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"7LL,

Außerdem halten wir einen so hohen Kältegrad
für in noch höherem, ja in höchstem Grade un-
wahrscheinlich. — A.: Die „Freie Presse für
Nsaß-Lothringen" (Nr. 292) berichtet: „Stndt-
lheater. Herr Alfred Halm hat ein Stück
auf die Welt gesetzt und seinen GeisteSsproß
unfreiwillig ironisch „Sohn der Wildniß" ge-
nannt. Doch die Geburt muß unter sehr „dra-
matischen" Umständen vor sich gegangen sein:
einen anderen Grund für die Bezeichnung
„Drama" können wir nicht finden. Die Fabel
ist naiv, für Knabenphantasicn Passend, der Auf-
bau schlecht: so gehört der erste Act ganz in die
Vorsabel. Seitens der Direction ivar es Ivenig
geschickt, eine solche Mache zur Darstellung zu
bringen." Daß der treffliche Kritiker den über
fünfzig Jahre alten „Sohn der Wildniß"
für ein funkelnagelneues Stück hält, geht schon
daraus hervor, daß er den Verfasser „Alfred"
Halm nennt.

Weinheim. I. H.: Jnp „Wcinhcimer. An-
zeiger" vom 7.December empfiehlt Elise Fischer
„frisch gemästeten Stockfisch." Elise, wie fangen
Sie das a», einen getrockneten, also völlig
tobten Fisch zu Mästen? Getrocknete, geräucherte
oder ausgcslopfte Thiere . fressen ' doch ' sonst
nichts mehr.

Wien. H. E.: In der „Neuen freien Presse"
vom 11. Dccember dieses Jahres empfehlen
Theyer & Hardtmuth als das „Neueste und
Modernste" „Kalender pro 1899." Damit hätten
Theyer & Hardtmuth zwei Jahre früher
kommen sollen. Jetzt stimmt das nicht mehr. *

Witzenhausen. SS.: Das „Witzenhäuscr-Kreis-
blatt" vom ö. Dccember meldet:, „Die Kohlen
werden billiger. Das chemisch-westfälische
Kohlensyndilar hat

Herabsetzungen für _

vom 7. April 1902 ab beschlossen.

Das cycmiia, - we,i,a„,a,e

! SSISjÄ

ab beschlossen." Das wäre

ja sehr schön, aber „Chemisch-westfälisch" klingt
ein bißchen unwahrscheinlich.

Zeven. K.: In der „Zevener Zeitung"
(Nr. 117). wird angezeigt: ■ „Sie kaufen Ihre
Nähmaschinen am billigsten da, wo jede
Reparatur wieder beseitigt werden kann. Dieses
haben Sic alles bei Carl Meyer, Schlossefi-
meistcr, Zeven.'" Aus diese Offerte werden wohl
nicht viele Zevener hincinfallen, denn wer erst
seine Nähmaschine repariren und dann' die
Reparatur wieder beseitigen läßt, ist genau so
weit wie vorher und hat, wenn die Sache auch
billig berechnet wird, sein Geld einfach fort-


Aufruf

Deutsche Landsleute!

Schwer ruht die ljand Gottes auf den, Burenoolke. Zwei Jahre schon wütet in ihrem Lande der Krieg, die Farmen find zerstört, die
Fluren verwüstet, in Trümmer,, liegt, was sic dem Bode» i» harter Arbeit, der lvilduis in heißem Kainpfe abgerungen.

Die Männer im Felde können solches Schicksal ertragen: In ihrcui Arme ruht die Waffe, in dem Kampfe um Freiheit und Recht
schweigt für sie der Anspruch auf ruhiges Glück.

Aber der Greis, dem die Ivaffe entsank, das lvcib, dem das keusche Reich des Hauses gehört, das Kind, das hoffnungsfroh vom Leben
goldene Früchte fordert — sie leiden und sterben heute in Elend und Not. Denn erbarmungslos ist der Krieg »nd er kennt keine Schonung.

Doch in uns lebe das Erbarmen! Furchtbar sind die Dualen der lsilflofen, die Zusammengetriebe» in schnell geschaffenen "Lagern, kaum
noch haben, womit sie ihre Blöße bedecken, die nicht wiffen, womit sie den zehrenden Hunger stillen, die auf dein falten, durchnäßten Boden die
Glieder ruhen, die wehrlos dahinsterben in Llend und Krankheit! Barinherzigkeit, werkthätige Liebe ist es, was wir fordern, Liebe, die sich nicht mit
lvortcn begnügt, sondern freudig milteilt von der eigenen Habe. Wir wollen hier nicht prüfen, wo Recht und Unrecht ist in diesem furchtbaren
Kampfe, wir wollen nur Schmerzen lindern, Wunden heilen!.

In höchster Not wendet sich ein stammverwandtes Volk nicht an unsere Waffen, sondern an unsere Herzen I

Nicht die Vertreter einer Partei rufen Luch auf, sondern Männer aller Parteien. Denn die Barmherzigkeit wohnt nicht hier und nicht
da, sic wohnt überall, wo deutsche Herze» schlagen.

Der Deutsche Burcnhilssbnnd will dieses Werk der Liebe »nd Barmherzigkeit in allen Teilen Deutschlands in unifaffendster
lvcisc organisieren.

