Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
M

Die Zerslreuimg.


Gin §0111 nt er - Hrgan für Alk e.

Vorwort.

ist ein Organ, welches die Vermittelung zwischen der Saison
vive und der Saison morte Herstellen soll. Es huldigt keiner Partei,
sondern trägt allen Ansichten Rechnung. Es ist zunächst bestimmt für die
Sommerfrischler, welche den Metropolen entfliehen; dann aber für
Alle, welche, in den Metropolen bleibend, durch Lecture oder durch Willens-
kraft sich in schöne Gegenden zu versetzen die Kraft haben. ES geht

dem Grundsatz ans, daß man nicht ohne Schaden für Leib und £«it
sich den Einflüssen, denen man lange Zeit unterworfen war, entzieh»,
kann, um sich ganz neuen und ungewohnten Eindrücken hinzngeben. S&
poetischen Betrachtungen, die wir in dem Folgenden unseren dankbar»,
Lesern unterbreiten, sind daher gcniischtcr Natur. Sie knüpfe» gefchiz,
an das Vergangene an und leiten nnmerklich zu dem Koiinneiide»
hinüber. Der ungemischte und ungetheilte Naturgenuß wird ihnen d
den meisten Fällen auf denr Fuße folgen.

1. Die wicstnstur.

3byCTuVftc Veliackilimg mit Anlilaiigen <m die Well läge
im Allgemeinen und an die lleelincr lüerliallnisse in,

Besonder».

O wie herrlich, zum Entzücken
Ist die Flur, auch „Au" genannt!

-Mich poetisch auszudrücken,

Find' ich schicklich und bewandt.

Welch ein Zephyr kommt mitunter,

Mir nichts, dir nichts, übers Feld!

Und wie ist die Kuh so munter,

Welche keine Zeitung hält!

Flora prangt mit tausend Arten,

Die man sonst für Geld nur zeigt,

Und den zoolog'schen Garten
Mißt man nicht, wo's kreucht und fleucht.

Lämmer grasen unverdrossen,

Denen augenscheinlich wohl,

Haben keinen Strike beschlossen
Noch Empörung.mit Petrol.

Und der Bach, der durchs Geranke
Wilden SuppcnkrautS sich drängt —

Wie viel bester als die Panke
Ist er. wenn man s recht bedenkt!

Seht nur jenen Aemsenhaufen,

Der genau der Börse gleicht!

Doch vom Durcheinandcrlaufen
Wird kein falscher Werth erzeugt.

Seht, dort komnit voll Mißbehagen
Freund Geheimrath aus Berlin!

Wenn er von polit'schen Fragen
Reden sollte, hau' ich ihn.

2. Der Wasserfall.

Belehrend, mit Aulls,>»g au den iSiilhirfimnpf.

Wer möchte bei dem Wasserfalle
Wohl denken an den Äirchenstreit?
Gewiß kein Mensch! — So sagt ihr Alle,

Die ihr allhier zugegen seid.

Dem Wasserfalle ganz allein
Will Jeder Herz und Seele weih'n.

Doch liegen nahe die Vergleiche
Mit jenem Alten, der uns haßt,

Der in dem neuen deutschen Reiche
Nichts weiter sieht als eine Last,

Von dem der Fluch in wildem Schwall
Hcrabstürzr wie ein Wasserfall.

Auch wird man wohl — vielleicht noch besser
Durch dieses Wasserfalles Sturz
Gemahnt an heilige Gewässer,

Die große Wunder wirken, kurz,

An Lourdes und andere Schwindelei'» —
Wem aber fällt dergleichen ein?

Nein, lasset uns dem Wasserfalle
Ausschließlich widmen das Gemülh!

Jetzt stürzt er noch — gleich ist er alle —

Ta komnit der Mann schon, der ihn zieht.
DaS Fallgeld fordert er — o weh!

Schnell in die Wälder! Saure g„i pout!

