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am Brenner
Italien

>erle Siidtlrols, 1100m Höhe, bedeutender

«tr crstklassige Hotels mit JegL Kom-

” uucrspui xpiai4, jort u mäßigsten Pensionspreisen.
Anfragen beliebe man an die Kurvorstehung in Gossensaß zu richten.

Folgende un5 zugegangenen Beiträge werden unter Hinweis auf die am Schluß des Briefkastens befindliche Mitteilung mit bestem Dank abgelehnt:
Berlin: R. H. — Freienwalde: E. H. — Halberstadt: H. — Zehlendorf: Eh. P.

Baumgarten, Post Greiffenberg (Schlesien).

F. G.: Im „Greif" vom 21. Januar ISA
lesen wir: „Warnung! Denjenigen, dem mein
Tim und Lassen so nahe am Herzen liegt,
möchte ich den guten Rat erteilen, sich die An-
gelegenheit reiflich zu überlegen, da ich sonst
rücksichtslos gegen sie vorgehe. Elisabeth
Mayer, Neundors-Liebenthal."

Aber gutes Lieschen Mayer,

Ihren At^er hol der Geier!

Wenn Sie einem nah' am Herzen
Liegen — warum diese Schmerzen?

Gegen solche vorzugeh'n
Rücksichtslos — das ist nicht schön.

Also, gutes Lieschen Mayer,

Löschen Sie Ihr ZorneSfeuer!

Berlin, vr. D.: In Nr. 30 der „Deutschen
Allgemeinen Zeitung" lesen wir: „Gebildete
Dame, alleinsteh., nrit gutem Geschäft, noch
sehr auSdehnungSfähig, wünscht geb., tüchtigen
Kaufmann, am liebsten Metallbranche, weil
allein zu schwer, von 55—65 Jahren, zwecks
Heirat kennen zu lerne». Postlagerkarte Nr. 11.
W. 30." Wenn die gebildete Dame aber wirk-
lich noch so auSdehnnngSfähig ist, wie sie vor-
gibt, sollte sie doch einen etwas jüngeren Herrn
vcrlairgen.

Charlottenburg. A.: In Nr. 8 des „Berlin-
Friedenauer Tageblatts" lesen wir: „Wer
bügelt laufend Zylinderhüte aus. Offerten er-
beten unter F. 1124 an die Exp. d. Bl." DaS
geht ja beinahe schon über das „Rasieren von
Seehunden unter Wasser". Wahrscheinlich will
der Berliner.Wintergarten" oder die „Scala"
solch einen Wunderkünstler engagieren.

Dresden. W. G.: Im „Dresdner Anzeiger"
vom 30. Dezember 1924 lesen wir unter „Tä-
tigkeit der Feuerwehr": „Am Sonnabend 11,50
Uhr vormittags war Franklinstraße 30 in einer
Küche des ersten Obergeschosses auf dem GaS.
kocher Fleisch in einem Topfe angebrannt."
Derartig nervenaufregende Sachen sollte eigent-
lich eine Zeitung im gemütlichen Sachsen nicht
bringen.

Düren (Rheinland). R. E.: Im Kölner
,Madt-Anzeiger" vom 15. November 1924 be-
findet sich folgendes Gesuch: „Z. Mitbewohn,
eines Zimmers suche noch einen anst. Herrn.
Frau Scharf, Luxemburger Str. 47,1." Gerech-
ter Himmel, warum will denn Frau Scharf
gleich nrit — Kvei Herren in einem Zimmer
wohnen; das gibt doch bestimmt Unzuträglich-
keilen, auch wenw.die Herren anständig sind.

Göttingen. vr. S.: In Nr. 19 d«S „Göt-
tinger Tageblatts" befindet sich folgendes An-

gebot: „Eine fromme Sau, trächtig, zu der-
laufen. OberbillingShaüsen 93.' Da. hört sich
doch aber wirklich schon alles auf!

Hamburg, vr. C. C.: In Nr. 341 deS Ham-
burger Fremdenblatts" lesen wir: „Flotter
Einspänner sucht Arzt zu fahren. Elbe 1795."
Ob _ sich da Wohl ein Doktor finden wird?
Diese Zumutung ist doch etwas eigentümlich.

Leer (Ostfriesland). H, R.: In der „Bor-
kumer Zeitung und Badezeitung" vom 6. De-
zember lesen wir: „Vermiete meine Esel für
Wahlzwecke. G. Kutscher, Kirchstraße."

Der Asinus domosticus
Verschafft bei Wahlen Hochgenuß,

Dieweil er freundlich, statt ,/Hurra",

Auf jede Frage brüllt: „I — a!"

So daß in Borkum jedermann
Ad libitum nun wählen kann.

