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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 28.1930

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Heft 3
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Glaser, Curt: Die Sammlung Paul Guillaume
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https://doi.org/10.11588/diglit.7609#0125

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HENRI ROUSSEAU, DER WAGEN DES ALTEN JUNICH

SAMMLUNG PAUL GUILLAUME, MIT ERLAUBNIS DER D. D. A.

DIE SAMMLUNG PAUL GUILLAUME

VON

CURT GLASER

TA er künftige Historiker, der es unternimmt,
die Geschichte der Kunst unserer Zeit zu
schreiben, wird ein wichtiges Kapitel den Kunst-
händlern zu widmen haben. Der Name Durand-
Ruel ist mit der Geschichte des Impressionismus
aufs engste verbunden. Der Name Vollard gehört
in jede Biographie Cezannes und Renoirs. Noch
streiten die Firmen der Rue de la Boetie um den
Ruhm, welche von ihnen endgültig ihren Namen
in das Buch der Geschichte jüngster Malerei ein-
zeichnen wird. Am dringlichsten meldet Paul
Guillaume seinen Anspruch an, und er hat das
aufzuweisen, was in Paris den Ruf des großen
Händlers in den letzten Jahrzehnten begründet hat:

die bedeutende Privatsammlung, in der sein Pro-
gramm jedermann sichtbar dargestellt ist.

Paul Guillaume hat nicht eine, sondern er hat
zwei solche Sammlungen. Er hat in den hinteren
Räumen seines Ladens Negerplastik in großen
Mengen museumsmäßig in Wandschränken auf-
gestellt. Man sieht auch sonst Negerplastik in der
Rue de la Boetie aber an keiner anderen Stelle eine
so gut gewählte und angenehm geordnete Samm-
lung. Und er hat in seiner Privatwohnung eine
Gemäldesammlung untergebracht, die im vorigen
Sommer für kurze Zeit in der Galerie Bernheim
zur Schau gestellt war, ein Sammlung, die nicht
viele Namen aufweist, in der aber die Führer der

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