ßriefkaften
Alfenessen. K.: Der „Soester Anzeig."
9tr. 121 schreibt über die städtische Straßen
reiuigung: „Durch die Lutocars wird be-
sonders der Pferdedünger, durch welchen
die Straßen in erster Linie verunreinigt
werden, gründlich gereinigt." Der Pferde-
dünger wird dann von der Stadt verkauft;
gereinigter Pferdedünger steht hoch im Preise.
Arnsberg. W. T.: Das „Burgdorfer
Kreisblatt" Nr. 115 warnt vor dem Gold-
regen. weil er giftig ist. „Man hüte also
die Kinder vor dem Goldregen und schärfe
ihnen aus das strengste ein, dessen Zweige
und verführerisch leuchtende Blüten in den
Mund zu nehmen." Pfui über den Burg-
dorfer Kindermörder! Wie kann er einen
solchen Nat geben? — Wie schädlich übrigens
der Goldregen ist, hat schon vor langen
Jahren Danae erfahren.
Aue (Erz$eb.). E. W.: Die „Auer
Neuest. Nachr." Nr. 120 berichten von der
Verlobung der Prinzessin Louise von
Orleans mit dem Prinzen Carl von
Bourbon: „Die Vermählung findet wahr-
scheinlich im Oktober in England statt. Man
laubt, das; König Alfons der Trauerfeier
eiwohnt." Der Verfasser dieser Notiz
muß ein unverbesserlicher Junggeselle und
Weiberfeind sein. Es gibt doch immer noch
vereinzelte Ehen, die keine Trauerfälle sind.
Bremen. W. N.: Die „Bremer Nachr."
Nr. 1-14 schreiben: „Das goldene Nad von
Köln wurde von dem Franzosen Guignard
gewonnen, der 79780 km in der Stunde
zurücklegte. No bl brachte es auf 63810 km.
Alle Fahrer hatten unter Motor- und Rad-
defekten zu leiden." Donnerwetter! Was
würden Guignard und Nobl erst geleistet
haben, wenn sie keine Defekte gehabt hätten!
Bromber$. Dr.G.:Die„Köln.Volksztg."
(Nr. 431} enthält folgendes Inserat: „Maria
Decker Königlicher Landmesser Augustin
Nolte Leutnant der Reserve Verlobte.
Mülheim a. Nh. Pfingsten 1907. Elberfeld."
Es soll natürlich „Königliche Landmesserin"
heißen. Die Frauen gewinnen immer mehr
Terrain.
Charloffenburg. E. S.: Die „Drama-
turgische Beilage zur Deutschen Bühnen-
genossenschaft" Nr. 29 enthält einen Artikel
über die moderne Operndiva, in dem es
heißt: „Auch beim ersten Anblick des
Jochanaan muß der Blick der Salome die
dekadenzartig-erotische Physiognomie aus-
trahlen, dessen wonnevolle Tragik und
chauerlich verzehrende Sehnsucht sich sofort
in dem des Propheten zu versenken scheint
und der die köstlich geschmückte Lyrik des
hnperkulturellen blasierten Artisten ur-
plötzlich von der seelischen Steigerung zur
ersten Stagione tragischer Realität dem
suggestiven Empfinden des Zuschauenden ver-
raten läßt." Eine Salome, deren Blick dies
nicht ausstrahlt, ist so gut wie taubstumm.
Düsseldorf. O. M.: Der dortige
„Generalanz." Nr. 141 berichtet über die
Hungersnot in China, „von Amerika her
kämen größere Ladungen mit Mehl zum
Teil zum sofortigen Gebrauch, zum Teil zur
Aussaat für das kommende Jahr." Die
Amerikaner säen Mehl, dann ernten sie
Stullen, Pfannkuchen und Klöße.
Eisenach. M. F.: Die „Dresd. Nachr."
Nr. 144 enthalten folgende Anzeige: „Ich
suche für meinen Sohn, welcher Lust hat.
das Väckerhandwerk zu erlernen. Ostern 1008
einen tüchtigen eigensinnigen Lehrmeister."
Es ist wahrscheinlich ein Druckfehler; es soll
wohl heißen: Ich suche für meinen eigen-
sinnigen Sohn einen tüchtigen Lehrmeister.
Effenheim (Baden). H. 93.: Die „Karls-
ruher Zeitg." (Nr. 128) meldet: „Paris.
