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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 27.1929

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Heft 1
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Giese, Charlotte: Ein Kriegsgefallenendenkmal von Barlach in Kiel
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https://doi.org/10.11588/diglit.7608#0065

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ERNST BARLACH, KRIEGSGEFALLENENDENKMAL IN DER KIRCHE ST. NIKOLAI, KIEL. HOLZ

MIT ERLAUBNIS DES VERLAGES PAUL CASSIRER, BERLIN

EIN KRIEGSGEFALLENENDENKMAL VON BARLACH IN KIEL

r7u den wenigen bedeutenden Schöpfungen der Kunst, die
*—i sich aus dem Chaos des Weltkriegserlebnisses losgerun-
gen haben, gehören die zwei Denkmale für die Kriegsge-
fallenen von Barlach, das eine in Güstrow*, das andere in Kiel.

Dieses letzte wurde von Barlach für die spätgotische
Hallenkirche von St. Nikolai geschaffen, in deren Chor es
eine würdige Aufstellung gefunden hat. Das Material ist
Holz, die Form das einfache Wandgrab. Über einem schlich-
ten, an die Chorwand gelehnten Sarkophag erhebt sich die
Epitaphtafel, in deren oberer Zone sieben in den Grund

* Siehe „Kunst und Künstler", Jahrgang XXV, Heft IX.

getiefte radial gestellte Schwerter hinzielen auf die stark
im Relief hervortretende kniende Frauengestalt, welche die
gefalteten Hände vor das Gesicht geschlagen hat. Darunter
steht, wieder in den Reliefgrund getieft, eine Inschrift
in Platt:

Min Hart blött vor Gram
Awers Du gifst mi Kraft.
1914—1918.

Der Volksschlag, für den dieses Denkmal gesetzt wurde,
ist ein bäurischer; eines Bauern ist der derbe hölzerne Sarg,

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