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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 24.1926

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Heft 10
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Auktionsnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7391#0436

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EDGAR DEGAS, PFERD. BRONZE

AUSGESTELLT IN DER GALERIE A. KLECIITIIE1M, BERLIN. MIT ERLAUBNIS DER SOOETE DU DROIT d'aUTEUR AUX ARTISTES

1UKTIONSNACHRICHTEN

Der Ausverkauf des fürstlichen
Kunstbesitzes in Deutschland nimmt
seinen Fortgang. Es wurde kürz-
lich hier über die Versteigerung
von ostasiatischem Porzellan aus
königlich sächsischem Besitz bei
Paul Cassirer berichtet. Im Abstände weniger Wochen folgte
ein Teil der Gemäldesammlungen des Hauses Braunschweig-
Lüneburg, aus denen einige kostbare Stücke, vor allem das
Prinzenporträt von Holbein, bereits vor einiger Zeit frei-
händig verkauft, ein anderer Teil im vergangenen Jahre
bei Lepke versteigert worden war.

Das Gesamtniveau der Sammlung war nicht sehr erheb-
lich, und die erzielten Preise boten kaum eine Überraschung.
Es konnte verwundern, daß — wie so häufig bei Ver-
steigerungen — durchschnittliche Mittelware, die im freien
Kunsthandel nur sehr schwer Käufer findet, zu gewiß im

ganzen mäßigen Preisen doch mit wenigen Ausnahmen
ihren Absatz fand. Die Hauptstücke waren eine bedeutende
Madonnenkomposition, von Bode als Frühwerk des Sebastiano
del Piombo bezeichnet, für 21 200 Mark zugeschlagen, eine
Bauernstube von Teniers, die 22 100 Mark kostete, ein Bauern-
frühstück von Jan Steen, das auf 5000 Mark stieg, und ein
männliches Bildnis des Adrian Thomas Key, das 4350 Mark
erzielte. Ein Männerkopf des Rubens mußte zurückgezogen
werden. Zu gleicher Zeit gelangte bei Cassirer die Kunst-
gewerbesammlung Alexander Schüller zum Ausgebot. Man
konnte hier, ebenso wie auf der fast gleichzeitig stattfindenden
Auktion Bandli-Hamburg bei Lepke von neuem die Erfahrung
machen, daß die Vorliebe für die durchschnittliche Porzellan-
plastik des achtzehnten Jahrhunderts im Rückgang begriffen
ist. Die Preise beider Auktionen waren auf diesem Gebiete
eher niedrig, während kostbares Porzellangeschirr aus den
Glanzzeiten deutscher Manufakturen weiter ziemlich hoch

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