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Königliche Tafel stattfand. Nach Besuch
der Fütterung erfolgte die Rückkehr nach
Dresden." Sie haben den Titel der Zeitung
offenbar deshalb weggeschnitten, weil Sie
sich in ihrem Namen wegen der Respekt-
losigkeit genierten, mit der das Blatt sich
über das Diner der Hohen Herrschaften
ausspricht.

Recklinghausen. R.: In der „Reck-
lingshäuser Ztg." (Nr. 62) lesen wir folgende
Geburtsanzeige: „Redakteur und Frau Maria
Lampe zeigen hocherfreut die glückliche
Geburt eines gesunden, prächtigen Sonntags-
jungen an." Warum verschweigt der
Redakteur dieses Sonntagjungens seinen
Namen?

Riesenburg. Tischgesellschaft Kür.-
Reg. 6: „Die Post" (Nr. 108) sagt in einem
Bericht über ein Springen auf Schlittschuhen:
„Im Weitsprung mit Anlauf erzielte der
Berufssäufer Edmund Lamy am 30.Ian.1913
in Saram Lake im Staate New Pork die
phänomenale Leistuag von 7,80 Metern."
Das ist um so merkwürdiger, als Berufs-
säufer sonst im Sport selten etwas leisten.

Riga. H. R.: Die „Rigasche Rundschau"
(Nr. 49) sagt von Exzellenz Ehrlich: „Er
liebt es, seine Ausführungen durch Zeitungen
zu illustrieren, immer hat er Bleistifte und
Buntstifte bei der Hand, und jede Fläche,
die noch unbeschrieben ist, ist ihm zum
Zeichnen recht." Danach scheint Ehrlich für
jede seiner Ausführungen eine besondere
Zeitung herauszugeben, — ein etwas um-
ständliches und kostspieliges Verfahren.

Rosswein. E. F.: Das „Roßweiner
Tagebl." (Nr. .58) meldet aus Waldheim:
„Unter dem Vorsitz des Staatssekretärs
Viehweger - Mittweida fand im hiesigen
Schützenhause eine Versammlung des Bezirks
Döbeln vom Verein sächsischer Gemeinde-
beamten statt." Es scheint sich um den
Staatssekretär des Reichsgemeindeamts zu
handeln.

Saarbrücken. K. F.: Die „Saarbrücker
Zeitung" (Nr. 29) berichtet von der Be-
erdigung des Freiherrn Friedrich Adolf v.
Stumm: „Da der Verstorbene den Festzug
1866 und 1870—71 mit Auszeichnung mit-
machte, marschierte eine stattliche Eewehr-
sektion im Zuge mit." Um diese Festzüge
(gemeint sind wahrscheinlich die Einzüge der

heimkehrenden Truppen,) mit Auszeichnung
mitzumachen, dazu gehörten keine grasten
Bürgertugenden. — Dieselbe Ztg. (Nr. 63)
enthält folgende Anzeige: „Gesucht zum
1. April 1914 bei gutem Lohn ein tüchtiges,
besseres Mädchen, das in Hausarbeiten er-
fahren ist und kochen kann. Ferner bei
gutem Lohn auch ein Kindermädchen, nicht
unter 17 Jahren, zu einem Kind im Alter
von 2Vz Jahren, das Hausarbeit über-
nimmt." Das ist eine unerhörte Aus-
nutzung der Kinderarbeit. — K. W.: Unter
Hinweis auf die Mitteilung am Schlust des
Briefkastens mit Dank abgelehnt.

Sao Paulo (Brasilien). I. O. R.-R.:
Die „Deutsche Ztg. für Sao Paulo" (Nr. 39)
sagt von dem Kronprinzen Georg v. Sachsen:
„Mit erreichter Müdigkeit tritt der Kron-
prinz in die Kammer und erhält einen
Etablierungsbeitrag aus der Staatskasse
von 77000 M. und dann weiter eine jährliche
Apanage von 92500 M." Wenn man noch
so müde ist, so ist man immer noch im-
stande, seine Pflichten in der ersten Kammer
zu erfüllen und einen Etablierungsbeitrag
von 77000 M., sowie eine Apanage von
92 500 M. kleinzukriegen. Die Sachsen
sind eben helle, auch wenn sie müde sind.

