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Schnitze. So'ne Krone ,»uß doch wat zu Bersührerischet habe», deß
se alle wie doll danach sind.

Müller. Na natürlich! Ick mache jede Wette, wenn du abends '»e
Schnur zu», Fenster raus läßt mit'» Angelhaken und ne Krone dran, des,
inorjens s'o» halbes Dutzend beschästijnngslvse Prinzen dran bammelt.

Schultze. So machen se's ja in Buljarien. Des is die neue

Mausefalle.

Müller. Jewisi. Kaum haben se die Krone rein jestellt und gehörig
mit Speck bestrichen, bums, sitzt eener drin.

Schnitze. Alleweile haben se nu schonst den Zweiten.

Müller. Se were» noch ne janze Menge Mäuse absangen, bis der
Kater kommt-

Schultze. Vater meinst du.

Müller. Meinswejen ooch Väterchen, und macht die Klappe
tvieder auf.

Schultze. Fernand wird sich >ool im Stillen danach sehnen. Denn

Müller. Und unabhängig!

Schultze. Schwerebrett, nu versteh ick erst, wat er mit „frei und un-
abhängig" jemeint hat.

Müller. So wat wird et wol jewesen sind!

Zur H. u f fi Cn run q.

In freisinnigen Blättern wird dem Reichskanzler genau nachgercchnct,
tvie viel Liter Brannttvein die Brennereien aus seinen Gütern produciren,
und dabei kommt eine geioaltige Ziffer heraus. Conservative Zeitungen
wittern in diesem Verfahren eine versteckte Tücke, aber nach unserer Uebcr-
zcugung ganz mit Unrecht.

Der Freisinn will dem deutschen Volke billigen Schnaps verschaffen; je
mehr aber gebrannt wird, desto billiger wird das Getränk des armen
Mannes. Also must Eugen Richter immer versöhnlicher gegen den
Kanzler gestimmt iverden, je angestrengter die Brennereien desselben arbeiten.

Wenn Sie Geschichtsschreibung des Pros. Bulle Schule macht, so
werden ohne Zweifel künftige Historiker das Hauptverdienst des Fürsten
Bismarck um das deutsche Volk darin finden, das, er auf seinen Güter»
große Brennereien angelegt hat.

SeCegrapHififie 9 e p c f tfi c.

?£ nt 1)1 um, Berlin.

Herzlichen Gruß vom Brenner! Anschluß vielleicht später.

Schultze, z. Z. Station Brenner, Tirol.

9er 8 a I o n if ec 3utiitfig ein iefeu en.

Es gilt für sicher, daß eine Ausstellung der von der Jury zurück-
gewiesenen Werke doch noch zu Stande kommt.

Man hegt nun in Künstlerkreisen die Absicht, dcni Publirum für die
Besichtigung der Kunstwerke eine kleine Entschädigung zu betvilligcn. 'Die
Mittel dazu sind leicht zu beschaffen, da manche der verkannten Talente es
gar nicht nöthig haben, sondern nur malen und hauen, um sich zu amüsiren
oder andere zu ärgern. An gewöhnlichen Tagen soll jeder Besucher 50 Pf.,
am Montage I M. erhalten.

Aus diese Weise hofft man der Hauptausstellung manchen Besucher ab
spänstig zu machen und die Concurrenz mit ihr siegreich zu bestehen.

Das fünfzigjährige Priester-Jubiläum des heiligen Vaters naht heran,
und immer nach fragt sich mancher umsonst: Was soll ich dem Papste schenken?

Als eine sehr passende Gabe, die sicher große Freude bereiten wird,
dürste sich eine Nachbildung der Canossa-Säule des Harzburger Burgbergs
im Kleinen als Briefbeschwerer empfehlen.

8 ifiufj f ii rli u n g und H n p a f Iu n g.

Bei den Puppen sehr vieler Schmetterlingsarten hat man die Neigung I
beobachtet, die Farbe der llmgebung anznnehmen, in welcher sie das Aus- I
kriechen abwarlen müssen. Dieser physiologische Vorgang zeigt das liebevolle I
Bestreben der Natur, solche kleinen schutzlosen Geschöpfe dadurch vor Gefahren zu “
bewahren, daß sie dieselben nicht durch auffallende Farben von den umgeben-
den Gegenständen abstechen läßt.

