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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 24.1926

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Heft 8
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Heise, Carl Georg: Carl Milles
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https://doi.org/10.11588/diglit.7391#0352

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CARL MILLES. SPRINGENDES PFERD. GIPS

CARL MILLE S

VON

CARL GEORG HEISE

TT^in Bildhauer im Norden. Sucht man Vergleiche
' in der Erinnerung, so muß man weit zurück-
gehen, um überhaupt große Meister der Skulptur
aus den nordischen Ländern zu finden, deren
Werke der gesamteuropäischen Vorstellungswelt
angehören. Sergel und Thorwaldsen waren die letz-
ten nordischen Bildhauer von Weltruf. Nicht ohne
Nutzen beschwört man diese erhabenen Gestalten,
wenn man von Milles und seiner Kunst reden
will. Nicht um des Ranges, sondern um des We-
sens willen. Mag Thorwaldsen von der mächtigen
klassizistischen Woge seiner Zeit mehr getragen

sein, als daß er selbst Antrieb und Richtung ent-
scheidend bestimmte (immerhin: man wird nicht
aus Zufall der ruhmvollste Exponent einer großen
europäischen Bewegung), so gehört Sergel, der
Schwede, gewiß zu den Bahnbrechern, zu denen,
die nicht von der Zeit getrieben werden, sondern
die Zeit bestimmen — er trug bei aller Verwur-
zelung im achtzehnten Jahrhundert in sich selbst
als Kern seines Wesens die beflügelnde Sehnsucht,
sein schweres nordisches Pathos an der Formen-
klarheit der Antike zu läutern. Carl Milles ge-
hört künstlerisch zum gleichen Geschlecht. Er

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