Steklin. N. N.: Im „Generalanzeiger
der Münch. N. N." (Nr. 148) finden wir
folgendes Gesuch: „Bessere Witwe mit heit.
Humor, gut. Figur u. hübsch. Heim, 40 I.
alt, kathol., sucht einen best. Herrn in sicherer
Stellung — Witwe mit Kind n. ausgeschl.
zur bald. Ehe. Br. usw." Die Welt wird
immer perverser. — In dem Bericht über
eine Taucherleistung heißt es in der „Münch.-
Augsburger Abendzeitung" (Nr. 82): „Nach
vollendetem Tagewerk rief der Admiral den
braven Taucher' zu sich und sprach: ,Bravo!
Bravo! Sie haben mehr als Ihre Pflicht
getan. Ich drücke Ihnen die Hand. 22Stunden
unter Wasser will etwas heißen. Nicht
wahr?' In den 22 Stunden nahm dieser
energische Taucher nur vier Eier zu sich und
trank Kognak, den ihm der Admiral selbst
zureichte." Und das alles unter Wasser!

Sulzfeld (Baden). K. R.: Der Scherz
lag in etwas anderer Form schon vor.

Tanneroda. X.: Die „Weimarische

Landesztg." (Nr. 65) berichtet über die
Rettung der untergegangenen „Ekliptika"

durch den Dampfer „Wildenfels", daß die
„Ekliptika" um 11 Uhr sank. Dann heißt es
weiter: „Starr die Gläser auf die Stelle
gerichtet, tauchten nach einer halben Minute
14 Köpfe wieder herauf." Es war vor-
sichtig von den untergegangenen Köpfen,
daß sie gute Augengläser Mitnahmen, sonst
hätten sie da unten nichts sehen können.

Tempelhof-Berlin. A. E.: Besten

Dank, aber leider nicht geeignet.

Ulm. S. K.: Nach dem „Ulnier Tagb."
(Nr. 59) bemerkte der Oberbürgermeister
v. Wagner in der Eemeinderatsitzung, „daß
die Entfernung der v.Schadschen Grabplatten
im Einverständnis mit den beteiligten Ver-
wandten geschehen sei, um sie vor gänzlichem
Ruin zu gewahren. Das sei jedenfalls
viel pietätvoller, als sie verderben zu lasten."
Es ist nicht ganz klar, wie so die Verwandten
ruiniert worden und verdorben wären,
wenn man die Grabplatten ihres Erb-
begräbnisses nicht entfernt hätte.

Wolgast, v. H.: Der „Berl. Lok.-Anz."
(Nr. 654) schreibt: „Dem Präsidenten des
Kaiserlichen Parlaments Robolski ist der
Charakter als Wirklicher Geheimer Ober-
Regierungsrat mit dem Rang eines Rates
1. Klasse verliehen." Danach scheint das
von dem Volke gewählte Parlament schon
von dem Oldenburgischen Leutnant mit
seinen zehn Mann abgelöst zu sein.

Zabrze. X.: Die „Schlesische Zeitung"
(Nr. 177) meldet: „Dem. braunschweigischen
Landtage ist eine Vorlage über die Wieder-
errichtung der Braunschweigischen Gesandt-
schaft am Preußischen Hofe zugegangen."
Die Überschrift dieser Meldung lautet:
„Unglücksfälle und Verbrechen." Man kann
ja allerdings manche Gründe gegen die
Errichtung dieser Gesandtschaft anführen:
aber ein Verbrechen ist sie darum doch noch
nicht, auch nicht einmal ein Unglücksfall.

Bei der großen Menge der an uns gerichteten Zu-
fendungen müssen wir um Geduld bitten, wenn sich die
Ausnahme der Beiträge verzögert. Die Beantwortung
und Ausnahme jeder Einsendung ist uns ebenso un-
möglich wie die Aufbewahrung der uns unverlangt
zngeheitden Manuskripte. Znrückgelandt iverden diele
nur, wenn der Sendung das erforderliche Porto in
Briefmarken beigefügt ist. — Honoriert iverden Brief-
kaltenbeiträge nicht.

Redaktionsschlutz: 1. April 19L4.

Die Redaktion des Kladderadatsch.

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neuen Theaters, eines hervorragenden
Schmuckes für Bad Elster unter den zahl-
reichen Neubauten der letzten Jahre, naht
seiner Vollendung, so daß die Eröffnungs-
feier, für die schon jetzt Vorbereitungen
getroffen werden, in der 2. Hälfte des Mai
sicher vor sich gehen kann. Hier, wie auf
der herrlich im Walde gelegenen Natur-
bühne wird unter Leitung der Intendanz
des Herzoglichen Hoftheaters in Altenburg
gespielt werden. —- Das schon in weiteren
Kreisen bekannte und stets wieder gern
gesehene Festspiel „Hermann und Dorothea"
soll während dieser Saison zweimal zur
Aufführung kommen. — Die Kunstaus-
stellung im hiesigen Kgl. Kurhause, die
erstmalig im vorigen Jahre unter Beteili-
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zustande kam, wird in diesem Jahre in
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