9. Mai. Die gestrige Premiere des Musik-
Exakte wissenschaftliche Untersuchungen der Stoffe, die heutzu-
tage als Zahnpulver verkauft werden, haben das überraschende
Resultat ergeben, daß kein einziges der untersuchten Handels-
Zahnpulver (es sind ca. 50 Marken untersucht worden) den An-
forderungen entspricht, die an ein tadellosesZahnpulver gestellt
werden müssen. Einige Fabrikanten setzen ihren Zahnpulvern
sogar chlorsaures Kali, Borax. Säuren und dergleichen zu.
Solche Zahnpulver sind direkt schädlich für die Zahnsubstanz
§wie für das Zahnfleisch und daher unbedingt zu verwerfen.
ndere Präparate enthalten als Grundstoff gemahlene Kreide,
die aus mehr oder weniger scharfkantigen glasharten Kristallen
besteht. Diese ritzen beim Putzen den Zahnschmelz und können
dadurch großen Schaden anrichten. Geradezu als Unfug muß
man es
aber be-
zeichnen,
wenn,
wie dies
vielfach
geschieht,
den
Zahn-
pulvern
Austern-
schalen,
Auch die Schachteln, Büchsen etc., in denen die Zahnpulver des Marktes in der
Regel verpackt werden, sind im höchsten Grade unvollkommen. Durch schlechte, undichte
Verpackungsweise verduftet das Parfüm der Pulver nach kurzer Zeit, und das wieder-
holte Eintauchen der angefeuchteten Bürste ist höchst unappetitlich.
Unsere Patent-Irexdose gestattet eine Abgabe des Irex-Zahnpulvers, ohne dass die
Bürste mit der Pulvermenge direkt in Berührung kommt. Der Behälter öffnet sich gerade
in dem Moment, wo das Pulver abgegeben wird und schlicsst sich darauf sofort wieder
automatisch. Beim Aufdrücken auf ein besonderes Teilerchen, das jeder Dose kostenlos
beigeliefert wird, entleert die Büchse immer nur soviel Pulver, als zum einmaligen Ge-
brauche gerade nötig ist. Die Aufnahme des Zahnpulvers durch die Bürste findet also
ausserhalb der Dose statt. Auf diese Weise bleibt das Irex-Zahnpulver stets frisch und
trocken und kann bis zum letzten Körnchen ausgenutzt werden.
Wir glauben, mit dieser Patent-Pul verdöse, die aus porzellanartigem Glas hergestellt ist,
eine reizende und sehr zweckentsprechende Neuheit für den Toilettetisch geschaffen zu haben.
Preis einer Doseirex IM. in Apotheken, Drogengeschäften und Parfümerien. (Eine Dose
Irex enthält etwa60 Portionen Irex-Zahnpulver, reicht also bei täglich. Gebrauch etwa2 Monate.)
Fig. 1
Holzkohle, Bimsstein und dergleichen Stoffe zugesetzt werden.
Solche grobwirkende Mittel benutzt man wohl mit Vorteil
zum Putzen von Metallgegenstän-
den, aber nicht für das kostbare
Email der Zähne. Da ist es
dann kein Wunder, daß zahlreiche
Menschen trotz sorgsamster Pflege
und gewissenhaftester Behandlung
durch den Zahnarzt doch schad-
hafte Zähne bekommen.
Dieser Stand der Dinge hat
uns zu dem Entschlüsse geführt, zu
versuchen, ein hygienisch einwand-
freies Zahnpulver herzustellen.
Die Aufgabe war weniger ein-
fach, als wir anfänglich an-
nahmen. Erst nach mehrjährigen Versuchen ist es uns ge-
lungen, mit unserem Irex-Zahnpulver ein Präparat herzu-
stellen. das wir getrost als ein
Ideal-Präparat bezeichn, können.
Es ist das beste derzeitige Zahn-
pulver, wie jeder Zahnarzt und
Fachmann, der sich die Mühe
nimmt, das Irex-Zahnpulver
mikroskopisch und chemisch zu
untersuchen, zugeben wird.
Um den Lesern einen kleinen
Begriff von der Beschaffenheit
der im Handel befindlichen Zahn-
pulver zu geben, drucken wir
oben das mikroskopische Bild eines
der besten und teuersten Zahnpulver (Fig.1) ab. Die zweite
Abbildung (Fig. 2) zeigt unser Irex-Zahnpulver, beide Bilder
in 200 sacher Vergrößerung. Der. Unterschied ist klar.