3. Die schöne Aussicht.

Elegisch mit Lrnchgcdaiikeii. Jur Gekrachte.

Hier liegt so viel Papier umher — gewiß
Ist dies ein sogenannter schöner Pu »et!

Denn wo es schön ist, frühstückt gern der Mensch,
Auswickclnd froh die miigcbraihle Stulle.

Ha! Welche Aussicht thut sich hier mir auf!
Die einz'ge Aussicht die mir noch geblieben,
Seit an der Börse über mich hinweg
Des Mißgeschicks grausames Zahnrad ging.

Ein Alter humpelt dort den Berg herauf,

Und keuchend schleppt er mit ein Perspectiv.
Was willst du, Vater? Mich hindurch sehn lassen?!
Das Ihn' ich gern. Wie? Nur um schnöden S old?
Für Mammon nur machst du den Menschen!

Freude?

Hinweg, unsel'ger Greis, daß nicht im Zorn
Ich dich sammt deinem Rohr hinunlerkcglc!

Noch einen Blick — und dann entschlösse» stürz' ih
Mich in der Wälder tiefe Nacht zurück.

Dem Hirsch gesellt, der keine Zinse» nimmt,
Des Wolfs Genosse, der ein Räuber zwar,
Doch keine Ahnung hat vom Agio —
Schwärzliche Bickbcern frisch vom Strauch beziehend,
Die krause Morchel aus der Erde klaubend,
Schlag' ich mich durch, bis daß der gut ge Herbst
Die nährstoffhalt'ge Haselnuß gereift.

Leb wohl, o Menschheit! Ohne Schwindel nur,
Reell ist und solide die Natur.

-1. Das Hochgebirge.

Romantisch, mit Rnilillcht auf die Zustande in Siwira.

Wie imposant doch machen sich die Berge,
Zumal, wenn man zum ersten Mal sie fielst!
Die großen Städte scheinen mir wie Särge,

Wo Hochgefühl verrottet und Gemüth.

Hell tönt der Jodelnif des Alpcnsohnes, J
Und stärkend ist die Fülle des Ozoncs. /

Doch schön ist das Gebirge mir im Frieden, I
Wem, nirgend Anlaß ist zu Kümmerniß.

Wie anders dahingegen ist's im Süden,

Wo Alles schwankend noch und ungewiß —

Im schönen S p a n i e n, wo D o n C a rl o s' Horde«
Nichts weiter thun als senge», brennen, morW»!

Und ob Alfonso sich wird halten können? I
Mich dünkt beinah, ihm fehlt der rechte Schwnngi
Er wird, so fürcht' ich, in sein Unglück lciiueu,
Weil schlecht berathcn er und viel zu jung.

Ein Glück nur ist's, daß, wie sich's mag entscheide«,

, Nicht Frau und Kinder sind, die drunter leide«.

Allein wo bin ich? Solcherlei zu denken
An diesem Ort, scheint mir vom lieber,Inß!

Ich will den Blick ganz ans die Landschaft lenke«,
Mich rein zu widmen dem Naturgemiß.

Was- geht Don Carl mich an mit seinen Bande«'
Die A > P e glüht — sie hat mich gleich verstände«,
<Fort!cb>i»S leis»-

Müller. H
der Seputal'°
Schiiltz^ 5
Miller, l
Schnitze. !
Müller.

die Bullen und
„,,ech alle T",

Jlnfcljföiirt

Man «erlege
deck wird, um di

Im Amtebl
Nr. 137 heißt et

„Mit dem
gefühck." Im ii
«rgiilimgen km
gebiet mit> fflii
Centimen stattzn

ob die Nachricht,
schäfte» des si»,
habe, begründet
Falls jene N
Cousiftorialpräsid
Berti» durch ei
3» entschädige».

a.i

lö über das
Die wilde gfut
Da kau, dasr,i
Är heilige,,,


Klagen uni

Hiuiuicl-- -
auch ga

ä«?’1***
 
Annotationen