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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 23.1925

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Heft 9
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Künstler-Anekdoten
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https://doi.org/10.11588/diglit.4653#0385

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Stilblüte aus dem Prospekt des neuen „Marburger Jahr-
buchs für Kunstwissenschaft": „Zum ersten Mal ist auf
diese Weise eine Geschichte der Importe in der deutschen
Kunst des Mittelalters entworfen worden."

Als Slevogt vor dem Krieg einst in der Berliner Sezession
beschäftigt war, Bilder für die Frühjahrsausstellung zu hängen
und eben die Arbeiten expressionistischer Maler verteilte,
sagte Trübner zu ihm: „Hängen Sie nur recht viel von dem
scheußlichen Zeug auf." „Warum denn?" fragte Slevogt.
„Na, nachher sind wir die Klassiker."

*

Zu Bonnat kommt Haneteau und ruft: „O, es tut wohl
schöne Malerei zu sehen!" Bonnat verneigt sich geschmei-
chelt. „Ja," sagt Haneteau, „ich komme eben aus dem
Luxembourg, wo ich mein Bild lange betrachtet habe."

Ein Schieber hat sich einen Frans Hals gekauft. Als
ein Kunsthistoriker das Haus besucht, sagt der Hausherr zu
seiner Frau: „Zeig dem Herrn Doktor mal den Hals", wo-
rauf die Frau ihr Kleid aufknöpft und ihren Hals zeigt.
Der Kunsthistoriker (für sich): „Hoffentlich zeigt sie mir
nicht auch noch den Leibel."

Manet sagte von Monet:
quel oeil!"

„Monet, c'est un oeil; mais

Hofstede de Groot bekam von einem Händler ein Bild,
um es zu begutachten. Er sagte: Das ist ein Wigernus
Vitringa — und bekam sein Honorar. Andern Tags begeg-
net ihm der Kunsthändler auf der Straße und fragt: „Ver-
zeihung, ich habe den Namen des Malers vergessen; wie
hieß er doch?" Hefstede de Groot antwortete: „Wigernus
Vitringa — dieses ist aber eine neue Expertise".

Selbstgespräch eines jungen Mannes in einer Graphik-
ausstellung: „Liebespaar auf der Bank, erster Zustand —
zweiter Zustand — dritter Zustand — nanu, die tun doch
immer dasselbe!"

*

Stendhal schreibt: „Eine Frau sollte dem gehören, der
sie am meisten liebt; so sollte es auch bei Kunstwerken sein!"

Begas fragte Menzel während eines Hofballes: „Menzel,
ist es bei ihnen da unten auch so warm?"

DREIUNDZWANZIGSTER JAHRGANG, NEUNTES HEFT. REDAKTIONSSCHLUSS AM 15. MAI. AUSGABE AM 1. JUNI NEUN-

ZEHNHUNDERTFÜNFUNDZWANZIG. REDAKTION KARL SCHEFFLER, BERLIN; VERLAG VON BRUNO CASSIRER. BERLIN

GEDRUCKT IN DER OFFIZIN VON FR.RICHTER, G. M. B. H., LEIPZIG
 
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