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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 23.1925

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Heft 7
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Kunstausstellungen
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PABLO PICASSO, DIE HOCHZEIT DER PIERRETTE

AUSGESTELLT BEI HUGO PERLS, BERLIN

UNSTAUSSTELLUNGEN

DRESDEN
Kokoschka-Ausstellung in der
Galerie Arnold
Kokoschkas erste Periode, die in
der Hauptsache durch die psycholo-
gisch beinahe überladenen Porträts der Jahre 1906—13 be-
zeichnet wird, zu denen als bedeutendstes der in Dresden
nicht ausgestellte Forel gehört, stellt sich als die den typischen
Bildungserlebnissen des ersten Jahrzehnts des zwanzigsten Jahr-
hunderts ausgesetzte Entwicklung einer suchenden Künstler-
persönlichkeit dar. Neben den kaum gemalten, sondern
wie in den trockenen Grund eingeritzt erscheinende Por-
träts der Frau Hirsch (1907), Janikowskis (1908) oder
Peter Altenbergs (1910) mit ihrer bewußt unsicheren und
in keinem Spannungsverhältnis zu den Rahmenkanten ste-
henden Bildfüllung, mit dem allen gemeinsamen eigent-
tümlich embryonalen Ausdruck, steht das fest und sicher
in die Bildfläche gesetzte, breite, wirklich gemalte Porträt
des Architekten Loos (1908), das deutlich den Anschluß
an den bewegten und gespannten Kontur van Goghs verrät,
wogegen in der karikaturhaften Herzogin von Rohan aus
dem gleichen Jahre eine erlahmte und farblose Auseinander-
setzung mit Toulouse-Lautrec zum Ausdruck kommt.

Den Auftakt zu der farbigen Periode Kokoschkas bildet
auf der Dresdner Ausstellung das der Bremer Kunsthalle ge-

hörende Jagdbild (1918), dessen breit hingesetzte, email-
artige Farbigkeit von eindrücklichster Wirkung ist. Es folgt
nun die Periode von 1918—23, die im wesentlichen durch
die von der Berliner Ausstellung bei Cassirer her bekannten
Bilder vertreten ist. Die geschickte Gegenüberstellung zweier
Dresdner Eibansichten aus dem Jahre 1923 gewährt einen
interessanten Einblick in Kokoschkas Schaffensprozeß.

Am bedeutendsten erscheinen die letzten Schöpfungen
Kokoschkas aus dem Jahre 1924. Hier mündet seine Kunst
in freier Entwicklung in einen Nachimpressionismus ein, für
den man, nur zur allgemeinen Orientierung, den Namen
Corinth nennen muß. Die bei aller Farbenkraft transparente
venezianische Vedute, der in starker Aufsicht gegebene Blick
auf den Pariser Opernplatz, sowie zwei Bildnisse, die die
Synthese der ersten nur psychologischen und der zweiten
nur malerischen Periode bilden, erscheinen als schönste Er-
gebnisse. Durch diese letzten Bilder gewinnen Kokoschkas
frühere Entwicklungsstufen einen neuen Sinn.

Ernst Michalski.

MANNHEIM

Kunsthalle. Ausstellung indonesischer Stoffe und Vor-
führung javanischer Schattenspiele und Tänze.

Die künstlerische Bedeutung der indonesischen Weberei
und Färberei ist in Deutschland etwa neben der Vorder-

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