DOI Heft:
Heft 2
DOI Artikel:Deusch, Werner R.: Vorschau auf die Herbstversteigerungen
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7609#0109
VERST
B- BRUYE D. Ä., ZWEI ALTARFLÜGEL
SAMMLUNG OTTO HELD
E'GERuNG ANFANG DEZEMBER BEI PAUL CASSTRER, BERLIN
VAN DYCK, POLLAIUOLO, HERKULES
HERRENBILDNIS UND ANTÄUS. ZEICHNUNG
VERSTEIGERT AM 21. NOVEMBER BEI FRED. MULLER » CO., AMSTERDAM
VORSCHAU AUF DIE HERBSTVERSTEIGERUNGEN
J^)'e Sammlung eines rheinischen Großindustriellen, die am
gel 12 ^ovember bei Wertheim in Berlin zur Versteigerung
sa a°^t' gehört in ihrer Anlage zu einem Typus von Privat-
heut UD*'ei1' die in Deutschland immer selten waren und
ein t£ ''e'na'le n'cht mehr anzutreffen sind. Abgesehen von
Wut>dervollen Landschaft von Daubigny, enthält sie
^ heßlich Werke deutscher Maler der zweiten Hälfte
Neunzehnten Jahrhunderts. Obwohl die Sammlung hoch
tZte Namen wie Menzel. Marees, Leibi vermissen läßt,
man ihr eine bewußte Geschlossenheit, ein gutes Ni-
veau nn) • ' °
tyerk eine persönliche Note zusprechen. Zu den Haupt-
p en ''er Sammlung gehört das reizvolle Frauenbildnis von
tja^r'lac^> Ferdinand von Rayskis Porträt des jungen Grafen
Bild V°n ^'ns'ei^e'' Wilhelm Trübners 1876 datiertes
fr^nis eines Mannes mit rotem Bart und das interessante
würJ. Ländschaftsbildchen von Max Klinger (1879). Merk-
te ^anz unter der Linde von Ludwig Knaus, das
s h •' ^er l-)usse'c'orfer Ausstellung 1850 den über-
"Anglichen Ruhm d
es jungen Künstlers mit einem Schlag
Rundete und sich bis vor kurzem in amerikanischem Privat-
SltZ befand. Von Knaus finden wir weiter einen Zyklus
°0 Motiven nach Watteau, von Vautier zwei Gemälde, die
" «tfälische Mühle" von Andreas Achenbach (1860), fer-
Werke von Bürkel, Oswald Achenbach, Carl und Wil-
^ m Sohn, E. v. Gebhardt, Ittenbach, Ludwig Munthe,
'chard Burnier, Deiker u.a., dazu zwei schmissige und
Cl C16 ^erdem'der des Frankfurters Adolph Schreyer.
d lara'<te"st'sch vertreten ist auch die Münchener Schule. An
^r Spitze der Landschafter steht Spitzweg mit seinem Mäd-
. en lm Gebirge und dem Sountagmorgen im Hochgebirge.
m schließen sich an Eduard Schleich mit der licht- und
tvollen Ammerseelandschaft, ferner Landschaften von
a'sch, Lier, Schönleber, Dill, Carl Schuch usw. Eine Stel-
lung für sich, und doch im Grunde eng zusammenhängend
mit den Bestrebungen dieser süddeutschen Landschafter,
nehmen Schindler mit seiner Praterlandschaft und die Land-
schaften von Munkäcsy ein. Auch fehlen nicht Proben aus
der Pilotyschule. Von Lenbach ist ein frühes Werk, das
Bildnis von Professor Döllinger, da, von Gabriel Max das
ebenfalls frühe Bild der „Suleika", ferner Arbeiten von
Defregger, Makart, W. Diez, F. A. von Kaulbach und Johann
Sperl.
Diese Auswahl der hundert Werke der Sammlung mag
genügen, den Gesichtskreis eines der älteren Generation
angehörenden Sammlers deutscher Malerei zu kennzeichnen.
Die Auktion wird interessant sein, weil fast alle Gemälde
auf den Ausstellungen der letzten siebzig Jahre eine wich-
tige Rolle gespielt haben. —
Die diesjährige Saison wird auch weiterhin reich sein
an geschlossenen Sammlungen. An die letzten Versteigerungen
vollständiger Sammlungen schließen sich im November und
Dezember ähnliche Veranstaltungen.
Der Wert der Sammlung Friedrich Basner-Zoppot (am
19. November bei Rud. Lepke) besteht nicht so sehr in der
Größe der Einzelobjekte als in dem Reiz des Ensembles.
Unter den.Einzelwerken ist eine Sacra Conversatione von
Bonifazio Veronese, eine Madonna aus dem Kreise Lorenzo
di Credis, ein Jesusknabe von Joos van Cleve, Werke nie-
derländischer Manieristen, italienische Bronzen, Danziger
und englische Barockmöbel, ein großer Kronengeier aus
Porzellan von Kaendler usw.