Magdeburg. O. M: In Nr. 5 der „Mägde-
burger Tageszeitung" lesen wir: .Mrkaufe

Vollblutstute Strypa, eingetragen Union-Elub
von Pathos a. d. Strohfeuer, geb. 1915, hoch-
tragend von Freibeuter (Vollblut), sicher von
Dame geritten, tadellose Beine, v. NachusiuS,
Emden, Kr. NeuhaldenSleben." Ja, sehr nett
sonst. Aber wer hat nun endlich die „tadel-
losen Beine"? „Strypa"? Der „Freibeuter"?
Oder gar die Dame? Erklär' den Stuß,
NachusiuS!

Marienwerder. E. B.: In Nr. 17 der
,^dönigSberger Allgemeinen Zeitung" lesen
wir: „Der KönigSberger gynäkologisch« Lehr-
stuhl. Professor vr. Wilhelm Zangemeister in
Marburg hat den an ihn ergangenen Ruf auf
den Lehrstuhl der Geburtshilfe und Gynäko-
logie an der Universität Königsberg als Nach-
folger des Geheimen Medizinalrats G. Winter
zum 1. April d. IS. angenommen." Heimlichen
Glückwunsch! Eine bessere Wahl hätte man
unmöglich treffen können.

Mittweida. W. St.: In Nr. 11 der .Leip-
ziger Neuesten Nachrichten" lasen wir: „Geb.
Frau, Mitte 90, mit ein Töcht., wünscht Be-
kanntsch. mit gutgest Kaufnr., Beamten,
Witwer m. Kind angenchm, zw. Heirat. Off.
erbeten unter K 644Ö Zweigst KönigSpl. 17."
Die wird wohl nun auch noch warten muffen,
bis sie 100 geworden ist, dann könnte sich viel-
leicht doch noch ein An I iqui tätenliebhaber

Paderborn. B. I.: Im Poderborner „West-
fälischen VolkSblatt" vom 30. Dezember 1924
lesen wir: „Geschäftsinhaberin sucht Zimmer
mit 2 Betten in gutem Hause. Näheres Pader-
born, Westernstr. 16." Unsinn, eine Geschäfts-
inhabers kann sich recht gut auch mtt einem

einzigen Bett behelfen, wenn ei genügend

Stuttgart. E. V.: In der Stuttgarter
„Württemberger Zeitung" vom 3. Dezember
1924 befindet sich die Besprechung der Aus-
führung von Hebbels „Genoveva" in der'
„Wiirtteinbergifchen Volksbühne"; unter
anderm lesen wir: „Den Golo schielt Paul
Adalbert Ebelt und weiß die Rolle durchweg
mit feurigem Labe» zu erfüllen." DaS war
jedenfalls eine sehr „augenfällige" Leistung.

Weimar. A. O.: In der Erfurter „Thürin-
ger Allgemeinen Zeitung" vom 11. Januar
Januar 1925 lesen wir: „Wir suchen sofort
einen entwicklungsfähigen jungen Beamten, der
das Einbruchdiebftahlges chäft be-
herrscht, soloie Kenntnisse in der Feuerversiche-
rung besitzt. Schriftl. Angeb. mit Zeugnissen
an die BezirkSdirektion der Bayorifchen Ver-
sicherungSbank, Erfurt, Arnstädter Stx. 31."
Es gibt heute so viel entwicklungsfähige junge
Leute, und gerade nach dieser Richtung hin, daß
die Bayerische VarsicherungSbank mit ihrem
Gesuch vollen Erfolg haben dürfte,

Zürich R. A.: In Nr. 5 der „Friedländer
Zeitung" lesen ivir: „Bützow, 6. Jan. Loh-
nender Einbruch. Infolge deS Sturmes gelang
eS Dieben auf Wolken bei dem Tagelöhner
Boldt nachts unbemerkt das Dach ahzndecken,
um auf diese nicht alltägliche Weise dem
Räucherboden einen Besuch abzustatten, woselbst
mehrere Familien ihr Fleisch zum Räuchern
.untergebracht hatten. Da die Räuchevwaren
von drei Schweinen gestohlen wurden, müssen
an dem Eiichruch mehrere Täter beteiligt ge-
wesen sein. Die Untersuchungen haben aber
noch keinerlei Anhaltspunkte ergeben." Daß
kann mau sich Wohl deuten, den der Vorfall ist
so rätselhaft wie nur möglich; daß die Diebe auf
Wolken herunteriuruten, könnte uns an und
für sich, bei dem Stande der heutigen Aviatik,
nicht allzusehr verblüffeir, wenn die Diebe zur
Gattung „Homo’ sapiens" gehörten. Da aber,
wie ausdrücklich versichert wird, drei Schweine
den Einbruch vollzogen haben, so stehen wir
einem absoluten Rätsel gegenüber.

nabme verzögert. Jede Zuschrift zu beantworten ist
un» unmöglich; auch (är.ntn öl: un* unverlangt
übersandte« nicht aulbewahren. Zarückgeschickt wird
e« nur, wenn ein mit den nötigen Briefmarken und
mit «uischrist »er,ebener B-stesumschl-g beigelügt

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