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Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage. Man
bestellt bei den Postanstalien des In- und Auslandes, sowie in allen
Buchhandlungen. Zeitungsspeditionen und beim Verlag.

Der vierteljährliche Bezugspreis für dieses Blatt beträgt für In- und
Ausland 4.00 M., bei Zusendung unter Kreuzbd. für Deutschland u.Glter-
reich 4,6o M.. für alle and. Länder 5.O0M. Einzelne Nummer 40 Pf.

Alleinige Anzeigen-Annahme Annoncen-Expedition Rudolf Mosfe Berlin und sämtliche Filialen.

^lle Rechte für iämtiiche Artikel und Illustrationen Vorbehalten.

Wochenkalendc

Montag, den 6. Jantt"

In allen Straßen knallt i und schallt.

Dienstag, oen 7. Januar
Man schaffte ab die vo’>. Gewalt.

Mittwoch, den 8. Januar
Man machte Schluß mit dem Militär.

Amerikanische? Copyright &/1. 1919 by A. Llormann & Comp, in Berlin

Wochenkalender

Donnerstag, den 9. Januar
Man stützt sich auf das Maschinengewehr.

Freitag, den 10. Januar
Die Geknechteten alle, die wird man befrei«;

Sonnabend, den 11. Januar -
Und alle sollen geliebtnechtet sein.

Kladderadatsch.

Den heimkehrenden Offizieren

Deutschland, hebe das Haupt!

Deine von Tränen beinahe erblindeten, lieben Augen
Dürfen des leuchtenden Lichtes flutende Fülle saugen,

Das du in Nacht verschlungen geglaubt —

Deutschland, hebe das Haupt!

In des Unglücks rastlos nagender Zeit
Einmal vergiß das tiefe, das quälende Leid.

Nichte dich auf und breite die Arme weit!

Wie? Du hättest verlernt, stolz zu sein, Deutschland, du grosses?

Mutter, Mutter, siehst du sie nicht, die herrliche Frucht deines Schoßes?
Siehe, sie kommen, sind da, die Söhne, die lange entbehrten,

Breite die Arme und schließe ans Herz sie, die Wiedergekehrten!

Lauschte dein Ohr nicht die hundert Tage, die tausend,

Weit hinaus in die Nacht, wo ferne, brüllend und brausend,

Sich das Blutmeer der Schlacht ergossen, das wilde,

Über des fremden Landes blühend Gefilde?

Lauschtest du nicht? Und hörtest du nicht den Chor der heulenden Schmerzen,
Nicht den Jammer zerrissener Leiber, das klingende Klagen?

Tausende sanken dahin, von feurigem Eisen zerschlagen,

Aber Tausende standen inmitten, und war kein Zagen
In den ehernen, flammengehärteten Männerherzen!

Denn sie dachten an dich, an deinen Frieden, an deine
Fleißigen Städte und Dörfer, an deine Felder und Haine,

Und sie wußten, es war gegeben in ihre Hand

Alles Große und Schöne, beschlossen im heiligsten Namen:

Vaterland!

Deutschland, Vaterland, siehe, sie kamen!

Siehe, es kam dein weltenbezwingendes Heer,

Und du hast es gegrüßt' aber hier, hier ist mehr:

Hier ist die denkende Hand, die führend und weisend es lenkte,

Ist der Geist, das Gesetz, das tief in die Herzen sich senlte,'

Sind die Enkel der nie vergessenen Helden,

Von denen Lieder uns melden.

Deren Namen klingen wie mächtige Melodien:

Derfflinger, Seydlitz und Ziethen und Kleist und Schwerin.

Deutschland, sei stolz!

Heute noch sind deine Söhne aus gleichem Holz!

Edelleute und sonst in Frieden schaffende Bürger
Trugen in hohen Ehren das Schwert und stürmten voran,

Jünglinge oft und Greise, doch jeder, jeder ein Mann!

Tausendmal trotzten dem Tod sie, dem wütenden Würger.

Ja, sie hielten dir Treu. Auf Nußlands eisigen Feldern,

In, der Argonnen ewig rauschenden Wäldern,

Aus den schneeigen Firnen, auf wogendem Meere,

Und vom Sande der Wüste bestaubi.

Deutschland, hebe das Haupt!

Deutschland erhebt das Haupt!

Heute vergißt es das tiefe, das quälende Leid,

Richtet sich aus und breitet die Arme weit: .

„Gruß euch und Liebe und Dank und Ehre, ewige Ehre!"

Kladderadatsch
p w.
 
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