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Dichterklage im Frühling

Ein Dichter sprach in leisen Träumen:
..Beim Zeus! Es ift doch sonderbar:

Wie fügt sich sonst so nett den Reimen
Des Frühlings ganzes Inventar!

Da ist die ..Blüte" „Blume" ..Rose"

Und ..Liebe" „Herzen" „Duft" und „Äuß";
Ätan findet leicht und ganz famose
Den Reim im ersten Dichterschuß.'

Und gar bei „Veilchen" „Himmel" „Sonne"
Ich schwör's, bei meiner Dichterfeel' —

Da ift's wahrhaftig eine Wonne
Zu reimen, denn es fluscht wie Öl!

Auch „Klee", „Lawendel" und „Anischen"!
Wie leicht reim' ich auf „Majoran"!

Und für „Radieschen" fand ich „Lieschen"
Und „Lebertran" für „Thymian"!

Wie reimbar sind doch alle Bäume!

Kaum widerstrebt mir ein Gewächs:

Auf alle, alle find' ich Reime;

Für manche Hab' ich fünf bis sechs!

Ja. ja. sogar auf ..Gartenlattich"

Hab' schon ich einen Reim erwischt:

„Wie selten werde mittags satt ich!"

Jedoch aus Spargel reimt sich nischt!

Drum wenn in holden Maientagen
Die Erde wieder sproßt und keimt.

Dann klingen leis des Dichters Zulagen:

Es bleibt doch manches ungereimt!

A. : Wir wollen künftig mit Rumänien in Frieden und
Freundschaft leben. Wird das möglich sein nach allem,
was geschah?

B. : Rumänien darf eben nicht alles b e halt e n,
und wir werden manches vergessen müssen.

Der Japs

Im Osten grient der kleine Japs:

„Madam Europa hat 'neu Klaps
Und von Vernunft nicht einen Schimmer,

Das sonst so kluge Frauenzimmer.

Wenn unsereins nur aufgemuckt.

Wie ward er da von ihr geduckt!

Die schlitzäugige gelbe Rasse
War ihr ein Wesen niedrer Klasse;

Und jetzt in lächelnd süßer Ruh'

Seh' ich Europas Veitstanz zu.

Das zuckt — possierlich anzusehen -
Das zuckt vom Kopf bis in die Zehen.

Das zuckt und tanzt — es ist zum Schrein —
Ich glaub', das arme Ding geht ein.

Und ohne viele Müh' und Kosten
Tret' ich von meinem Auslugposten,

Sobald es nicht mehr japsen kann.

Vergnügt die reiche Erbschaft an.

Mir ist's, als hört' ich schon Geröchel."

Und lächelnd rieb er sich die Knöchel.

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