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Kladderadatsch — 75.1922

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Hefte 14-18, April 1922
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Russisches Gastspiel in Genua

Tanzen kann «r, als wenn er vom alten russischen Ballett wäre!

Müller. Wünschste dir 'n Osterei, Schultze?

Schultze. Nee, lieber nich. Wer wceß, Wat
da 'rauskriecht?

Müller. Na, ausbrüten brauchste et doch
nich jradc.

Schultze. Ick nich, aber der Pummkarree,
der wird uns det schon besorjen
in Jenua, der hat den „jeniuu
loci" dazu.

Müller. Wirdwohlwat„jcnuales"werdcn!

Berliner Wohnungslotterie

(Ein Vorschlag zur Güte)

(Bei der ZomMa -ine- Theaieifeste, in SI°«h°Im wurde -In- Wohnung verlost, in der der B-winncr t I-.hr-

Bei einer Tombola in Schweden
Gab's — dies Verfahren hat doch Sinn
Und großen Reiz für einen jeden —
Jüngst eine Wohnung als Gewinn.

O Götterschicksal, o famoses!

Zwei Jahre darf nun immerfort
Der Glückspilz im Besitz des Loses
Ganz frei und gratis wohnen dort!
Berliner aus! Wie strahlt die Sonne
Nun hold und rosig wie noch nie!

Her, zu der Obdachlosen Wonne,

Gleich mit der Wohnungslotterie!

Was helfen heute Millionen

Dem, der da schläft im Humboldtpark


Und ich gerate gleich in Rage,

Weil so viel Möglichkeiten blühn:

Als Großes Los gilt die Etage
Im ersten Stock der „Tauentzien".
Auch jener selbst ist nicht verdrießlich,
Der aus Fortunas holdem Rad
Hervorzicht, statt der Niete, schließlich
Ein Zimmer mit W. C. und Bad.

So könnt' der Deutsche durch Verlosen
Doch Unterkommen irgendwie —

Den Russen mit den Sowjetnosen
Gelingt's hier ohne Lotterie! m.
 
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