DOI Heft:
Heft 7
DOI Artikel:Cohen, Walter: Meisterwerke Deutscher und Französischer Malerei im Kunstverein zu Düsseldorf
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.7609#0318
ED. MANET, BILDNIS MADEMOISELLE LEGOUVE
AUSSTELLUNG DES KUNST VEREINS IN DÜSSELDORF
MEISTERWERKE DEUTSCHER UND F R AN Z O SIS C H E R MALEREI
IM KUNSTVEREIN ZU DÜSSELDORF
VON
WALTER COHEN
"T\er erste Saal: die Romantik. Delacroix und Feuerbach,
mit kaum ganz vollgültigen Beispielen ihrer erhitzten
Malerei, gegenübergestellt. Daneben bürgerliche Realisten
wie Waldmüller und Menzel auf der deutschen, Daumier
auf französischer Seite. Von Daumier sieht man die büßende
heilige Magdalena aus der Sammlung der Mme Cave, der
Freundin Delacroixs, ein kaum bekanntes Werk. Sehr
stark wirkt auch hier das „Drama" aus der Neuen Pinako-
thek in München. Im großen Saale herrscht Courbet wie
ein Fürst. Die letzte der großen Studien zu den „Demoi-
selles aux bords de la Seine", dem Hauptwerk des Petit
Palais in Paris. Das große, allzu große Bildnis von Courbets
Freund, dem Schweizer Schriftsteller Buchon, aus dem Mu-
seum in Vevey. Zwei sehr schöne Landschaften, die eine
aus der gewählten Sammlung des Direktors Nothmann in
Düsseldorf. Von Leibi sieht man unter anderem die isoliert,
mit sehr starker Wirkung aufgehängte „Alte Pariserin" des
Museums in Köln und den „Tierarzt Reindl". — Liebermann,
der junge Trübner und Thoma reihen sich an. Ein Zwischen-
spiel: drei erlesene Werke Corots, dabei die „Hirtinnen"
der Sammlung Bernheim-Paris. Man hat den Mut gehabt,
einen ungewöhnlich schönen, ja delikaten Oswald Achen-
bach dazuzuhängen (Sammlung Oeder). Während eine ziem-
lich frühe Marine von Andreas, dem älteren Bruder, in der
gefährlichen Nachbarschaft Courbets wie ein Öldruck wirkt.
Aus Düsseldorf dann noch ein besonders vielsagender früher
Munkäcsy. Ein kleinerer Raum zeigt die einheitlichste Wand
der Ausstellung. Ein herrlicher Toulouse-Lautrec hängt
zwischen sehr schönen Landschaften von Sisley und Monet.
Man will hier den Impressionismus zeigen und hängte an
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AUSSTELLUNG DES KUNST VEREINS IN DÜSSELDORF
MEISTERWERKE DEUTSCHER UND F R AN Z O SIS C H E R MALEREI
IM KUNSTVEREIN ZU DÜSSELDORF
VON
WALTER COHEN
"T\er erste Saal: die Romantik. Delacroix und Feuerbach,
mit kaum ganz vollgültigen Beispielen ihrer erhitzten
Malerei, gegenübergestellt. Daneben bürgerliche Realisten
wie Waldmüller und Menzel auf der deutschen, Daumier
auf französischer Seite. Von Daumier sieht man die büßende
heilige Magdalena aus der Sammlung der Mme Cave, der
Freundin Delacroixs, ein kaum bekanntes Werk. Sehr
stark wirkt auch hier das „Drama" aus der Neuen Pinako-
thek in München. Im großen Saale herrscht Courbet wie
ein Fürst. Die letzte der großen Studien zu den „Demoi-
selles aux bords de la Seine", dem Hauptwerk des Petit
Palais in Paris. Das große, allzu große Bildnis von Courbets
Freund, dem Schweizer Schriftsteller Buchon, aus dem Mu-
seum in Vevey. Zwei sehr schöne Landschaften, die eine
aus der gewählten Sammlung des Direktors Nothmann in
Düsseldorf. Von Leibi sieht man unter anderem die isoliert,
mit sehr starker Wirkung aufgehängte „Alte Pariserin" des
Museums in Köln und den „Tierarzt Reindl". — Liebermann,
der junge Trübner und Thoma reihen sich an. Ein Zwischen-
spiel: drei erlesene Werke Corots, dabei die „Hirtinnen"
der Sammlung Bernheim-Paris. Man hat den Mut gehabt,
einen ungewöhnlich schönen, ja delikaten Oswald Achen-
bach dazuzuhängen (Sammlung Oeder). Während eine ziem-
lich frühe Marine von Andreas, dem älteren Bruder, in der
gefährlichen Nachbarschaft Courbets wie ein Öldruck wirkt.
Aus Düsseldorf dann noch ein besonders vielsagender früher
Munkäcsy. Ein kleinerer Raum zeigt die einheitlichste Wand
der Ausstellung. Ein herrlicher Toulouse-Lautrec hängt
zwischen sehr schönen Landschaften von Sisley und Monet.
Man will hier den Impressionismus zeigen und hängte an
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