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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 27.1929

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Heft 9
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Auktionsnachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7608#0399

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PIETER CODDE, TRICKTRACKSPIELER CORNELIUS TROOST, MUTTER UND KIND

AUSGESTELLT IN DER GALERIE DR. SCHÄFFER, BERLIN

1UKTIONSNACHRICHTEN

VOM KUNSTMARKT

Regelmäßig jedes Jahr im Monat
Mai gelangt beiBoerner in Leip-
zig eine bedeutende Sammlung
alter Graphik zur Versteigerung,
und regelmäßig erlebt man die gleiche Überraschung: daß
die Preise für die seltensten und kostbarsten Blätter wieder
ein Stück höher gestiegen sind. In immer stärkerem Maße
tritt Amerika als Käufer auf, und die Blätter, die von dort
begehrt werden, erreichen Summen, die alle Schätzungen weit
hinter sich lassen. Ein Tonholzschnitt des Baidung Grien mit
der Darstellung des Sündenfalls brachte 22000 Mark. Als vor
zwei Jahren an der gleichen Stelle ein bisher ganz unbe-
kannter früher Holzschnitt Cranachs für 27000 Mark an das
Metropolitan-Museum ging, erschien der Preis unerhört. Heute
ist er im Vergleich mit dem Blatt Baidungs eher niedrig zu

nennen. Hans Wechtlins Ritter mit dem Fußknecht blieb mit
21 000 Mark nicht weit zutück. Der Kupferstich der Geburt
Christi von Dürer in einem besonders schönen Druck war
auf 10000 geschätzt und erzielte 18000 Mark. 8400 für Adam
und Eva, 9200 für den Hieronymus in der Zelle, 7600 für
die Melancholie waren Preise, die den Erwartungen etwa
entsprachen. Daß die Maria mit der Meerkatze 12000, der
heilige Georg zu Pferde 15 200 Mark brachte, war überraschend,
obwohl es sich um besonders vollkommene Exemplare han-
delte. Abnorm hoch wurde aber vor allem das gestrichene
Selbstbildnis Meckenems mit seiner Frau bewertet, das den
Rekordpreis von 38000 Mark erzielte. Seltenheits- und Ku-
riositätswert allein können diesen Preis für die Arbeit eines
doch nur handwerklich tüchtigen Stechers rechtfertigen.
Schongauers Madonna mit dem Papagei kostete 12000, sein
Christus vor Pilatus 10500 Mark. Ein ungewöhnlich großer,
aber ziemlich beschädigter, durch seine Inschrift sicher als

CL. MONET, STILLEBEN. 50:61 CID

H. DAUMIER, DER VERTEIDIGER. ZEICHNUNG. 18:23 cm

A. RENOIR, DAMENBILDNIS. PASTELL

42:36 cm

SAMMLUNG EMILE STRAUSS, VERSTEIGERT AM 3. UND 4. JUNI IN DER GALERIE GEORGES PETIT, PARIS, DURCH ME F. LAIR-DUBREUIL

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