Ebenfalls bei Lepke wird am 3. Dezember die Galerie
eines Wiener Sammlers versteigert. Abgesehen von einem
Tintoretto und zwei eigenhändigen Arbeiten Guardis, handelt
es sich um niederländische Bilder des siebzehnten Jahr-
hunderts: Brouwer, Ostade, Terborch, Jacob Ochtervelt,
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B- BRUYE D. Ä., ZWEI ALTARFLÜGEL
SAMMLUNG OTTO HELD
E'GERuNG ANFANG DEZEMBER BEI PAUL CASSTRER, BERLIN
VAN DYCK, POLLAIUOLO, HERKULES
HERRENBILDNIS UND ANTÄUS. ZEICHNUNG
VERSTEIGERT AM 21. NOVEMBER BEI FRED. MULLER » CO., AMSTERDAM
VORSCHAU AUF DIE HERBSTVERSTEIGERUNGEN
J^)'e Sammlung eines rheinischen Großindustriellen, die am
gel 12 ^ovember bei Wertheim in Berlin zur Versteigerung
sa a°^t' gehört in ihrer Anlage zu einem Typus von Privat-
heut UD*'ei1' die in Deutschland immer selten waren und
ein t£ ''e'na'le n'cht mehr anzutreffen sind. Abgesehen von
Wut>dervollen Landschaft von Daubigny, enthält sie
^ heßlich Werke deutscher Maler der zweiten Hälfte
Neunzehnten Jahrhunderts. Obwohl die Sammlung hoch
tZte Namen wie Menzel. Marees, Leibi vermissen läßt,
man ihr eine bewußte Geschlossenheit, ein gutes Ni-
veau nn) • ' °
tyerk eine persönliche Note zusprechen. Zu den Haupt-
p en ''er Sammlung gehört das reizvolle Frauenbildnis von
tja^r'lac^> Ferdinand von Rayskis Porträt des jungen Grafen
Bild V°n ^'ns'ei^e'' Wilhelm Trübners 1876 datiertes
fr^nis eines Mannes mit rotem Bart und das interessante
würJ. Ländschaftsbildchen von Max Klinger (1879). Merk-
te ^anz unter der Linde von Ludwig Knaus, das
s h •' ^er l-)usse'c'orfer Ausstellung 1850 den über-
"Anglichen Ruhm d
es jungen Künstlers mit einem Schlag
Rundete und sich bis vor kurzem in amerikanischem Privat-
SltZ befand. Von Knaus finden wir weiter einen Zyklus
°0 Motiven nach Watteau, von Vautier zwei Gemälde, die
" «tfälische Mühle" von Andreas Achenbach (1860), fer-
Werke von Bürkel, Oswald Achenbach, Carl und Wil-
^ m Sohn, E. v. Gebhardt, Ittenbach, Ludwig Munthe,
'chard Burnier, Deiker u.a., dazu zwei schmissige und
Cl C16 ^erdem'der des Frankfurters Adolph Schreyer.
d lara'<te"st'sch vertreten ist auch die Münchener Schule. An
^r Spitze der Landschafter steht Spitzweg mit seinem Mäd-
. en lm Gebirge und dem Sountagmorgen im Hochgebirge.
m schließen sich an Eduard Schleich mit der licht- und
tvollen Ammerseelandschaft, ferner Landschaften von
a'sch, Lier, Schönleber, Dill, Carl Schuch usw. Eine Stel-
lung für sich, und doch im Grunde eng zusammenhängend
mit den Bestrebungen dieser süddeutschen Landschafter,
nehmen Schindler mit seiner Praterlandschaft und die Land-
schaften von Munkäcsy ein. Auch fehlen nicht Proben aus
der Pilotyschule. Von Lenbach ist ein frühes Werk, das
Bildnis von Professor Döllinger, da, von Gabriel Max das
ebenfalls frühe Bild der „Suleika", ferner Arbeiten von
Defregger, Makart, W. Diez, F. A. von Kaulbach und Johann
Sperl.
Diese Auswahl der hundert Werke der Sammlung mag
genügen, den Gesichtskreis eines der älteren Generation
angehörenden Sammlers deutscher Malerei zu kennzeichnen.
Die Auktion wird interessant sein, weil fast alle Gemälde
auf den Ausstellungen der letzten siebzig Jahre eine wich-
tige Rolle gespielt haben. —
Die diesjährige Saison wird auch weiterhin reich sein
an geschlossenen Sammlungen. An die letzten Versteigerungen
vollständiger Sammlungen schließen sich im November und
Dezember ähnliche Veranstaltungen.
Der Wert der Sammlung Friedrich Basner-Zoppot (am
19. November bei Rud. Lepke) besteht nicht so sehr in der
Größe der Einzelobjekte als in dem Reiz des Ensembles.
Unter den.Einzelwerken ist eine Sacra Conversatione von
Bonifazio Veronese, eine Madonna aus dem Kreise Lorenzo
di Credis, ein Jesusknabe von Joos van Cleve, Werke nie-
derländischer Manieristen, italienische Bronzen, Danziger
und englische Barockmöbel, ein großer Kronengeier aus
Porzellan von Kaendler usw.
Ebenfalls bei Lepke wird am 3. Dezember die Galerie
eines Wiener Sammlers versteigert. Abgesehen von einem
Tintoretto und zwei eigenhändigen Arbeiten Guardis, handelt
es sich um niederländische Bilder des siebzehnten Jahr-
hunderts: Brouwer, Ostade, Terborch, Jacob Ochtervelt,
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