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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 27.1929

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Heft 6
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Herrmann, Wolfgang: Hochhäuser am Kleistpark
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Schmidt, Paul Ferdinand: Urs Graf
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https://doi.org/10.11588/diglit.7608#0270

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stände seine Berechtigung. Die einfachen, bestimmten
Formen werden in ihrer Schärfe einen monumentalen Rahmen
abgeben, der die lichte Beweglichkeit der Arkaden nur noch
mehr betonen wird. Schade nur, daß die Rückseite, die doch
im Zuge der Potsdamer Straße auch Blickseite ist, nicht mit
der gleichen Abgewogenheit durchkomponiert ist, wie die

schöne dem Park zugewandte Eingangsseite. Dort wird das
Nebeneinander des klaren Monumentalbaues eines modernen
Künstlers und des feinen architektonisch-plastischen Werkes
aus längst vergangener Zeit einen schönen, in unserer Stadt
leider seltenen Zusammenklang geben, trotz oder gerade
wegen der Gegensätzlichkeit.

BRUNO PAUL, ENTWURF FÜR EIN HOCHHAUS AM KLEISTPARK IN BERLIN

URS GRAF

Walter Lüthi: Urs Graf. Zürich und Leipzig, Orell
Füßli Verlag, 1928. Geb. M. 20.80.

Die Monographien zur Schweizer Kunst, die Orell Füßli
herausgeben, fassen ihre Aufgabe sehr weit und sehr eng
zugleich. Als erste vier sind behandelt: Füßli, Haller, Gia-
cometti, Urs Graf; eine, bei solch geringer Zahl, reichlich
bunte Auslese, bei deren Fortsetzung man leicht in die
Hunderte kommen kann. Das einzelne Buch aber beküm-
mert sich, bei meist großer Ausführlichkeit, wenig um das
Monographische; das menschliche Schicksal tritt völlig in den
Hintergrund vor weitschweifiger Analyse der Werke, ohne
daß diese nun auch wirklich alle, soweit behandelt und
soweit angängig, reproduziert wären. Man darf gestehen,
daß eine solche Behandlung uns heute ungeduldig macht

und nicht ganz die Höhe des Gewünschten erreicht. Hinzu
kommt noch bei dem Urs Graf-Band eine höchst wunder-
liche Betitelung und Mangel an Hinweisen auf die Abbil-
dungen, die man sich mühselig heraussuchen muß, sowie an
Registern und sonstigen Erleichterungen. Dies sei in der
Hoffnung gesagt, bei den kommenden Bänden eine Abstel-
lung so leicht zu ändernder Fehler vorzufinden.

Davon abgesehen kann man an dem kräftigen, von an-
schaulichen Provinzialismen durchsetzten Text von Lüthi
seine Freude haben; um so mehr als er aus einer Dissertation
hervorgegangen ist und somit Fortsetzungen verspricht, die
den Most abklären lassen werden. Die kluge Skepsis in
stilkritischen Dingen, die zweifelnde Stellung gegenüber dem
allzu schwyzerischen Urwesen in seinem Helden, die Abwä-

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