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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 29.1931

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Heft 6
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Neue Bücher
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https://doi.org/10.11588/diglit.7610#0287

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NEUE BUCHER

Internationales Jahrbuch der Gemäldeauk-
tionen für 1930. Herausgegeben von Dr. H. Kästenbaum.
Mit einer Einleitung von Prof. Dr. II.Tietze. Verlag Paul Neff,
Stuttgart.

Die Gefahren einer unkritischen Berichterstattung über
Auktionsergebnisse hat die Verfasserin selbst erkannt
und in ihrem Vorwort angedeutet. Dem harmlosen Leser
wird es wenig nützen, wenn er — um ein paar Angaben
einer beliebig aufgeschlagenen Seite zu zitieren — erfährt,
daß in der Saison 1929 30 Bilder von Giorgione für 1390
bis 10500 Mark, von Giotto für 4500 bis 8780 Mark, von
Hugo van der Goes eine Madonna für 6200 Mark, ein Blumen-
stilleben von van Gogh für 5050 Mark versteigert wurden.
Der Erfahrene wird solche Zahlen zu deuten wissen, und
an ihn wendet sich das Buch, das in der Tat viele nützliche
Angaben auf engem Raum vereinigt. Ob es nicht trotzdem
richtig gewesen wäre, offenkundig irreführende Angaben zu
streichen und alle die Rembrandts zu übergehen, die für
ein paar tausend oder sogar nur hundert Mark versteigert
wurden, nachdem die wenigen echten Bilder, die auf den
Markt kamen, genannt waren, sollte die Verfasserin für die
kommenden Bände wohl erwägen. Die Echtheitsfrage
bzw. die Frage der Meisrerbestimmung bietet nicht die
einzige Schwierigkeit. Es gibt ebenso eine falsche Vor-
stellung von der Marktlage, wenn mehr als zwanzig Bilder
von Renoir mit Preisen von 1300 bis 10000 Mark und nur
im Ausnahmefall über 50000 Mark angeführt werden, Monet
gar mit nur 1200 bis 25830 Mark. Auch die unbedeuten-
den Arbeiten eines Malers, die auf Auktionen auftauchen,
auszuscheiden, geht aber natürlich nicht an, und die wichtigste
Unterscheidung endlich, nämlich die zwischen wirklich be-
zahlten und nur gesprochenen Preisen ist überhaupt un-
möglich, weil kein Außenstehender diese tiefsten Geheim-
nisse des Auktionswesens zu durchschauen vermag.

Trotz aller Vorbehalte wird das handliche Büchlein dem
erfahrenen Sammler wie dem Kunsthändler ein guter Rat-
geber sein können, zumal wenn er aus eigener Kenntnis
und Erinnerung zu ergänzen vermag, was die knappen
Angaben des Verzeichnisses verschweigen müssen. G.

Augusto Giacometti von Maximilian Gauthier.
Edition Art, Paris. Vertrieb für die Schweiz und Deutsch-
land Verlag Rascher & Cie, Zürich.

Ein französisches Buch über den schweizer Romantiker
und Dekorativen, in dessen Kunst sich Französisches, Italie-
nisches und Deutsches mischt. Fünfzehn Seiten Text und
dreißig Bildtafeln lehren den begabten, weichen Maler, dem
Stimmungen zu Ornamenten werden, besser kennen.

K. Sch.

Maria Kalisko, Caspar von Zumbusch. Mit einem
Vorwort von Eduard Leisching und 122 Abbildungen. Amal-
thea-Verlag, Zürich, Leipzig, Wien.

Ein ähnliches Buch wie das über Friedrich Kaulbach. In
diesem Fall nichr von einer Tochter, sondern von einer

Enkelin geschrieben. Zum Ruhm der Familie. Auch in diesem
Fall ist der Aufwand nutzlos vertan, weil die Kunst Caspars
von Zumbusch — und darauf allein kommt es ja an —
diese Verherrlichung nicht rechtfertigt. K. Sch.

George Minne par Leo vanPuyvelde. Editions des
„Cahiers de Belgique", S. A. Bruxelles.

Mit George Minne und seinen Plastiken haben wir in
„Kunst und Künstler" die Leser schon vor fünfundzwanzig
Jahren bekannt gemacht. Dieses repräsentative Buch (im
Umfang und in der Druckanordnung der ersten Ausgabe der
„Entwicklungsgeschichte" von Meier-Graefe ähnlich) verherr-
licht also einen schon historisch Gewordenen, dessen Plasti-
ken und vor allem auch Zeichnungen aber immer noch viel
Aktuelles haben. Minne ist ein echter Künstler. Sehr bel-
gisch in seiner nordisch-flämischen Abwandlung des Fran-
zösischen. Vielfach angeregt, aber persönlich von Seiten
des Gemüts und eines sich aus erlebten Ideen ergebenden
Stils.

Das Buch gibt auf 141 Bildtafeln alles Wichtige aus dem
Oeuvre Minnes, es gibt einen Katalog des kompletten Le-
benswerkes und auf 62 Seiten eine gut geschriebene und
wohl orientierende Biographie. K. Sch.

Hans Adolf Bühler: Das innere Gesetz der Farbe.
Eine künstlerische Farbenlehre. Horen-Verlag, Berlin-Grune-
wald, 1930. 94 Seiten.

Eine „künstlerische" Farbenlehre ist es nun eben nicht.
Eher eine dichterisch-philosophische, in der Mathematik zum
Sinnbildlichen wird und eines immer auf etwas anderes weist.
Aus reinlicher, ernster Gesinnung ist das Buch entstanden,
aus einer gewissen Harmonieseligkeit, die auf die „Musik
der Sphären" lauscht. Farbkugel, Erdkugel, Ilimmelskugel
— der Farbenkreis gleicht dem Wandel der Jahreszeiten —
Farben entsprechen den Tonarten der Musik: dieses und
anderes sind Gedanken, die ein denkender Künstler — ein
Thomaschüler — vom Wunder der Farbe ableitet. Wie Runge
es vor mehr als hundert Jahren tat, wie es in jeder Generation
kontemplative Naturen, die dann „innerlich" genannt werden,
tun. Das Ganze ist sehr edel; aber etwas allgemein und
summarisch — etwas deutsch in Gänsefüßchen. Was hätte
ein bedeutender Maler nicht alles allein über kalte und warme
Farben sagen können! K. Sch.

Emil Jakob Schindler, 1842 —1892. Eine Bildnis-
studie von Carl Moll. Mit zwei farbigen und vierzig
einfarbigen Lichtdrucktafeln. Wien, Österreichische Staats-
druckerei, 1930.

Carl Moll ist ein empfindungsvoller und geistreicher Wiener
Maler, ein begeisterter Kunstkenner, ein kluger Aufspürer
und ein unermüdlicher Kämpfer für das Echte. Ein Ritter
des Geistes ohne Furcht und Tadel. Er hat sein Buch einem
der liebenswürdigsten Wiener Landschafter gewidmet, dem
er ein intellektueller Schüler geworden ist. Keiner hätte dieses

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