Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage. Man
bestellt bei den Postanstalten des In- und Auslandes, sowie in allen
Buchhandlungen, Aeitungsspeditionen und beim Verlag.

Der vierteljährl. Bezugspreis für d. Blatt mit sämtl. Beilagen beträgt sl.r
In- u.Ausland 2,50 M., bei Zusendung unter Kreuzbd. für Deutschland !.
Österreich 3M., für alle andern Länder 3,50 M. Einzelne Nummer 25 Pf.

Alle Rechte für fämiliche Artikel und Illustrationen Vorbehalten.

Oopyrixbt 4/1 1914 by A. Hofmann & Co.iip. in Berlin.

Wochenkalender

Montag, den 6. Januar

Gestürmt wird beute um die Wette
Wild eine jede Gpernstätte.

Das ist die Flut der Parstfals,

Sie steigt der Welt heut bis zum Hals.

Dienstag, den 6. Januar

Ein Jubiläum feiern heute
Froh die Gejundheitsbetcrleute,

Denn sie befördern mild und süß
Den Tausendsten ins Paradies.

Mittwoch, den 7. Januar

Die Ärzte und die Krankenkassen.

Sie können heute sich nicht hassen.

Sie küssen sich gar inniglich
Und flüstern; Ach, wie lieb' ich dich!

Wochenkalender

Donnerstag, den 8. Januar

Nun lodert hell, Begeistrungsflammen,
Weil heut der Landtag tritt zulammen!
Herr Bethmann Hollweg, stolz und kühn,
3m Weihen Saal eröffnet ihn.

Freitag, den 9. Januar

Der Leitartikel, kalt und graulend.
Erscheint heut Nr. 100 000,

Den über Zabern nrild und lieb
Die deutsche Presse fleißig schrieb.

-Sonnabend, den 10. Januar

Der Prinz zu Wied tät lange sparen,

Um nach Durazzo heut zu fahren;

Dort, hofft er, ist es schön und nett.

Fährt er auf ein Retourbillett?

Ll, Fr. Kladderadatsch

Der grimme klagen

O vethmann, packe endlich ein!

Ich will dich nicht verletzen,

Doch einer ist, sowie ich mein',

Der könnte dich ersetzen.

Ich seh' ihn schon auf deinem platz,

Da ist dein Ruhm wohl für die Ratz',
Denn dieser Zchatz, ja, dieser Zchatz,

Der tät uns baß ergehen.

wenn sonst nichts Rechtes mehr geschicht,
Dann macht uns er Vergnügen,
wir trinken seines Geistes Licht
Dann gern in vollen Zügen.

Beschreiben tut er viel Papier
Bald hier, bald da, bald da, bald hier,
Und sagt' ich, das mißfiele mir,

Fürwahr, so müßt' ich lügen.

Er „regelt" ohne Unterlaß
Kuf Plätzen und in Gassen,

Und hat noch keinen prachterlaß
Zeit Jahren uns erlassen.

Und fragt ihr mich, wer das wohl sei,

Zo sage ich euch frank und frei:

Das ist der Herr der Polizei!

Da tut ihr wohl erblassen.

Und als nun von dem Uriegrgericht
Der tapfre Mann gelesen,

Da zeigte er als großes Licht
Zogleich sein tiefstes wesen.

Da offenbart' er viel verstand
von wegen einem Leutinant;

Da drohte er dem Vürgerstand
Mit seinem Lisenbesen.

Das ist ja weiter kein Malheur
Und geht wohl auch vorüber,

Doch wird mir, wenn ich so was hör',
Im Zchädel etwas trüber,

O Traugott Jagow, starker Mann,
weil ich's nicht recht begreifen kann;
Denn, Junge, wat geiht di dat an?
Das sag' mir mal, mein Lieber!

O Traugott, der so unbeweibt,

Ich muß dir dieses sagen:

Der eine spricht, der andere schreibt,
Raum ist es zu ertragen.
Deinwortschwallmachtunsmattundplatt,
Laß unbeschrieben mal ein Blatt,'

Du grimmer Hagen dieser Ztadt,

Du bist doch kein Ztadthagen!

Madderadalsch
Bildbeschreibung
Für diese Seite sind hier keine Informationen vorhanden.

Spalte temporär ausblenden
 
Annotationen