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Der vierteljährl. Bezugspreis für d. Blatt mit sämtl. Beilagen beträgt für
In- u. Ausland 3.50 M., bei Zusendung unter Kreuzbd. für Deutschland u.
Dlterreich 4,00 M., für alle and. -Länder 4,50M. Einzelne Nummer 35 Pf.

Alle Neckte kür lämtlicke Artikel und Illustrationen Vorbehalten.

Amerikanische, Copyright. 5/5 1918 bj A. Flofmann & Comp, in Berlin

Wochenkalender

Montag, den 6. Mai

Im Senate, im Senate
In dem schöllen Washington
War man gänzlich desperate —

Siehste wall, man kommt dir schon.

Dienstag, den 7. Mai
Erst sprach der Senator Lodge,

Daß die Stunde dunkel sei,

Vierzig Millionen fotsche
Und die Hoffnung ganz entzwei!

Mittwoch, den 8. Mai
Ach, er sprach so sehr gedankreich
Von dem Schiff, und Flugzeugbau:
..Noch kein Flugzeug kam nach Frankreich
Vlus den U. S. A.! Wie mau!

Wochenkalender

Donnerstag, den 9. Mai

Schiffe bauten seit zwei Jahren —

Stehe mir der Himmel bei! —

Wie soeben ich erfahren,

In Amerika wir — zwei!"

Freitag, den IO. Mai

„Kampfflugzeuge baun wir fleißig.

Ja, wir bauen immerzu;

Fertig werden sieben unddrei big
Bis zum Juli", sprach Herr New.

Sonnabend, den 11. Mai

„Bauen wollten wir zwölftausend
Ja auch nur nach dem Programnl!"

Also sprach er. Göttlich grausend
Groß ist wahrlich Onkel Sam!

Madderadatick.

O! O! 0!

Etwas Fürchterliches ist geschehen,

Das man lieber ganz im Dunkeln läßt.
Wilhelm Schnitze, sagt man, hat's gesehen
Um die Mitternacht zu Bukarest.

Oder sah es Gottlieb August Meier,

Oder einer, der ihm anverwandt?

Kurz, mau weiß nicht, wer; doch sicher sei er:
Ja, ein Mann ward und ein Weib erkannt!
(Junge, wat geiht di dat an?

Dat geiht di gor nicks an!)

Ja, vielleicht — man weiß noch nichts Genaues
Waren's zwei der Damen oder drei.

Kurz, ein Elend schlug zunächst, ein graues,
Schultzen — oder Meiern? — ganz entzwei.
Dann ermannte er sich unerbittlich —

Meier — oder Schultze? — stolz und frei,
Und er fragte sich, ob dieses sittlich
Oder aber etwas andres sei.

(Junge, wat geiht d i dat an?

Dat geit di gor nicks an!)

Dieser Manu, sagt Meier oder Schultze,
Dieser Mann erschien durchaus nicht kühl;
Nein, im Gegenteil, mit schnellem Pulze
Flog sein Blut von wegen dem Gefühl,
hei, wie färbten Schnitzes Wangen plötzlich
— Oder waren's Meiers? — sich vor Scham,
Weil der Mann — o, es ist ganz entsetzlich —
Zärtlich flüsterte mit einer Dam'.

(Zunge, wat geiht di dat an?

Dat geiht di gor nicks an!)

.Pfü!" Sanft säuselnd mit dem Ton des Flauto
Fuhr aus Meiers — oder Schultzes? — Mund
Dieser Ton, denn auch von einem Auto
Ward dem Guten dies und jenes kund.

Und er steckt in sittlicher Ekstase
Als ein Mann voll Würde und voll Weh
Ohne Furcht und Tadel seine Nase
Nach Papieren schnüffelnd ins W. C.

(Junge, wat geiht di dat an?

Dat geiht di gor nicks an!) —

Doch die Einfalt spricht: „Ob seine Hosen
Schön gebügelt oder faltig sind,

Das ist Wurscht mir, wie auch, was für Schosen
Er betreibt mit einem hübschen Kind.

Dahingegen frag' ich, kühn erdreistet,

Ob im Dienste er fürs Vaterland
Irgend schon Ersprießliches geleistet,

Oder ob er dieses nicht verstand —-“

(Junge, wat geiht di dat an?

Dat geiht di gor nicks an!)

Kladderadatsch
p. w
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