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Kladderadatsch: Humoristisch-satirisches Wochenblatt — 30.1877

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Hefte 1-5, Januar 1877
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Dir. 1.

Berlin, den 7. Januar 1877.

XXX. Iahigaiig.^

KllülmMknIialenller,

zu singen »ack> der Melodie: .Hier sitz' ick, auf
Rasen, von Veilchen umkrLnzt/

Montag, den 8. Januar 1877.
Frisch.aus. Klerikale, bald gebt cS zur Wohls
Dab Keiner dort fehle.

Und Zeder so wühle,

Wie unser Herr Psarr' und Saplan cS befahl!

Dienstag, den 9. Januar.

Mittwoch, den 10. Januar.

Auf, Jünger Las falle'», zum rolhen Panier!
Ertön', Marseillaise,

Zum Schrecken der Knäse,

Der Bonzen und Proge», zu Bebels Plaisir!

lüasillvolkenliiileiuler,

""v bkwgt mir d°e"Äen'"^

Ich fehl ach! gar Manchen der Freunde, der fehlt!
Sonnabend, den 18. Januar.

NUindtbnesl ,ind "ud Bebel

Gelobt sei t

lpfcn und srringen
reuden und singen,
g und gesegnet die Wahl!
Kladderadatsch.

ijuniLirillifclj=satirisches Wodjenöfütt.

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um rechtzeitige Erneuerung des Abonnements, da wir später nicht dafür einstchen können, die bereits erschienenen Nummern noch vollständig
uachzuliefern. — Einzelne Nummern, soweit dieselben noch vorräthig, u 25 Pf. Die Verlags!,nndlung. A. Ilofmann & Co. in Berlin. '


Jh it des Jahres erster vummer
I^Hätt' ich gern in Stadt und Land
^Frohen Brust hinausgcsandt;
Doch mich drückt gar schwerer Lummer.
Denn heran in schaur'gcm Fluge
Dahl des wilden Jägers Troß,

Und voran dem inöcht'gen Zuge
Stürmt der Tod auf hohem Rost.
Zchlachtendonner hör' ich brausen,

Sch' ersterben tausend Leben,

Sch' Gestalten voller Grausen

Ilm das Rost des Reiters schweben.

Weh! Said werden wir von Schlacht
Horen und von blul'gen Thatcn;

Denn den Frieden nicht gebracht
Hat der Will der Diplomaten.

Aus ist's mit den Confcrrnzen,

Mit der Worte eitlem Spiel,

Und bald heimwärts trägt der Liel
Luch, ihr weisen (Emllciijcn.'

Traur'ge Fahrt! Das Her, must bluten
Sei der Fahrt euch übers Meer;

Denn mit düstrer Mahnung stuten
Am das Schiff dir Sorgen her.

Vichts erdacht und nichts gcthan
Habt ihr, falsche Friedensboten,

Vicht zerstört dnmon'sche» Plan,

Vicht gelöst den wirren Sno'cn.

Und Len Werth all' eurer Worte
Hat der Türke schlau durchschau!,

Hat nicht falschem Rath getraut.

Hat geschloffen euch die Pforte;

Sah den Feind in Waffen strotzen^
Zestte muthig sich zur wehr:

Heut laßt uns dem Russen trösten,
Morgen können wir's nicht mehr

Doch, ob auch des üricgcs Wetter
vaht vom Süden mit Gewalt,

Gb auch rings um uns erschallt
Trommelschlag und Horngcschinettcr:
Hoffet fest auf bcffre Tage —
weit davon ist gut vorm Schuß!

Und ob siegen mag der Rufs',

Gb der Türk' den Rußen schlage:
Slcibt fidel und laßt die Sorgen,
Trinlit den Saft der deutschen Reben,
Und weil ungewiß das Morgen,
Darum laßt uns heute leben!

Alirdderndntsch.
 
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