Alfenessen. K.: Der „Soester Anzeig."
9tr. 121 schreibt über die städtische Straßen
reiuigung: „Durch die Lutocars wird be-
sonders der Pferdedünger, durch welchen
die Straßen in erster Linie verunreinigt
werden, gründlich gereinigt." Der Pferde-
dünger wird dann von der Stadt verkauft;
gereinigter Pferdedünger steht hoch im Preise.
Arnsberg. W. T.: Das „Burgdorfer
Kreisblatt" Nr. 115 warnt vor dem Gold-
regen. weil er giftig ist. „Man hüte also
die Kinder vor dem Goldregen und schärfe
ihnen aus das strengste ein, dessen Zweige
und verführerisch leuchtende Blüten in den
Mund zu nehmen." Pfui über den Burg-
dorfer Kindermörder! Wie kann er einen
solchen Nat geben? — Wie schädlich übrigens
der Goldregen ist, hat schon vor langen
Jahren Danae erfahren.
Aue (Erz$eb.). E. W.: Die „Auer
Neuest. Nachr." Nr. 120 berichten von der
Verlobung der Prinzessin Louise von
Orleans mit dem Prinzen Carl von
Bourbon: „Die Vermählung findet wahr-
scheinlich im Oktober in England statt. Man
laubt, das; König Alfons der Trauerfeier
eiwohnt." Der Verfasser dieser Notiz
muß ein unverbesserlicher Junggeselle und
Weiberfeind sein. Es gibt doch immer noch
vereinzelte Ehen, die keine Trauerfälle sind.
Bremen. W. N.: Die „Bremer Nachr."
Nr. 1-14 schreiben: „Das goldene Nad von
Köln wurde von dem Franzosen Guignard
gewonnen, der 79780 km in der Stunde
zurücklegte. No bl brachte es auf 63810 km.
Alle Fahrer hatten unter Motor- und Rad-
defekten zu leiden." Donnerwetter! Was
würden Guignard und Nobl erst geleistet
haben, wenn sie keine Defekte gehabt hätten!
Bromber$. Dr.G.:Die„Köln.Volksztg."
(Nr. 431} enthält folgendes Inserat: „Maria
Decker Königlicher Landmesser Augustin
Nolte Leutnant der Reserve Verlobte.
Mülheim a. Nh. Pfingsten 1907. Elberfeld."
Es soll natürlich „Königliche Landmesserin"
heißen. Die Frauen gewinnen immer mehr
Terrain.
Charloffenburg. E. S.: Die „Drama-
turgische Beilage zur Deutschen Bühnen-
genossenschaft" Nr. 29 enthält einen Artikel
über die moderne Operndiva, in dem es
heißt: „Auch beim ersten Anblick des
Jochanaan muß der Blick der Salome die
dekadenzartig-erotische Physiognomie aus-
trahlen, dessen wonnevolle Tragik und
chauerlich verzehrende Sehnsucht sich sofort
in dem des Propheten zu versenken scheint
und der die köstlich geschmückte Lyrik des
hnperkulturellen blasierten Artisten ur-
plötzlich von der seelischen Steigerung zur
ersten Stagione tragischer Realität dem
suggestiven Empfinden des Zuschauenden ver-
raten läßt." Eine Salome, deren Blick dies
nicht ausstrahlt, ist so gut wie taubstumm.
Düsseldorf. O. M.: Der dortige
„Generalanz." Nr. 141 berichtet über die
Hungersnot in China, „von Amerika her
kämen größere Ladungen mit Mehl zum
Teil zum sofortigen Gebrauch, zum Teil zur
Aussaat für das kommende Jahr." Die
Amerikaner säen Mehl, dann ernten sie
Stullen, Pfannkuchen und Klöße.
Eisenach. M. F.: Die „Dresd. Nachr."
Nr. 144 enthalten folgende Anzeige: „Ich
suche für meinen Sohn, welcher Lust hat.
das Väckerhandwerk zu erlernen. Ostern 1008
einen tüchtigen eigensinnigen Lehrmeister."
Es ist wahrscheinlich ein Druckfehler; es soll
wohl heißen: Ich suche für meinen eigen-
sinnigen Sohn einen tüchtigen Lehrmeister.
Effenheim (Baden). H. 93.: Die „Karls-
ruher Zeitg." (Nr. 128) meldet: „Paris.
