DOI Heft:
Hefte 36-39, September 1914
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.2294#0578
Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage. Man
bestellt bei den Postanstalten des In- und Auslandes, sowie in allen
Buchhandlungen, Aeitungsspeditionen und beim Verlag.
Alle Rechte sür sämtliche Artikel und Illustrationen Vorbehalten.
Der vierteljährl. Bezugspreis für d. Blatt mit fämtl. Beilagen beträgt für
In- ».Ausland 2,30 M.. bei Zusendung unter Kreuzbd. für Deutfchland u.
Österreich 3M.. für alle andern -Länder 3,50 M. Einzelne Nummer 25 Pf.
Copyright 30 8 1914 by A. Hofmann & Comp, in Berlin.
Wochenkalender
Montag, den 7. September
Das ist die schwere Zeit der Not.
Das ist die Not der schweren Zeit.
Weh! Heute rot und morgen tot.
Weh! Heute Lust und »wrgen Leid.
Dienstag, den 8. -September
Heut grob und stolz wie König Saul.
Ach Gott, und morgen auf dein Hund.
Heut überriesengrotz das Mau.
Und morgen still und klein der Mund.
Mittwoch, den 9. -September
Heut ragt ein ewiger Festungsbau,
Aus Eisen und Beton gemacht.
Und inorgeu Schutz und Krach und — schau,
Zu Trümmern liegt die ganze Pracht.
Wochenkalender
Donnerstag, den 10. -September
Heut Metropole, morgen Nest!
Es wackelt auch der Erdenball.
Ja, Throne selbst stehn nicht mehr fest.
Was ist noch sicher vor dem Fall?
Freitag, den 11. -September
Die Größten werden heute klein,
Sind ihres Lebens nicht mehr froh,
Sogar Monarch und Fürst zu sein,
Zst heut ein großes Risiko.
-Sonnabend, den 12. -September
Die Pleite droht heut selbst dem Thron,
Seufzt Albert in Antwerpen schwer.
Sie droht nicht, nein, da ist sie schon,
So klingt es von Albanien her.
M. Pr. Kladderadatsch
Deutschland und Österreich - hurra!
welch hohe stunde, sinnverwirrend!
Des Todes Sichel surrt und klingt,
Und durch die Lande schreitet klirrend
Der Uriegsgott, der die Fackel schwingt.
In Scherben stürzen Niesenfejten,
wie sie die Erde niemals sah,
„Sieg!" hallt's im Osten und im westen —
Viktoria! Viktoria!
Deutschland und O st erreich — Hurra!
Es war gerechnet und gewogen
Jahrzehntelang im stillen Haus;
Dann sind die Scharen ausgezogen,
Gleichwie zum Spiel, zum ernsten Strauß.
Da war kein Nad im großen werke,
Das nicht getreu sein 5lmt versah,
Die Weisheit siegte und die Stärke —
Viktoria! Viktoria!
Deutschland und O st erreich — Hurra!
Sie gierten nach des Uheines Vörden,
Nach Ostreichs uralt heiliger Flur.
Es zogen wüste Nussenhorden
Durch blühend Land die blutige Spur,
Zwei Ndler hoben ihre Schwingen,
Nnhielt die Welt den Odem da
Und in den Lüften war ein Ulingen:
Viktoria! Viktoria!
Deutschland und O st erreich — Hurra!
Nun, Ulio, grab' mit ehrnem Stichel
In die granitne Tafel ein,
war Sepp getan hat und der Michel;
Denn nimmer soll's vergessen sein!
Urasnik und Metz — Lublin und Lüttich:
Das schweißt zusammen hier und da —
O rausche fort, du Ndlerfittich!
Viktoria! Viktoria!
Deutschland und Österreich — Hurra!
Gewiß! Gewiß! Es wird bezwungen
Die Niedertracht und Heuchelei!
Die starke Treu der Nibelungen,
Die alte Treue steht uns bei.
Und kam' der Feinde noch ein Fuder,
Geschehen wird, was jetzt geschah:
Fest bei dem Vruder steht der Vruder —
Viktoria! Viktoria!
Deutschland und Österreich — Hurra!
Kladderadatsch
p. w.
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Wochenkalender
Montag, den 7. September
Das ist die schwere Zeit der Not.
Das ist die Not der schweren Zeit.
Weh! Heute rot und morgen tot.
Weh! Heute Lust und »wrgen Leid.
Dienstag, den 8. -September
Heut grob und stolz wie König Saul.
Ach Gott, und morgen auf dein Hund.
Heut überriesengrotz das Mau.
Und morgen still und klein der Mund.
Mittwoch, den 9. -September
Heut ragt ein ewiger Festungsbau,
Aus Eisen und Beton gemacht.
Und inorgeu Schutz und Krach und — schau,
Zu Trümmern liegt die ganze Pracht.
Wochenkalender
Donnerstag, den 10. -September
Heut Metropole, morgen Nest!
Es wackelt auch der Erdenball.
Ja, Throne selbst stehn nicht mehr fest.
Was ist noch sicher vor dem Fall?
Freitag, den 11. -September
Die Größten werden heute klein,
Sind ihres Lebens nicht mehr froh,
Sogar Monarch und Fürst zu sein,
Zst heut ein großes Risiko.
-Sonnabend, den 12. -September
Die Pleite droht heut selbst dem Thron,
Seufzt Albert in Antwerpen schwer.
Sie droht nicht, nein, da ist sie schon,
So klingt es von Albanien her.
M. Pr. Kladderadatsch
Deutschland und Österreich - hurra!
welch hohe stunde, sinnverwirrend!
Des Todes Sichel surrt und klingt,
Und durch die Lande schreitet klirrend
Der Uriegsgott, der die Fackel schwingt.
In Scherben stürzen Niesenfejten,
wie sie die Erde niemals sah,
„Sieg!" hallt's im Osten und im westen —
Viktoria! Viktoria!
Deutschland und O st erreich — Hurra!
Es war gerechnet und gewogen
Jahrzehntelang im stillen Haus;
Dann sind die Scharen ausgezogen,
Gleichwie zum Spiel, zum ernsten Strauß.
Da war kein Nad im großen werke,
Das nicht getreu sein 5lmt versah,
Die Weisheit siegte und die Stärke —
Viktoria! Viktoria!
Deutschland und O st erreich — Hurra!
Sie gierten nach des Uheines Vörden,
Nach Ostreichs uralt heiliger Flur.
Es zogen wüste Nussenhorden
Durch blühend Land die blutige Spur,
Zwei Ndler hoben ihre Schwingen,
Nnhielt die Welt den Odem da
Und in den Lüften war ein Ulingen:
Viktoria! Viktoria!
Deutschland und O st erreich — Hurra!
Nun, Ulio, grab' mit ehrnem Stichel
In die granitne Tafel ein,
war Sepp getan hat und der Michel;
Denn nimmer soll's vergessen sein!
Urasnik und Metz — Lublin und Lüttich:
Das schweißt zusammen hier und da —
O rausche fort, du Ndlerfittich!
Viktoria! Viktoria!
Deutschland und Österreich — Hurra!
Gewiß! Gewiß! Es wird bezwungen
Die Niedertracht und Heuchelei!
Die starke Treu der Nibelungen,
Die alte Treue steht uns bei.
Und kam' der Feinde noch ein Fuder,
Geschehen wird, was jetzt geschah:
Fest bei dem Vruder steht der Vruder —
Viktoria! Viktoria!
Deutschland und Österreich — Hurra!
Kladderadatsch
p. w.