DOI Heft:
Hefte 5-9, Februar 1920
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.2300#0066
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Man btllrlll bei den Pollanftallen de» 9»- und Auslandes, sowie I Der vicrltlsährliche Bezugspreis für dieses Bla» beträgt für lln- und
in allen Buchhandlungen/Zeitungsspeditioncn und beim Verlag Ausland 8,5091?., bei Zulend, unl, Kreuzbd, »llr Deuilchland u. Klirr-
A. yokmann St Co. 9. in. b. 8, Berlin SD. 48, Wilhrlmftratzc 9. | reich 7,50 91?., für alle and. Länder 7,80 91?. Einzelne Nummer 50 P>.
^ Alleinige Anzeigcn-Annahme Annoncen-TLpedition Rudolf Mo ff« Berlin und sämtliche Filialen. - ■ — ■ -
Wochenkalender
Montag, den 2. Februar
Die Woche beginnt, und man sitzt und sinnt
Und fragt sich: wie wird es weiter?
Und während man feine Gedanken spinnt,
Fühlt man sich wenig heiter.
Dienstag, den 3. Februar
Es wechselte zwar und reichlich schnell
In Frankreich die Herrichergruppe:
Doch ob Clemenceau oder Deschanel.
Das ist uns gänzlich schnuppe.
Mittwoch, den 4. Februar
Allein, die Welt hat zu guter Letzt
Von Clemenceau etwas erfahren,
Was den erfreut, der den Edlen schätzt:
Er schreibt keine Memoiren.
Wochenkalender
Donnerstag, den 5. Februar
Das sagt uns doch —ich sage es kühl—:
Auf alle Fälle noch immer
Von einem Schatten von Schamgefühl
Bleibt selbst dem Lumpen ein Schimmer.
Freitag, den S. Februar
Doch seh' ich trauernd, wie oberfaul
Sein Ruhm und wie verschimmelt:
O Frankreich, du hast dein größtes Maul
Undankbar abgcwimmelt.
Sonnabend, den 7. Februar
Das grötzte Maul und den größten Schust,
Man Uetz sie klanglos verduften.
DochFrankrcichsRuhm ist nichtverpusit-
Es mangelt dort nimmer an Schuften!
Holland
Land der Hyazinthenzwiebeln,
Offen fei es hier gesagt:
Das wird man dir sehr verübeln,
Was du eben jetzt gewagt.
Denn in diesen holden Tagen,
Wo die, Schande herrscht allein,
Sag', wie konntest du es wagen,
Ehrenhast und stolz zu sein!
Wird man nicht sein Mütchen kühlen,
Weil du Würde zeigst und Mut?
Land der windbewegten Mühlen,
Deine Mühlen mahlen gut.
Ohne Furcht und ohne Tadel
Ragst du groß in diese Zeit,
Zeigst du doch den hohen Adel
Deiner alten Reinlichkeit.
Äberall, wohin ich schaue,
Lumperei und Niedertracht!
Wilhelmintje, freie Fraue,
Hast du dich auch recht bedacht?
Königin, die du den „Schuldigen"
Schirmst vor blöder Feinde Wut,
Königin, laß mich dir huldigen —
Königin, ich bin dir gut!
Sieh', du fragst nicht, ob es nütze,
Fragst nicht, ob es schade dir;
Dich und auch dein Land beschütze
Denn der Himmel für und für!
Wo zu Lüge nur und Schande
Sich die weite Welt erfrecht,
Dank: in deinem schönen Lande
Sichere Freistatt fand das Recht!
Fa, mag, was da wolle, kommen,
Dank dir, Dank, du starker Held,
Land, das du von mir genommen
Hast den Zweifel an der Welt.
Laß mich Lob und Preis dir bringen;
Sieh', von deiner Äcker Grund
Schwebt das Recht auf Adlerschwingen
Siegreich um das Erdenrund!
Kladderadatsch
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Man btllrlll bei den Pollanftallen de» 9»- und Auslandes, sowie I Der vicrltlsährliche Bezugspreis für dieses Bla» beträgt für lln- und
in allen Buchhandlungen/Zeitungsspeditioncn und beim Verlag Ausland 8,5091?., bei Zulend, unl, Kreuzbd, »llr Deuilchland u. Klirr-
A. yokmann St Co. 9. in. b. 8, Berlin SD. 48, Wilhrlmftratzc 9. | reich 7,50 91?., für alle and. Länder 7,80 91?. Einzelne Nummer 50 P>.
^ Alleinige Anzeigcn-Annahme Annoncen-TLpedition Rudolf Mo ff« Berlin und sämtliche Filialen. - ■ — ■ -
Wochenkalender
Montag, den 2. Februar
Die Woche beginnt, und man sitzt und sinnt
Und fragt sich: wie wird es weiter?
Und während man feine Gedanken spinnt,
Fühlt man sich wenig heiter.
Dienstag, den 3. Februar
Es wechselte zwar und reichlich schnell
In Frankreich die Herrichergruppe:
Doch ob Clemenceau oder Deschanel.
Das ist uns gänzlich schnuppe.
Mittwoch, den 4. Februar
Allein, die Welt hat zu guter Letzt
Von Clemenceau etwas erfahren,
Was den erfreut, der den Edlen schätzt:
Er schreibt keine Memoiren.
Wochenkalender
Donnerstag, den 5. Februar
Das sagt uns doch —ich sage es kühl—:
Auf alle Fälle noch immer
Von einem Schatten von Schamgefühl
Bleibt selbst dem Lumpen ein Schimmer.
Freitag, den S. Februar
Doch seh' ich trauernd, wie oberfaul
Sein Ruhm und wie verschimmelt:
O Frankreich, du hast dein größtes Maul
Undankbar abgcwimmelt.
Sonnabend, den 7. Februar
Das grötzte Maul und den größten Schust,
Man Uetz sie klanglos verduften.
DochFrankrcichsRuhm ist nichtverpusit-
Es mangelt dort nimmer an Schuften!
Holland
Land der Hyazinthenzwiebeln,
Offen fei es hier gesagt:
Das wird man dir sehr verübeln,
Was du eben jetzt gewagt.
Denn in diesen holden Tagen,
Wo die, Schande herrscht allein,
Sag', wie konntest du es wagen,
Ehrenhast und stolz zu sein!
Wird man nicht sein Mütchen kühlen,
Weil du Würde zeigst und Mut?
Land der windbewegten Mühlen,
Deine Mühlen mahlen gut.
Ohne Furcht und ohne Tadel
Ragst du groß in diese Zeit,
Zeigst du doch den hohen Adel
Deiner alten Reinlichkeit.
Äberall, wohin ich schaue,
Lumperei und Niedertracht!
Wilhelmintje, freie Fraue,
Hast du dich auch recht bedacht?
Königin, die du den „Schuldigen"
Schirmst vor blöder Feinde Wut,
Königin, laß mich dir huldigen —
Königin, ich bin dir gut!
Sieh', du fragst nicht, ob es nütze,
Fragst nicht, ob es schade dir;
Dich und auch dein Land beschütze
Denn der Himmel für und für!
Wo zu Lüge nur und Schande
Sich die weite Welt erfrecht,
Dank: in deinem schönen Lande
Sichere Freistatt fand das Recht!
Fa, mag, was da wolle, kommen,
Dank dir, Dank, du starker Held,
Land, das du von mir genommen
Hast den Zweifel an der Welt.
Laß mich Lob und Preis dir bringen;
Sieh', von deiner Äcker Grund
Schwebt das Recht auf Adlerschwingen
Siegreich um das Erdenrund!
Kladderadatsch