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Wochenkalender
Montag, den 2. August
Herr Hönisch hat wieder Großes vollbracht,
Ter hehre Minister des Kulms,
Er ist ei» Licht uns in dunkler Nachl,
Und keineswegs ein Stultus.
Dienstag, den 3. August
Er schwärmt für Liebknechts hohen Geist,
Ihn feiernd als Marquis Posa,
Indes zugleich der Weise preist
Die „edle Schwärmerin" Rosa.
Mittwoch, den 4. August
Auf! Auf! Und scicri den lrcfslichcn Mann
Mit Pauken, Poiaunen und Tuben,
Er rcinvclt deuliche Studenten an
Als »Meuchclinörder" und „Buben".
Wochenkalender
Donnerstag, den 5. August
Dies Wort voll holder Torheit Dunst,
Es stimmt mich trist und trister!
Man weiß: Iür„Volksbildung" und „Knust"
Ist dieser Herr Minister!
Freitag, den g. August
Und ticfbeseligt rus' ich aus:
Dich ziert die neue Vergilbung;
Wahrhaftig ja so sichiie aus, '
Du Mann der „Kunst und Bildung!"
Sonnabend, den 7. August
Herr Hönisch, der Sie im Fesltagskleid
Jüngst sprangen kühn in den Wannsee,
Blich saßt der Menschheit ganzes Leid,
Wenn ich Sie mir so anseh'!
Rückblick
Zur Erinnerung an die fünfzigste Wiederkehr der Tage von Spichern und Wörth.
Ich höre ein Raunen und Rauschen/
Ein Klingen aus alter Heit/
Den Stimmen muß ich lauschen
versunkener Herrlichkeit.
Ich höre sie fast verwundert:
Wann ist so Großes geschehn?
Ich sah ein halb Jahrhundert
Seit jenen Tagen vergehn.
Cs rauschte wie Jodler-Gefieder
vom waldigen Wasgenstein/
Denn Deutschlands Strom ward wieder
Oer alte deutsche Rhein.
wie anders ist es geworden:
wir ächzen in Not und Schand'/
Cs schänden Zrankreichs Norden
Das heilige, deutsche Land.
Sie haben uns nicht überwunden
In ritterlicher Schlackt/
wir sind von den welschen Hunden
heimtückisch niedergemacht.
Wir können nur knirschend denken:
Nicht deutsch mehr Straßburgs Oom!
welsche Buben tränken
Oie Rosse im deutschen Strom!
Doch was man uns genommen/
Was Leides uns geschehn:
Tage werden kommen/
wie wir ste einst gesehn —
Oa jeder der hohen IIHnen
Sein deutsches Herz erwies/
Oa ste die stolzen Zahnen
Trugen bis nach Paris.
Oa haben wir Türme und Tore
Mt Zahnen und Kränzen geschmückt/
Und Zrankreichs Trikolore/
Sie lag zerfetzt und zerstückt.
G Deutschland/ das in Chren
So hoch die Crüe sah/
Laß Trost die Tage dich lehren
von Metz und St. Privat!
wie Cichenkränze schmücken/
wie Blumen von sonniger Zlur/
Oie Namen dich: Spichern/ Saarbrücken
Und Wörth und !Nars-la-Tour.
O/ was man dir auch genommen/
was Leides dir geschehn/
Cs werden Tage kommen/
wie wir ste einst gesehn. *Mp