Bei den höheren Thieren geschieht dies durch Anpassung, indem die
schützende Färbung des Felles durch Zuchtwahl erzielt und durch Vererbung
zur nornialen gemacht wird.

So sind in den nördlich gelegenen Steppen Asiens, in denen die vor-
herrschende Farbe ein eintöniges Grau ist, Füchse und Hasen in den schmntzigen
Ton des Bodens gekleidet. Die Füchse, damit sie sich unbemerkt auf die arg-
wöhnischen Hasen anschleichen können, und die Hasen, damit sie von den raub-
gierigen Füchsen nicht bemerkt werden.

Eine noch intereffantcre Erscheinung bieten die Eisfelder um den Nordpol,
welche mit ewigem Schnee bedeckt sind. Die Farbe der Landschaft ist weiß;
gegen den Horizont zu nimmt das Weiß eine etwas grauliche Färbung an und
geht unmerklich in den Ton des Himntels über. Diese unermeßlichen Flächen
wimnieln von Eisbären, welche gar nicht zu sehen wären, wenn sie nicht drei
schwarze Punkte hätten, nämlich die beiden Augen und die Nasenspitze, welche
sie trotz Anpassung und Vererbung immer noch nicht iveiß gekriegt haben.

Betritt nun ein Fremdling die Schneeselder, so schließen die Eisbären
sofort kranipfhaft die Augen und stecken die Nase in den Schnee, so daß er,
durch die ruhige weiße Fläche vor ihm vertraulich gemacht, immer weiter
vordringt.

So wie sich der Reisende inmitten der Eisbären befindet, reißen diese die
Augen ans und die Nase aus deni Schnee. Es soll einen eigenthümlichen
Eindruck machen, die eben noch so gleichmäßige Fläche plötzlich mit einem drei-
punktigen schwarzen Muster bedeckt zu sehen. Jetzt niuß aber der Eindring-
ling zu seinem Schutze darauf bedacht sein, sich sowohl dem Boden, als den
Eisbären anzupassen, wozu ihm letztere gern behilflich sind.

So gibt es eine Art Hochstapler, ivclche sich der äußeren Erscheinung
und den Manieren der befferen Gesellschaft so anpasjen, daß sie das dadurch
erweckte Vertrauen ausgiebig mißbrauchen können.

Wie die unschuldige Goldfliege, um Achtung und Schrecken einzuslößen,
die äußere Erscheinung der gefürchteten Wespe annimmt, so ahmt Boulanger
Napoleon III. in Auftreten und Bart nach. Nur di« Spitzen des letzteren
kann er noch nicht so weit abstehend machen, daß sie wie bei seinem Vorbild
beinahe an den Rhein reichen.

Bei den Diplomaten, besonders den jüngeren, ist es schon lange eifriger
Bestreben, den Kops so kahl als möglich stehen zu lassen, aber mit der Wicdcr-
ausforstung desselben mit den allernöthigsten 3 Haare» hapert es noch immer.

Schließlich sei noch bemerkt, daß, seitdem der Gras Moltke in Parchim
geboren ist, es eine Unmasse Leute gibt, welche ebendaselbst her gebürtig
sein wollen.

Trauriges Ende.

Der Spiritusringkamps zu Ende sich neigt,

Schon still wird es rings, das Getöse, es schweigt.
Die Männer der Börse stehn trostlos und stumm
Und verzweifelt die edlen Agrarier herum.

Der Traum ist zerronnen, der Nimbus zerging,

Und ein Ring nur von Rauch war der Spiritusring.

3) c u t f di e Gründlich keil.

Nach dem „Petit Journal" wimmelt es wieder in Frankreich von Spionen,
in denen man deutsche Lfsiciere vcrmuthet. Die Verdächtigen reisen
meistens zu Wagen und sind von niehrcren Damen begleitet.

Wir wollen dem französischen Blatt vcrrathen, daß es ganz recht hat.
Die Verdächtigen sind deutsche Generalstabs-Officiere, welche die Probe-
Mobilmachung studiren wollen, die Damen aber sind Marketenderinnen. Der
Deutsche treibt eben alles gründlich, und so sollen die „Damen" Nachsehen,
ob wir nicht auch im Verpslegungsivesen noch etwas von unscrn Nachbarn
lernen können.

Wir bitten, die Beiblätter zu beachten.
 
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