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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 27.1929

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Heft 4
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Waldmann, Emil: Gotthard Jedlickas Buch über Henri de Toulouse-Lautrec: Verlag Bruno Cassirer
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https://doi.org/10.11588/diglit.7608#0187

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HENRI DE TOULOUSE-LAUTREC, CLOWNESSE. LITHOGRAPHIE

AUS DER MAPPE „BLUES*1. AUSGESTELLT IM VERLAG BRUNO CAS-IRER. MIT ERLAUBNIS DER D.D.A.

GOTTHARD JEDLICKAS BUCH ÜBER HENRI DE TOULOUSE-LAUTREC

VERLAG BRUNO CASSIRER

Tn den letzten Jahren ist eine Reihe von Büchern über
Lautrec erschienen, fast alle in französischer Sprache: Louis
Delteil gab seinen illustrierten Oeuvre-Katalog der Graphik
Lautrecs heraus, Theodore Duret, Astre und Coquiot schrieben
Bücher über ihn und endlich lag auch die große Biographie
von Marcel Joyant vor, das umfassendste und erschöpfendste
Werk über den Künstler, mit einem chronologisch geordneten
Oeuvre-Katalog auch der Gemälde. Deutschland, wo Lautrecs
Künstlerruhm eigentlich zuerst entstand und wo sich die
größten Sammlungen von Lautrecs Lithographien bildeten
(Bremen, Berlin, Dresden), hielt sich lange zurück; ein vom
Rezesenten bearbeiteter Lautrec-Band in der Reihe von
Arnolds „Graphischen Büchern" konnte nicht erscheinen.

Jetzt hat auch Deutschland in vorliegender Publikation
sein Lautrec-Buch. Es ist aber keine Parallelerscheinung zu
den in Frankreich erschienenen Arbeiten, sondern es ist das
Lautrec-Buch, im künstlerischen Sinne gesprochen. Nicht
nur Biographie in der besten Bedeutung des Wortes, in
jenem Stil, den Boswell mit seinem Leben Dr. Johnsons vor
150 Jahren als klassisch festgelegt hat, sondern darüber
hinaus eine Wertung und Darstellung, eine Nachdichtung
der Lautrecschen Kunst von einzigartiger Vollendung. Jedlicka
„beschreibt", was Kunsthistoriker kaum noch tun, wirklich
Bilder, er erzählt sie, aber er erzählt sie mit einer Kunst
und mit einem Gefühl, mit dem ein großer Schriftsteller
etwa eine Landschaft nachdichtet. Und zugleich beim Erzählen

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