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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 28.1930

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Heft 10
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Post, Hermann: Neues aus Amerika
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Neuerwerbungen
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Über Kritik
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https://doi.org/10.11588/diglit.7609#0449

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FRITZ KLIMSCH, AM WASSER. GETÖNTER GIPS

AUSGESTELLT IN DER AKADEMIE DER KÜNSTE

NEUES AUS AMERIKA

„Portraits by the six great masters of the English eigh-
teenth Century" nennt The Erich Galleries eine Ausstellung
von Bildern Gainsboroughs, Hoppners, Lawrences, Raeburns,
Reynolds und Romneys.

In Washington waren auf dem Kongreß der „American
Federation of Art" etwa 440 Kunstmuseen und Kunstver-
eine vertreten.

Am 2. Mai wurde im Detroit Art Institute die schon mehr-
fach erwähnte große Rembrandt-Ausstellung unter der Lei-
tung W. Valentiners und mit einer Ansprache von diesem
eröffnet. Die Ausstellung enthält 78 Bilder Rembrandts.

Auf der Havemeyer-Auktion hat W. Valentiner ein Bild-
nis des Dogen Girolamo Priuri für 400 Dollars erworben,
das als „Schule des Tizian" bezeichnet war. Nach der Rei-
nigung ist es als echter Tizian erkannt worden und wird nun
auf 150000 Dollars geschätzt.

Das Bildnis einer Frau mit Fächer von Rembrandt ist
durch Scott & Fowler für 250000 Dollars an den Chica-
goer Sammler Frances Nielson verkauft worden.

Hermann Post (New York).

„NEU ERWERB UN GEN"

J^ie Nationalgalerie berichtigt zwei Stellen meiner Aus-
führungen über „Neuerwerbungen" (Heft VIII, Seiten
336 ff.). Sie teilt mit, das Kronprinzenpalais und die National-
galerie stellten ihre Neuerwerbungen gesondert in beiden

Häusern aus; eben jetzt würden neuerworbene Werke aus
der Zeit um 1800 in der Nationalgalerie gezeigt. Es ist gut,
daß die Nationalgalerie die Tatsache auf diesem Wege we-
nigstens bekannt gibt: auf dem sonst üblichen Wege ist es
nicht geschehen.

Die zweite Berichtigung betrifft den Satz, man wisse im
Kronprinzenpalais nie recht, was Besitz, was Leihgabe und
was nur vorübergehend ausgestellt sei. Die Nationalgalerie
schreibt: „Alle Bilder, die nicht der Galerie gehören, tragen
rechts unten ein Schildchen mit der deutlichen Aufschrift
»Leihgabe«". Aber das ist es ja! Man muß gebückt die Wände
abwandern, um Schildchen zu lesen. Nur mit Hilfe dieser
lästigen Lektüre läßt sich der Bestand feststellen. Aus un-
mittelbarer Anschauung ist das Gesicht der Sammlung nicht
zu erkennen. K. Sch.

ÜBER KRITIK

„Ich glaube, daß es eine Kritik mit Begeisterung gibt,
wobei man auf den größten Künstler herabsieht. Der Kri-
tiker wird alsdann Repräsentant der Kunst, er erhält seine
Würde von ihr, nicht durch sich selbst. Je größer das Ta-
lent des Künstlers, desto höher die Forderungen seines Rich-
ters. Solche Kritiken sind freilich nicht jedermanns Ding,
und wer dazu taugt, mag lieber selbst etwas schaffen. Aber
alle andere Art von Rezension verwüstet den echten Ge-
schmack, anstatt ihn zu bilden." Körner an Schiller.

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