No-
vember ein Prozeß zu Ende geführt worden, der Gelegen-
heit bot, die Fälschungen zu erörtern, die dem bekannten
Kunsthändler Demotte zur Last gelegt wurden und durch
die auch die Leitung des Louvre angeblich getäuscht wor-
den ist. Du Witte des Demotte, der im vorigen Jahre auf
der Jagd umkam, klagte gegen den Vertreter der Firma in
New York auf Ersatz einer größeren, beim Jahresabschluß
fehlenden Summe, die dieser Agenten, Kommissionären und
Freunden der oberen Zehntausend für die Vermittlung beim
Ankauf von Kunstwerken gezahlt haben wollte. Das Ur-
teil des Gerichts, das Vigouroux zur Erstattung dieser Ge-
schäftsunkosten verurteilte, scheint zu beweisen, daß ent-
gegen der Behauptung von Vigouroux hohe Vermittlungs-
gebühren — es war von fünfstelligen Ziffern die Rede —
an Schlepper und ähnliche Leute in New York nicht orts-
üblich sind. Leider brachte der Prozeß wiederum keine
Klarheit über den Umfang der Fälschungen und der raffi-
nierten Ergänzungen, die höchstwahrscheinlich im Hause
Demotte vorkamen. Mit dem sehr ungünstigen Gutachten
von R. Köchlin, dem Präsidenten der „amis du Louvre", der
selbst ein ausgezeichneter Kenner des französischen Mittel-
alters ist, ließen sich andere sehr schwer vereinen. Tat-
sache scheint zu sein, daß die Ergänzungen der von De-
motte erworbenen Figuren im Louvre nicht bemerkt wurden,
bevor nicht Zuschriften darauf
aufmerksam machten, und daß
die Untersuchung derselben
erst infolge eines Druckes der
öffentlichen Meinung vorge-
nommen wurde.

Als eines der letzten Län-
der hat sich nunmehr Belgien
entschlossen, Eintrittsgelder in
seinen Museen zu erheben.

Die Regelung ist die übliche. An ein bis zwei Tagen der
Woche wird kein Eintrittsgeld erhoben. Das finanzielle
Ergebnis sei befriedigend; genannt werden Summen, die
in einem Jahre noch nicht iooooo Mark ergeben. Diese
Nachkriegserscheinung ist ein wahrhaft beschämendes Zeichen
der Hilflosigkeit der Verwaltungsbehörden. Um eine ge-
ringfügige Summe zu sparen, die in keinem Verhältnis zu
den anderen Ziffern des Budgets steht, oder um die Museen
als produktive Unternehmungen, wie es so schön heißt,
erscheinen zu lassen, wird ein umständlicher Apparat auf
Kosten der Museen in Bewegung gesetzt, werden Tausende
von Besuchern verärgert und abgeschreckt. In England hat
sich die Neuerung nicht halten lassen, sie ist seit einiger
Zeit abgeschafft. Mögen dem praktischen Albion bald an-
dere Staaten folgen.

Das von der Auktion Goldschmidt-Przibram her be-
kannte Bild des Barthel Beham, Reitendes Paar, ist in den
Besitz des Louvre übergegangen. Es war neben dem Halle-
schen Altar des Baidung Grien ein Hauptstück der Samm-
lung und stammte wie dieser aus der ersten Sammlung
Lippmann. Der Louvre hat in jüngster Zeit mehrere be-
deutende altdeutsche Bilder erworben. Es sei nur an Dürers
Selbstbildnis von 1493 aus der Sammlung Felix erinnert.
Der Ankauf des Beham weckt neue Hoffnungen inbezug
auf den Baidung Grien, der auf der Versteigerung im Früh-
jahr von dem bekannten Am-
sterdamer HändlerGoudstikker
erworben wurde. Nachdem
eine so bedeutende Sammlung
wie der Louvre offenbar als
Bewerber ausgeschieden ist,
kommt vielleicht ein deutsches
Museum in die Lage, dieses
Meisterwerk eines unserer
besten Maler zu erlangen.

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