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Jtr. 2» imil

Berlin, den 29. Juni 1873.

xxvi. Jahrgang.

■Ketrofjicrfiuer

Montag. den 30. 2uni.

WaS sich liebt. daS neckt sich! —
dachte die Regierung: da legte sie dem
Reichstag den Preßgesetz-Entwurf vor.

Dienstag, den 1. 2«li.

Die schönen Tage von Aranjuez
sind nun vorüber! — seufzte die
Presse; da erlöste der Reichstag sie
durch chronische Vcschlußunfähigkeit aus
ihrer Angst.

Mittwoch, den 2. 2uli.

Wenn alle Stricke reißen! — sagte
Gras Stolberg, ging zum Reichskanz-
ler und trank ihm sein Bier aus.

IlkochenKalender.

Donnerstag, den 3. Juli.

Gefährlich ist'S, den Lgu zu
wecken! —dachte i!asker; aber er könnt'
es doch nicht lasten.

Kreitag, den 4. 2uli.

Was ist die Mehrheit? Mehr-
heit ist der Unsinn! — sagte Schiller;
da wollte trotzdem Fürst Bismarck zum
Volke gezählt sein.

Sonnabend, den 5. 2uli.

Holder Friede, süße Eintracht!
— seufzte das Land, da war der Reichs-

Humoristisch-satirisches tVocheubtalt.

Neue« Abonnement am 1. 2uli 1873 mit 22^ Sgr. pro Quartal
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are-well! Sin» hat er schließlich
'Doch feinen Schlich erreicht!

Im Lebe» zuletzt verdrießlich,

Ward ihm das Scheiden leicht.

Die Arbeit, ihm ost verleidet,

Blieb „„vollendet stehn;

Verdrösse», da er scheidet,

Rust er: „Aus Wiedersehn!"

Er sank — nicht könnt' er'S hindern
Oh»' Tang »nd Klang ins Grab;
Von seiner Hoffnung Kindern
Starb manches halbrcis ihm ab.

Es zitterte manche Glatze
Vor manchem Stück vom Stuck;

Von des Reichskanzlers Platze
Schallt' ihm manch hartes: „Zaruck!"

Am Ende, zu all' dem Schmerze,

Der reichlich ihn, ward z» Thcil,

Traf ihn ins ticsste Herze
Roch Otto mit dem Pfeil!

Zur Heimat freudig ivallc»

Nun Baicr, Schwab' und Sachs';

Ich aber rus' euch Allen

Ein segnend: „Vobiscum pax!“

Kladderadatsch.
 
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