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Schreiben des Anterzollbeamten Jochen Schwerbegriff
an die Gelehrten des „Kladderadatsch"

Verehrte Herren!

Als ich kürzlich in Berlin war, um meine Schwiegermutter zu be-
graben, ging ich aus Wißbegier in den Reichstag, wo gerade die Vieh-
zälle daran waren, die mich naher betreffen, weil ich an der Grenze
beamtet bin. Ich glaubte bis dahin, ich verstünde das Viehverzollen
wie nur einer, nach dem neuen Tarif aber muß ich ganz von vorn
ansangen, um mit dem Vieh mich bekannt zu machen, wenn es mir
überhaupt gelingt. Ta wird unterschieden „Höheujlcckvieh" und
„Braunvieh", das „Braunvieh" aber soll 311 den „Langstirnrindern"
gehören und ein „bleifarbenes Floßmanl. schwarze Klauen, schwarze
Hornspitzen und dunkle Schwanzguaste aufweisen." Dann heißt es
wörtlich: „Kühe und sonstige mehr als V/2 Jahre alte weibliche Tiere,
die in einer Höhenlage von mindestens UOO Metern über dem Meeres-
spiegel ausgezogen worden sind 1111b alljährlich eine mindestens ein-
monatige Sommernng in einer Höhenlage von mindestens 800 Metern
über deni Meeresspiegel durchgemacht haben: zur Derwendnug für
Zuchtzwecke in landwirtschaftlichen Betrieben oder für Milchkuranstalten
für 1 Stück 20 Marl." Als ich das. hörte, war ich wie erschlagen,
denn wie kriege ich zu wissen, wo so ein Wiederkäuer, der nur Muh
sagen kann, gewesen ist? Ter Herr Abgeordnete Sartorius fragte
die Negierung dasselbe auch wohl, wie solche brave Kuh. die mit

20 Mark verzollt werden will, Nachweisen könnte, daß sie die goldenen
Tage der Kindheit 300 Meter über dein Meeresspiegel zugebracht, und ferner
beweisen, daß sie mindestens vier Wochen lang eine Sommerfrische in der
Höhe von 800 Metern über dem Meeresspiegel genossen hat. Das wäre
zollamtlich nur dadurch festzustellen, daß von Regierungs wegen ein baro-
metrischer Negiskrierapparat in der Nähe der Schwanzspitze angebracht würde.
Dieser Vorschlag fand lebhaften Beifall. Aber wenn das Groß- oder
Langstirnrind die Apparate kriegt, müssen wir Unterbeamte dann nicht
anfs Polytechnikum. um damit umgehen zu lernen? Bitte, raten Sie
mir, wie ich es machen soll, um nicht wegen Unkenntnis pensioniert zu
werden." So weit Herr Jochen Sch werbe griff. Unsere Antwort
lautet: Das ist eine sehr schwierige Sache, die lange überlegt sein
will. Wir wollen zunächst nur sagen, was unser erster Gedanke war.
Sollte es nicht, sagten wir uns, von Nutzen sein, wenn jedes zur Aus-
fuhr bestimmte Stück Höhenfleckvieh, Braunvieh oder Langstirnrind
jeden Tag ein- oder zweimal mit seiner ganzen Umgebung photo-
graphisch aufgcnonuncn würde? Diese Bilder wären dann zu besserer
Information auf das Zollamt mitzubriugen. Auch könnten die Photo-
graphien der Tiere, um ihnen noch mehr Leben zu geben, von
modernen Malern nach deren Brauch mit Komplementärfarben an-
geitrichen werden, wodurch die roten Kühe eine grüne, die gelben eine
blaue Hautfarbe erhielten. Hoffentlich fällt uns noch mehr zum Nutzen
der Zollbeamten ein.

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