Sendet ihm, der dafür die Bürgschaft tragen will, daß Lure Gabcii den rechten Zweck erreichen, daß sie nur den Werken der Barm-
Herzigkeit dienen, der in engem Zusammenarbeiten mit den amtlichen Vertretern d?r beiden Republiken i» Europa, die rechte Hilfe am rechten Arte
bringen will, was Luch entbehrlich scheint — aus tiefster Not schreien die Wehrlosen zu unseren Herzen! _ -

vor allem Ihr, deutsche Frauen und Jungfrauen — soll der Ruf an Luch vergebens ergehen? Helfet uiis die Leiden des tapferen
Volkes lindern, helfet den Frauen der Buren und ihren Kindern l

Aus den Reihen der Unterzeichneten hat sich ein Arbeitsausschuß gebildet, der Rechenschaft über die eingesandtcn Spenden und ihre Ver-
wendung ablegen wird. *

Deutsche Landsleute, stehet »ns bei, das Werk zu vollbringen,-zeiget, daß Ihr, die ihr die Tapferkeit ehrt, auch rin Herz habt für der
, Tapferen Not! .

Der fl esebäf tsfiib re nd e Ausschuss des Deutschen Bumibilfsbundes

Dr. Otto Arendt, m. d. R. und Abg.-Hauses, Berlin IV. so, Nürnbergerstraßc 7. Fritz Bast, Berlin, Granienburgerstraße 56a. I. Viktor
Bliithgen, Berlin, Achenbachstraßc 2. Gey. Regierungsrat Professor H. Ende, Berlin, Königin Augnstastraße st. Stephan von Kotze, Berlin,
Hollmännstraße \2. l)r. Müller-Meiningen, IR. d. R, Nürnberg, Ludwig Fcnerbachstraße. 1)r. Liman, Lhefrcdakteur d. „Leipziger Neuesten
Nachrichten", Berlin, Viktoria Louifenplatz 4. Direktor Liickhoff, M. d. Abg.-Hauses, Karlshorst bei Berlin. Karl Prüll, Berlin, Göbenstraße 46.
Freiherr von Rcibnitz, Lhaxlotte,iburg. Berlinerstraße ! >. Justizrat sticwoldt, M. d. Abg.-Hauscs, Berlin NW., Sommerstraße 5. Dr. Schröder-
Poggclow, Berlin, Rauchstraße >2. Pastor Schotvaltcr, Berlin, Lourbidrcstraße u. Professor llt. Sirincring, Wcstcnd, N»ßbaumallee 2>.

Anitsrat Thoma, Westend, Nußbaumallcc 20. Geh. Justizrat Wichcrt, Berlin, Gcuthincrstraße 26.

Satzungen

c des Sud-Afrikanischen Krieges zu linder

§ (. Der deutsche Burenhilfsbund hat den Zweck, die Leiden der Dpfer des

Zu diese», Zweck sollen in erster Linie Gelds,,,„mlungen veranstaltet werden.

8 2.' Der Sitz des Deutschen Burenhilfsbundes ist in Berlin. Drtspruppen und Abteilungen können überall gebildet werden.

8 ö. Die Mitglieder des Grund»,igskomitecs, welche den Aufruf unterzeichnet haben, wählen einen vcrantwortlicben geschäftsführenden
Ausschuß mit dem Rechte der Zuwahl. Alle Acmter werden ehrenamtlich verwaltet.

8 4- Jedermann kann gegen Zahlung eines von ihm selbst zu bestimmenden Beitrages Mitglied des Rundes werden.

8 s. Die eingehende» Gelder werden entweder direkt den Hilfsbedürftigen überwiesen oder den offiziellen nach Europa entsandten vcr-
tretern der beiden Burcnstaaten, Herren:

, Lxcellenz vr. w. I. Lcyds, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister" der Südafrikanischen Republik,
wohnhaft zu Brüssel, .

Abraham Fischer. Mitglied der Deputation für die Südafrikanische Republik und den Drange-Frcistaat und Vorsitzender
der Deputation, wohnhaft zu Brüssel,

Loruelis Hermanns Wessels. Mitglied der Deputation für den Drange-Freistaat, wohnhaft im Haag,

A. D. W. lvo lmarans, Mitglied der Deputation für die Süd-Afrikanische Republik, wohnhaft im Haag zur Verwendung
im Siunc des 8 l Zur Verfügung gestellt.

8 6. Aendcruuge» der Satzungen bleiben den Mitgliedern der Gründungskomitees Vorbehalten.

Briefe gefl. zu senden an den Dcntschcn Bnrenbilfsbuud. Kurfürstendamm 225, Berlin "W. 50.

Geldsendungen an den Deutschen Bureuhilfsbund zu Händen der Kur- n. Neumärkifchen Nittcrfchaftl. Darlehnskasse»
- Wilhclmsplah s, Berlin IV. ft.

Der Bund guittirt öffentlich in dem „Burcnfteund" (Red. Lourbiörestr. \ (, Berlin) und durch die Presse.

[,. — D-rl.v°nA.HosmannLC°m

o. ®. in. 6. Sj. - SSmmlllq In Bkrlln.
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