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Ausland 4.00 M., bei Zusendung unter Kreuzbd. für Deutschland n.Dster-
reich 4,65 M.. für alle and. -Länder 5,00 M. Einzelne Nummer 40 Pf.

Alleinige Ailzcigcii-Aiinahiiie Annonce» Expedition Rudolf Mosse Berlin und sämtliche Filialen.

Alle Rechte für sämtliche Artikel und Illustrationen Vorbehalten.

Wochenlalender

Montag, den -1. November
O wie lieblich, wie vergnüglich
Lebt cs sich im Neichstagshaus!

Männer, trefflich und vorzüglich
Reden dort in Sans und Braus.

Dienstag, den 5. November

Herr ftonmih), als ein Pole,

'Wie nur jemals einer war —

Das; ihn doch der Tenscl hole! —

Spltckt auf Deutschlands Heldenjchar!

Mittwoch, den 6. November

Und es |tö[jt der grofze Stychel
Wacker in dasselbe Horn;

Doch dein allen, braven Michel
Weckt das weiter keinen Zorn.

Amerikanisches Copyright 1. 11. 1918 by A. Hofmann & Comp, in Berlin

Heiliges Land

Wochenkalender


Kuller

Schultz'

Donnerstag, den 7. November

1

Kuller

Krapulinski lebt noch heute,

Schultz'

Herr Wafchlapski bläht sich sehr;
Es sind allerliebste Leute —


Müller

Echultzc

Michel, sprich, was willst du mehr?

Freitag, den 8. November


Deinen Ruhm hinfort zu mehren,
Bleibe ruhig, bleibe brav!

Lah dich von den Feinden scheren

. 1


Als ein frommes, dummes Schaf!


Müller

Sonnabend, den 9. November

Heiha! Heiha! Dir zum Segen


Echultze

Ging dein Ludendorfs ja schon!


Müller.

Neuer Herrlichkeit entgegen

Führt dich - pfui! — Herr Doktor Cohn!

kladderadatsch ^


Müller.

Schultze



Staatssekretär Lols erklärte im Reichstag, mit der Regelung der clsast-lothringischcn ..Frage" durch die Fricdcnsoerhandlungen sei die deutsche Negierung cinverslandkn. und setzte
mit Bezug aus die geplante Autononne hinzu, einer anderweitigen Lösung der e l sa st»l o t hr in g is ch e n „Fr a g e" werde dadurch „in keiner Weise oorgegrisscn!,.

Hat beim im Zorn die Hand, die schwere,
Aus uns gelegt der große Gott?

Ward deutsche Treue, Lieb' und Ehre
Demi ganz und gar zum Kindcrspott?
Brennt,d e u ts chcrM an n,v o r S ch am uu d Sch a u d e
Tein Antlitz nicht in dunkler Glut?

Gellt nicht durch alle deutschen Lande
Ein ungeheurer Schrei der Wut?

Wo einst, in goldner Morgenröte,

Der edle Meister Gottfried sang,
lind wo ans Herz dem jungen Goethe
Das Lied des deutschen Volkes klang;
Wo hoher Sitte Saaten säte
Der deutsche Geist am deutschen Strom,
In dir, o Straßburg, Stadt der Städte,
Erzittert Erwins stolzer Dom!

Wär', wer die Schmach in Ruhe litte,

Des edlen deutschen Namens wert? —
Grcist nicht in Hans und Schloß und Hütte,
O Deutschland, jede Hand zum Schwert?
Strömt, das Naturgesetz ocrkchrend,

Zurück nicht deiner Ströme Laus,

Und tun sich, neuen Ruhm gebärend,

Nicht deiner Helden Gräber ans?

Wo ist der Männer Zeit geblieben
Von Wcißcnbnrg, Sedan und Wörth,

Die von dem Grund die Feinde trieben
Der dir, mein Vaterland, gehört?

Sic durften dir zurück cs holen
Mit ihrem Blut, das teure Land,

Das dir in dunkler Zeit gestohlen
Des „Sonnenkönigs" Diebcshand.

Tenn Recht wird Unrecht, Wahrheit Lüge,
Die Schande spricht der Ehre Hohn;

Die Frechheit trägt der Weisheit Züge
Und bläht sich ans dem Richterthron.

Den tausend Opfern heut zum Lohne
Droht uns die tiefste Höllcnpcin,

Und ans des Vaterlandes Krone
Bricht man den schönsten Edelstein. —

Ihr, die uns führt, in allen Tiefen
Entstammt des Zornes heiligen Brand!

Die Geister, die da träge schliefen,
Anfschencht sic rings in Stadt und Land.

Und könnt ihr doch der Schmach nicht wehren,
So komme sie, die letzte Not!

Das ist kein Friede mehr in Ehren,

Nein, das ist schlimmer als der Tod!

Kladderadatsch
p. w.

e

E

E

C

A
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