DOI Heft:
Hefte 40-43, Oktober 1913
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.2293#0642
u
J
Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage. Man
bestellt bei den Postanstalten des In- und Auslandes, sowie in allen
Buchhandlungen, Zeitungsspeditionen und beim Verlag.
Der vierteljährl. Bezugspreis für d. Blatt mit sümtl. Beilagen beträgt für
In- u.Ausland 2,50 M., bei Zusendung unter Kreuzbd. für Deutschland u.
Österreich 3M., für alle andern Länder 3.50 M. Einzelne Nummer 25 Pf.
Alle Rechte für lämlllche Artikel und Fllustratioiien Vorbehalten.
Oopyrixkr 5/10 1913 by A. Hofmann & Comp, in Berlin.
Wochenkalender
Montag, den 6. Oktober
Sn Friedensorgicu schwelgen. juchhei.
Die Serben und die Bulgaren.
Sie letzen Montag das Kriegsbell bei.
Die Uebcbekchrleu Scharen
Dienstag, den 7. Oktober
Am Dlenstag füllt von Freundeshand
Ein neues Opfer dem Frieden.
Der Frieden ift dem ganzen Land
Der Serben und Griechen bclchieden
Mittwoch, den 8. Oktober
Der Griechen und der Bulgaren he:
Sie haben heul ausgerungen:
Am Mittwoch hat die beiden der
Defrützige Frieden verschlungen.
Wochenkalender
Donnerstag, den 9. Oktober
Der ÄTicg kommt wieder auf den Hund.
Heut mutz er wieder mal sterben.
Es schlletzen einen ewigen Bund
Die Türken und die Serben.
Freitag, den 10. Oktober
Am Freilag schwören mit Herz und Hand.
Den Frieden stets zu beivahren.
Der Peter und der Ferdinand.
Die Serben und die Bulgaren
Sonnabend, den 11. Oktober
Das ist so auf dem Balkan der Brauch:
Die Serben voller Reue.
Die Griechen. Türken. Bulgaren auch,
öle hauen sich heule aufs neue.
M. Fr. Kladderadatsch
Fragen
Tiefe Stille, holde Ruhe
Liegt auf allem Land umher,
wohlverpackt in fester Truhe
Schlummert Säbel und Gewehr.
Merhöchstens noch im Kino
Sieht man was vom Militär.
Bethmann wacht in Hohenfinow —
Oder weilt er dort nicht mehr?
Immerhin, wo er mag weilen,
sllles ist bestellt aufs best';
Daß die Serben wieder keilen,
Stört nicht sehr das Friedensfest!
Eine neue Balkangruppe
Nennt uns täglich ein Bericht.
Gut! Uns ist es völlig schnuppe —
Oder aber etwa nicht?
Tiefe Stille! In dem Hafen
Liegt des Deutschen Reiches Kahn.
Süßes Träumen! Holdes Schlafen!
slch wie bald wirst du zum Wahn!
Bald an wohlbekanntem Orte
Hepdebrand und Scheidemann
Sprechen inhaltschwere Worte —
Oder zweifelt man daran?
Wenn Matthias, der Gewaltige,
Seiner Rede Szepter schwingt,
wenn sein Wort, das vielgestaltige,
Mer Hörer Herzen zwingt,
Wenn aus seiner Weisheit Bronnen
Gr den Trank der Labe reicht,
Dies ist eine Feit der Wonnen —
Oder Zweifelt man vielleicht?
Nein! Dann rollt in wilder Eile
Reichgefüllt das Leben hin.
Mer jetzt ist Langeweile
Dieses Daseins Herrscherin.
Jetzo muß man sich behelfen —
Doch wie lange geht es noch? —
Mit den Jesuiten, Welfen
Und dem Luxemburger Loch!
J
Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage. Man
bestellt bei den Postanstalten des In- und Auslandes, sowie in allen
Buchhandlungen, Zeitungsspeditionen und beim Verlag.
Der vierteljährl. Bezugspreis für d. Blatt mit sümtl. Beilagen beträgt für
In- u.Ausland 2,50 M., bei Zusendung unter Kreuzbd. für Deutschland u.
Österreich 3M., für alle andern Länder 3.50 M. Einzelne Nummer 25 Pf.
Alle Rechte für lämlllche Artikel und Fllustratioiien Vorbehalten.
Oopyrixkr 5/10 1913 by A. Hofmann & Comp, in Berlin.
Wochenkalender
Montag, den 6. Oktober
Sn Friedensorgicu schwelgen. juchhei.
Die Serben und die Bulgaren.
Sie letzen Montag das Kriegsbell bei.
Die Uebcbekchrleu Scharen
Dienstag, den 7. Oktober
Am Dlenstag füllt von Freundeshand
Ein neues Opfer dem Frieden.
Der Frieden ift dem ganzen Land
Der Serben und Griechen bclchieden
Mittwoch, den 8. Oktober
Der Griechen und der Bulgaren he:
Sie haben heul ausgerungen:
Am Mittwoch hat die beiden der
Defrützige Frieden verschlungen.
Wochenkalender
Donnerstag, den 9. Oktober
Der ÄTicg kommt wieder auf den Hund.
Heut mutz er wieder mal sterben.
Es schlletzen einen ewigen Bund
Die Türken und die Serben.
Freitag, den 10. Oktober
Am Freilag schwören mit Herz und Hand.
Den Frieden stets zu beivahren.
Der Peter und der Ferdinand.
Die Serben und die Bulgaren
Sonnabend, den 11. Oktober
Das ist so auf dem Balkan der Brauch:
Die Serben voller Reue.
Die Griechen. Türken. Bulgaren auch,
öle hauen sich heule aufs neue.
M. Fr. Kladderadatsch
Fragen
Tiefe Stille, holde Ruhe
Liegt auf allem Land umher,
wohlverpackt in fester Truhe
Schlummert Säbel und Gewehr.
Merhöchstens noch im Kino
Sieht man was vom Militär.
Bethmann wacht in Hohenfinow —
Oder weilt er dort nicht mehr?
Immerhin, wo er mag weilen,
sllles ist bestellt aufs best';
Daß die Serben wieder keilen,
Stört nicht sehr das Friedensfest!
Eine neue Balkangruppe
Nennt uns täglich ein Bericht.
Gut! Uns ist es völlig schnuppe —
Oder aber etwa nicht?
Tiefe Stille! In dem Hafen
Liegt des Deutschen Reiches Kahn.
Süßes Träumen! Holdes Schlafen!
slch wie bald wirst du zum Wahn!
Bald an wohlbekanntem Orte
Hepdebrand und Scheidemann
Sprechen inhaltschwere Worte —
Oder zweifelt man daran?
Wenn Matthias, der Gewaltige,
Seiner Rede Szepter schwingt,
wenn sein Wort, das vielgestaltige,
Mer Hörer Herzen zwingt,
Wenn aus seiner Weisheit Bronnen
Gr den Trank der Labe reicht,
Dies ist eine Feit der Wonnen —
Oder Zweifelt man vielleicht?
Nein! Dann rollt in wilder Eile
Reichgefüllt das Leben hin.
Mer jetzt ist Langeweile
Dieses Daseins Herrscherin.
Jetzo muß man sich behelfen —
Doch wie lange geht es noch? —
Mit den Jesuiten, Welfen
Und dem Luxemburger Loch!