9. Mai. Die gestrige Premiere des Musik-
Exakte wissenschaftliche Untersuchungen der Stoffe, die heutzu-
tage als Zahnpulver verkauft werden, haben das überraschende
Resultat ergeben, daß kein einziges der untersuchten Handels-
Zahnpulver (es sind ca. 50 Marken untersucht worden) den An-
forderungen entspricht, die an ein tadellosesZahnpulver gestellt
werden müssen. Einige Fabrikanten setzen ihren Zahnpulvern
sogar chlorsaures Kali, Borax. Säuren und dergleichen zu.
Solche Zahnpulver sind direkt schädlich für die Zahnsubstanz
§wie für das Zahnfleisch und daher unbedingt zu verwerfen.
ndere Präparate enthalten als Grundstoff gemahlene Kreide,
die aus mehr oder weniger scharfkantigen glasharten Kristallen
besteht. Diese ritzen beim Putzen den Zahnschmelz und können
dadurch großen Schaden anrichten. Geradezu als Unfug muß
man es
aber be-
zeichnen,
wenn,
wie dies
vielfach
geschieht,
den
Zahn-
pulvern
Austern-
schalen,
Auch die Schachteln, Büchsen etc., in denen die Zahnpulver des Marktes in der
Regel verpackt werden, sind im höchsten Grade unvollkommen. Durch schlechte, undichte
Verpackungsweise verduftet das Parfüm der Pulver nach kurzer Zeit, und das wieder-
holte Eintauchen der angefeuchteten Bürste ist höchst unappetitlich.
Unsere Patent-Irexdose gestattet eine Abgabe des Irex-Zahnpulvers, ohne dass die
Bürste mit der Pulvermenge direkt in Berührung kommt. Der Behälter öffnet sich gerade
in dem Moment, wo das Pulver abgegeben wird und schlicsst sich darauf sofort wieder
automatisch. Beim Aufdrücken auf ein besonderes Teilerchen, das jeder Dose kostenlos
beigeliefert wird, entleert die Büchse immer nur soviel Pulver, als zum einmaligen Ge-
brauche gerade nötig ist. Die Aufnahme des Zahnpulvers durch die Bürste findet also
ausserhalb der Dose statt. Auf diese Weise bleibt das Irex-Zahnpulver stets frisch und
trocken und kann bis zum letzten Körnchen ausgenutzt werden.
Wir glauben, mit dieser Patent-Pul verdöse, die aus porzellanartigem Glas hergestellt ist,
eine reizende und sehr zweckentsprechende Neuheit für den Toilettetisch geschaffen zu haben.
Preis einer Doseirex IM. in Apotheken, Drogengeschäften und Parfümerien. (Eine Dose
Irex enthält etwa60 Portionen Irex-Zahnpulver, reicht also bei täglich. Gebrauch etwa2 Monate.)
Fig. 1
Holzkohle, Bimsstein und dergleichen Stoffe zugesetzt werden.
Solche grobwirkende Mittel benutzt man wohl mit Vorteil
zum Putzen von Metallgegenstän-
den, aber nicht für das kostbare
Email der Zähne. Da ist es
dann kein Wunder, daß zahlreiche
Menschen trotz sorgsamster Pflege
und gewissenhaftester Behandlung
durch den Zahnarzt doch schad-
hafte Zähne bekommen.
Dieser Stand der Dinge hat
uns zu dem Entschlüsse geführt, zu
versuchen, ein hygienisch einwand-
freies Zahnpulver herzustellen.
Die Aufgabe war weniger ein-
fach, als wir anfänglich an-
nahmen. Erst nach mehrjährigen Versuchen ist es uns ge-
lungen, mit unserem Irex-Zahnpulver ein Präparat herzu-
stellen. das wir getrost als ein
Ideal-Präparat bezeichn, können.
Es ist das beste derzeitige Zahn-
pulver, wie jeder Zahnarzt und
Fachmann, der sich die Mühe
nimmt, das Irex-Zahnpulver
mikroskopisch und chemisch zu
untersuchen, zugeben wird.
Um den Lesern einen kleinen
Begriff von der Beschaffenheit
der im Handel befindlichen Zahn-
pulver zu geben, drucken wir
oben das mikroskopische Bild eines
der besten und teuersten Zahnpulver (Fig.1) ab. Die zweite
Abbildung (Fig. 2) zeigt unser Irex-Zahnpulver, beide Bilder
in 200 sacher Vergrößerung. Der. Unterschied ist klar.