Äerlin, den s. März -1925
Dieses Dlatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage
Bezugspreis pierleljShrlich k>Reichsmark IllrJn. und Ausland. <Für das Ausland zuzüglich l R-ichSmacIKr°uzbandp°r!° in der Währung de» Bestimmungslandes.)
Bestellungen nehmen alle Buchhandlungen. ZellungSspediiionen, Postanstalien sowie der Verlag de» »ladderadaisch, Berlin S V/ SS, Wilhelmstraße S, entgegen.
Alleinige Anzeigenannahme Annoncen-Expedition Rudolf Mosse, Berlin SW 19, und deren Filialen.
All- Rechie für sämiliche Arlikel und Illustration-» »°rb-d°li-n.
Wochenkalender
Wochenkalender
Montag, den y. März
Haßt je ein Deutscher? Nich in die Tüte!
Groß ist des Deutschen Seelengüte.
Dienstag, den io. März
Ein Feind der Deutschen kam zu sterben —
Er hat geholfen, uns zu verderben.
Mittwoch, den 44. März
Er hals uns in den Staub zu ziehn —
Und — Kassels Philipp liebte ihn.
Donnerstag, den 42. 3Rärg
Doch, wir sind — groß: wir können nicht
schweigen:
Wir niüssen unser Beileid bezeigen.
Freitag, den 13. März
Er half den Schuften, uns zu meucheln.
Wir trauern; man nennt daS einfach
H—öflichkeit.
Sonnabend, den 44. März
Statt diese Höflichkeit zu ertragen.
Möchte man manchem die Wahrheit sagen!
Kladderadatsch.
Grausige Mär vom Gestade der Pleiße
Mannigfach sein Leben stiften
Muh der Mensch in dieser Zeit:
Auch die biederen Kommunisten
Lieben die Verschiedenheit.
Lebt der eine vom Betrügen.
Klaut der andere frisch draus los.
Andere üben mit Vergnügen
Sich im Fälschen, seelengroh.
And sie fiedeln ihre Weise,
Wundersam klingt die Musik:
Doch verbannt aus ihrem Kreise
— Sagen sie — sei Politik.
Andere, ohne jede Finte,
Flöten sanft, von Lieb' entflammt —
Samter, das ist klar wie Tinte,
Ist der Komparativ von Samt.
Viele wandern als Propheten
Heimlich durch das deutsche Land:
Allen strömen die Moneten
Flott aus Moskau in die Hand.
Jener knallt die Menschen nieder
Aus dem sicheren Hinterhalt:
Dieser flötet sühe Lieder
Als beliebter Rechtsanwalt.
Aber schlechte Menschen gibt es.
Wie man wieder sehen muh:
Denn der Doktor Riedner liebt es.
Manchmal kurz zu sagen: Schluh l
So was lieh die Menschheit hören
So ein quasi Burschoah —
Keinesweges lieh sich stören
Der gewaltige Samter da.
Lieblich unter Palmenzweigen
Wandelt manch ein würdiger Held:
O du edler Männer Reigen:
Marschner, Fränkl, Rosenfeld.
Dah der Geist den Menschen bilde,
Wahrlich, ist kein leerer Traum —
Aber allen schwebt der milde
Geist Sinowjew-Apfelbaum!
Grauenhaft hat sich erwiesen
Doktor Aiedners Tyrannei:
Diesen Samter, grade diesen,
Führte fort die Polizei.
Aus ist nun das Wortgeplänkel,
Keinem schmeckt mehr das Gericht:
Marschner. Vosenfeld und Fränkl
Esten ihre Suppe nicht.
Wehe! Ward das Recht gemeuchelt?
Deutsche, läht euch dieses ruhn?
Einen Kommunisten streichelt
Man doch nur mit Samthandschuhn I
Muh ein Kommunist erfahren.
Dah ein deutscher Mann es wagt.
Seine Würde so zu wahren? —
Sühe Nacht, fahr wohl... Es tagt!
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Haßt je ein Deutscher? Nich in die Tüte!
Groß ist des Deutschen Seelengüte.
Dienstag, den io. März
Ein Feind der Deutschen kam zu sterben —
Er hat geholfen, uns zu verderben.
Mittwoch, den 44. März
Er hals uns in den Staub zu ziehn —
Und — Kassels Philipp liebte ihn.
Donnerstag, den 42. 3Rärg
Doch, wir sind — groß: wir können nicht
schweigen:
Wir niüssen unser Beileid bezeigen.
Freitag, den 13. März
Er half den Schuften, uns zu meucheln.
Wir trauern; man nennt daS einfach
H—öflichkeit.
Sonnabend, den 44. März
Statt diese Höflichkeit zu ertragen.
Möchte man manchem die Wahrheit sagen!
Kladderadatsch.
Grausige Mär vom Gestade der Pleiße
Mannigfach sein Leben stiften
Muh der Mensch in dieser Zeit:
Auch die biederen Kommunisten
Lieben die Verschiedenheit.
Lebt der eine vom Betrügen.
Klaut der andere frisch draus los.
Andere üben mit Vergnügen
Sich im Fälschen, seelengroh.
And sie fiedeln ihre Weise,
Wundersam klingt die Musik:
Doch verbannt aus ihrem Kreise
— Sagen sie — sei Politik.
Andere, ohne jede Finte,
Flöten sanft, von Lieb' entflammt —
Samter, das ist klar wie Tinte,
Ist der Komparativ von Samt.
Viele wandern als Propheten
Heimlich durch das deutsche Land:
Allen strömen die Moneten
Flott aus Moskau in die Hand.
Jener knallt die Menschen nieder
Aus dem sicheren Hinterhalt:
Dieser flötet sühe Lieder
Als beliebter Rechtsanwalt.
Aber schlechte Menschen gibt es.
Wie man wieder sehen muh:
Denn der Doktor Riedner liebt es.
Manchmal kurz zu sagen: Schluh l
So was lieh die Menschheit hören
So ein quasi Burschoah —
Keinesweges lieh sich stören
Der gewaltige Samter da.
Lieblich unter Palmenzweigen
Wandelt manch ein würdiger Held:
O du edler Männer Reigen:
Marschner, Fränkl, Rosenfeld.
Dah der Geist den Menschen bilde,
Wahrlich, ist kein leerer Traum —
Aber allen schwebt der milde
Geist Sinowjew-Apfelbaum!
Grauenhaft hat sich erwiesen
Doktor Aiedners Tyrannei:
Diesen Samter, grade diesen,
Führte fort die Polizei.
Aus ist nun das Wortgeplänkel,
Keinem schmeckt mehr das Gericht:
Marschner. Vosenfeld und Fränkl
Esten ihre Suppe nicht.
Wehe! Ward das Recht gemeuchelt?
Deutsche, läht euch dieses ruhn?
Einen Kommunisten streichelt
Man doch nur mit Samthandschuhn I
Muh ein Kommunist erfahren.
Dah ein deutscher Mann es wagt.
Seine Würde so zu wahren? —
Sühe Nacht, fahr wohl... Es tagt!