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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 27.1929

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Heft 7
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Fechheimer, Hedwig: Ägyptische Kunst: in der Kunsthandlung Dr. Burg & Co., Berlin
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https://doi.org/10.11588/diglit.7608#0313

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STEHENDER MANN. RELIEF. PYRAMIDENZEIT KOPF EINES MANNES VON SEINER MUMIE. BEMALTER STUCK

BEMALTER KALKSTEIN. 67 CM HOCH 35 CM HOCH. PTOLEMÄISCH

AUS DER AUSSTELLUNG ÄGYPTISCHER KUNST BEI DR. BURG * CO., BERLIN

ÄGYPTISCHE KUNST

IN DER KUNSTHANDLUNG DR. BURG & Co., BERLIN

VON

HEDWIG FECHHEIMER

TAiese Ausstellung ist die erste ihrer Art in Berlin. In
vier kleinen, in ihrer Abgeschlossenheit intimen Räumen
wird eine bemerkenswerte Auswahl ägyptischer Arbeiten
gezeigt, deren Vorzüge die glückliche Anordnung und Be-
leuchtung hervorzuheben weiß. Auswärtige Museen und die
Besitzer ägyptischer Kunstwerke haben die Bemühungen von
Dr. Burg unterstützt, und es ist eine Freude, so gute Stücke,
wie das Museum Pelizaeus in Hildesheim, Scheurleer im Haag
und das Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg ge-
sandt haben, mit Werken des Berliner Privatbesitzes vereint
zu sehen. Bei dem geringen Umfang der Ausstellung, den
die Räumlichkeiten vorschrieben, überrascht die Mannig-
faltigkeit des Gebotenen. Nicht nur die verschiedenen ägyp-
tischen Kunstweisen: Rundbilder, Reliefs und Geräte, Arbeiten
in Stein, Metall und Holz, auch der Formenwandel, der sich
in den Zeitaltern vollzog, wird an typischen Stücken sichtbar.
Welche Wegstrecke führt von dem grandiosen Nilpferd

Nr. 27 aus versteinertem Holz, dem ältesten der ausgestellten
Rundbilder aus dem vierten Jahrtausend v. Chr., über die
kleine Kalksteinskizze der musizierenden Affen aus dem
Neuen Reich Nr. 76 bis zu den Götterbronzen der Spätzeit:
dem Horusfalken, der Katze Nr. 71 und dem ausgezeichneten
Ibiskopf Nr. 64. Der letzte der vier Räume gibt einen be-
deutenden Eindruck von der Kunst des Alten Reiches in
der ersten Hälfte des dritten Jahrtausends. Eine ganze Wand
ist der Kalksteinfigur des Heti überlassen. Kein anderes
Figurenmotiv vermag mehr über die ägyptische Rundbild-
nerei in Stein auszusagen als das des Schreibers in seinem
glücklichen Ausgleich der Wagerechten, Senkrechten und
Diagonalen, die gleichermaßen die Menschengestalt wie die
Grundgestalt des Blockes erfassen. Wie Sockel, Papyrusrolle
und Schultern zueinander gestimmt sind, so alle übrigen For-
men bis zur völligen Durchdringung von Blockmenschen-
gestalt.

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