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Kladderadatsch: Humoristisch-satyrisches Wochenblatt — 18.1865

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Hefte 1-5, Januar 1865
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https://doi.org/10.11588/diglit.2247#0001
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Hjodjen&afenber.

Moulag, den 2. Januar.

Von Mund ;u Mund, von Zlur zu ^lur
Llicgt. was EN 'pracb zur RsujabrSEeur.

Dienstag, den 3. Januar.

Oestroicd cnvägr der Worte Sinn:
„Was ici' gefürchtet, liegt nicht -rin!"

Mittwoch, den -1. Januar.

Italien wagt die Worte ab:

«Für meine Hoffnung, web, wie knapp!"

wochmkalender.

Donnerstag, den 5. Januar.

Es prüft sie scharf?ord Russell- <^eift:
«Wielo? Warum'«' WobinY Wie heißt Y"

Freitag, den 6. Januar.

„Wie deuten" — denkt der Papst zum

Schluß —

„Tic Rede Wir? — Non possumus!"

Sounadend, den 7. Januar.

Die ganze Welt denkt drüber nach.

Was ER — verschwieg, nicht, was ER

sprach.

kladderadatsch.

s)muorichsch-sachiische8 Wochenblatt.

^Au das neue

——*—£25

crciu. du neues Zahr, herein
Mit leichtbeschwingtem Schritt!

Dring uns des Friedens Sonnenschein
Ins inn're Düppel mit.

Erhöre unsrrii Schmerzensschrei
Und linder il,n zumal:

Regiere uns mit Geilt, doch sei
Nur nicht - jii genial!

Mit fefttr Hand dir Biiijrl führ,

Drin Wort fri u»aljr »nd äd)t;

Dir ßbfcii ltratr nach Gebühr,

Doch ftrafe mir gerecht.

Mit unser»! Uecht, mit Ehr und Llnt
Treib Kein verwegen Spiel:

Nimm was dir frommt und was uns gut,

Doch nimm dir nicht ju viel!

Lin Seid fei, fest und ehrenwerth,

Schutz' uns vor jedem Hieb;

Doch tzannlt du siege» ohne Schwert,

List du uns doppelt lieb.

Ein Priester sei, der uns jutn Licht
Die Dornenpfade bahnt,

Ein -fürft sei, den an seine Pflicht
Die ein — Feldjäger mahnt.

—---cX>C^

Jahr 1865/3ft

Ein Wächter sei, der treulich späht,

Wenn uns Gefahr bedroht:

Und wenn der Sturm das Schiff umweht.
Dann zeig' dich als Pilot.

Ein Uetter fei. der überall
Die Hand zur Hilfe regt.

Der Heros fei. der uns den Stall
Bit Frankfurt sauber fegt.

Ein Derggeili, der ans tiefem Schacht
Uns Segen führt herauf,

Der auch dem arme» Uachbar lacht
Mit traulichem Glückauf!

Tin Maler fei, der Wald und Fels
Und Uebrnhügel schmückt,

Und der durch frischer Farben Schmelz
Der Menschen Äug' entzückt.

Lin Dildner sei, der Sein und Mark
Dem Ltein weis! zu verlcihn;

Der Freiheit Gdrm blase ltark
Den todtc» Masten ein.

Kurz, laß gedeih», du neues Jahr,

Was uns das alte schuf:

Sei besser als dein Vater war,

Und bester — als dein Uns!

Kladderadatsch.

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