DOI Heft:
Hefte 9-13, März 1917
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.2297#0118
Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage. Man
bestellt bei den Pottanstalten des In- und Auslandes, sowie in allen
Buchhandlungen. Zeitungslpeditionen und beim Verlag.
Der vierteljährl. Bezugspreis sür d. Blatt mit fämtl. Beilagen beträgt sür
In- u. Ausland 3,00 M., bei Zusendung unter Kreuzbd. für Deutschland u.
Gsterreich 3,30 M.. für alle and. Länder 4,00 M. Einzelne Nummer 30 Ps.
Alle Rechte für sämtliche Artikel und Illustrationen vorbthaiten.
Amerikanisches Copyright. 4/3 1917 by A. Hofmann & Comp, in Berlin.
Wochenkalender
Montag, den 5. März
Einen Mann im Deutschen Reiche
Lob' ich sehr und preis' ihn gern;
Wer auch wäre, der ihm gleiche,
Diesem vornehm schlichten Herrn!
Dienstag, den 6. März
Etwas fast von Alexanders
Größe liegt in diesem Mann. —
Übrigens will immer anders
Er, weil er nicht anders Kann!
Mittwoch, den 7. März
So zum Beispiel eben wieder!
Er, des hohen Mutes Hort,
Donnert Kühn den Reichstag nieder
Und mit manchem Denkerwort.
Wochenkalender
Donnerstag, den 8. März
Schmelz in seine Stimme legend,
Immer göttlich angeregt,
Wirkt er wahrhaft herzbewegend,
Wenn er so den Arm bewegt.
Freitag, den 9. März
Ja, wir sind auf falscher Fährte,
Und es droht uns Finsternis.
Er bekennt es, der Verehrte,
Und er weiß es ganz gewiß.
Sonnabend, den 10. März
Denkt nicht mehr an künftige Siege,
Weil's ihm gegen die Natur!
Nämlich mit dem U-Bootkriege
Und von wegen — Ledcbour!
Kladderadatsch.
An Onkel Sam
Nun, Onkel Sam? So unentschlossen?
Was sicht dich an? Was hast du? Sprich!
Bist du verschnupft? Bist du verdrossen?
Erscheint dir manches sengerig?
Stimmst du zu einem Liebesliede,
Du Guter, nächstens die Schalmei,
Erkennend, daß am End' der Friede
Dem Kriege vorzuziehen sei?
Ist's wahr? Willst du nicht länger senden
An Deutschlands Feinde dies und das?
Willst du mit reingewaschnen Händen
Am Liebe werben statt um Haß?
Willst du am Ende dich verzehren
In unerfüllter Sehnsucht Qual?
Willst du vielleicht gar dich bewähren
Als — sagen wir mal — als neutral?
Gewiß, und seh' ich dich auch rüsten
Mit Eifer und mit viel Geschick,
Es ruht ja doch auf deinen Küsten
Geschlitzter Augen Liebesblick.
Du kennst ihn ja, den Freund, den alten,
Der dir von je sympathisch schon;
Da lohnt sich's wohl, zurückzuhalten
Die sonst verschickte Munition.
Wie? Oder sinnest du und hoffest
Auf einen ersten deutschen Hieb,
Der du von Friedensliebe troffest,
Der so viel zarte Noten schrieb? —
Der du von dieses Kriegs Beginne
Mit Freundschaft förmlich uns umgarnt,
Was immer dein Gemüt auch sinne,
Du bist gewarnt! Du bist gewarnt!
And meinst du, daß mit manchem Kniffe
Dipr deutsche Geist zu äffen sei —
And sandtest drum du deine Schiffe
In die Gefahr, der Schiffe zwei?
Nun, ob auf sie auch lustig wette
Manch Heldenherz voll edlen Spleens:
Wir hoffen, daß kein Gott sie rette,
Die „Nochester" und die „Orleans"!
Kladderadatsch
v w.
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Der vierteljährl. Bezugspreis sür d. Blatt mit fämtl. Beilagen beträgt sür
In- u. Ausland 3,00 M., bei Zusendung unter Kreuzbd. für Deutschland u.
Gsterreich 3,30 M.. für alle and. Länder 4,00 M. Einzelne Nummer 30 Ps.
Alle Rechte für sämtliche Artikel und Illustrationen vorbthaiten.
Amerikanisches Copyright. 4/3 1917 by A. Hofmann & Comp, in Berlin.
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Montag, den 5. März
Einen Mann im Deutschen Reiche
Lob' ich sehr und preis' ihn gern;
Wer auch wäre, der ihm gleiche,
Diesem vornehm schlichten Herrn!
Dienstag, den 6. März
Etwas fast von Alexanders
Größe liegt in diesem Mann. —
Übrigens will immer anders
Er, weil er nicht anders Kann!
Mittwoch, den 7. März
So zum Beispiel eben wieder!
Er, des hohen Mutes Hort,
Donnert Kühn den Reichstag nieder
Und mit manchem Denkerwort.
Wochenkalender
Donnerstag, den 8. März
Schmelz in seine Stimme legend,
Immer göttlich angeregt,
Wirkt er wahrhaft herzbewegend,
Wenn er so den Arm bewegt.
Freitag, den 9. März
Ja, wir sind auf falscher Fährte,
Und es droht uns Finsternis.
Er bekennt es, der Verehrte,
Und er weiß es ganz gewiß.
Sonnabend, den 10. März
Denkt nicht mehr an künftige Siege,
Weil's ihm gegen die Natur!
Nämlich mit dem U-Bootkriege
Und von wegen — Ledcbour!
Kladderadatsch.
An Onkel Sam
Nun, Onkel Sam? So unentschlossen?
Was sicht dich an? Was hast du? Sprich!
Bist du verschnupft? Bist du verdrossen?
Erscheint dir manches sengerig?
Stimmst du zu einem Liebesliede,
Du Guter, nächstens die Schalmei,
Erkennend, daß am End' der Friede
Dem Kriege vorzuziehen sei?
Ist's wahr? Willst du nicht länger senden
An Deutschlands Feinde dies und das?
Willst du mit reingewaschnen Händen
Am Liebe werben statt um Haß?
Willst du am Ende dich verzehren
In unerfüllter Sehnsucht Qual?
Willst du vielleicht gar dich bewähren
Als — sagen wir mal — als neutral?
Gewiß, und seh' ich dich auch rüsten
Mit Eifer und mit viel Geschick,
Es ruht ja doch auf deinen Küsten
Geschlitzter Augen Liebesblick.
Du kennst ihn ja, den Freund, den alten,
Der dir von je sympathisch schon;
Da lohnt sich's wohl, zurückzuhalten
Die sonst verschickte Munition.
Wie? Oder sinnest du und hoffest
Auf einen ersten deutschen Hieb,
Der du von Friedensliebe troffest,
Der so viel zarte Noten schrieb? —
Der du von dieses Kriegs Beginne
Mit Freundschaft förmlich uns umgarnt,
Was immer dein Gemüt auch sinne,
Du bist gewarnt! Du bist gewarnt!
And meinst du, daß mit manchem Kniffe
Dipr deutsche Geist zu äffen sei —
And sandtest drum du deine Schiffe
In die Gefahr, der Schiffe zwei?
Nun, ob auf sie auch lustig wette
Manch Heldenherz voll edlen Spleens:
Wir hoffen, daß kein Gott sie rette,
Die „Nochester" und die „Orleans"!
Kladderadatsch
v w.