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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 28.1930

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Heft 12
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Herrmann, Wolfgang: Das Neue Strandbad Wannsee
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https://doi.org/10.11588/diglit.7609#0514

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STRANDBAD WANNSEE, RESTAURANT MIT UMGANG

DAS NEUE STRANDBAD WANN SEE

VON

WOLFGANG HERRMANN

T^\as Berlin von heute hat viele Berliner städte-
baulichen Sünden des neunzehnten Jahrhun-
derts wieder gut zu machen. Durch weitgehende
Gedankenlosigkeit, durch eine Städtebaupolitik, die
skrupellose Bodenspekulation nicht nur unterstützte,
sondern eigentlich erst ins Leben rief, ist es im Laufe
des neunzehnten Jahrhunderts dahin gekommen, daß
Berlin, obwohl räumlich in keiner Weise beengt,
heute aus einer Ansammlung von vier- und fünf-
stöckigen Mietshäusern besteht. Und in der Statistik
Berlins ist es zu einer Zahl gekommen, die jedem

Anmerkung der Redaktion: Die General Verantwor-
tung für die architektonische Gestaltung der Bauten hat Stadt-
baurat M. Wager, Mitarbeiter sind die Architekten Ermisch,
Lampel, Straßmann und Förster.

Berliner geläufig sein sollte: achtundsiebzig Per-
sonen wohnen durchschnittlich in einem Hause!
In der Festungsstadt Paris ist die Siedlungsstärke
„nur" achtunddreißig, in der Wolkenkratzerstadt
New York sogar nur zwanzig und in London be-
trägt sie nicht mehr als acht! Berlin steht in dieser
Beziehung an der Spitze aller europäischen und
amerikanischen Städte. Viel kann an diesen Zu-
ständen unter den heutigen Verhältnissen nicht
mehr geändert werden. Wir müssen uns damit ab-
finden, daß der weitaus größte Teil der Berliner
Bevölkerung auch in den nächsten Jahrzehnten in
Mietshäusern zusammengepfercht wird wohnen
müssen.

Dagegen ist Berlin aber in seinem Frei- und

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