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Gegenüber den heftigen Angriffen, .
denen die „polnische Wirtschaft" in letzter
Zeit in Deutschland ausgesetzt war, ist
es Pflicht eines objektiven Betrachters,
auch die Gegenseite zu Wort kommen
zu lassen. Strenge Objektivität war
stets der Ruhmestitel deutscher Wissen-
schaft. Dann gewinnen die Dinge ein
wesentlich anderes Aussehen.

Man hat das Bahnunglück im Korridor
auf die polnische Lotterwirtschaft zurück-
geführt. Erstens ist das nicht wahr,
denn ein verbrecherischer Anschlag ist
einwandfrei, schon als Erfordernis der
praktischen Vernunft, als Ursache erwiesen.
Zweitens entsprang die Vernachlässigung
nur einer wahrhaft väterlichen Fürsorge
für die Hebung der deutschen Schiffahrt!
Das Unglück sollte von der Benutzung
des Korridors abjchrecken und den
Seeweg ans Herz legen. Polen ver-
diente also nicht Angriff, sondern An-
erkennung.

Ebenso sind die großen Überschwem-
mungen an der Weichsel ganz verkehrt

In der Rcichstagssitzung vom 17. Juli
haben einzelne Parteien wieder einmal
derartigen Lärm vollsührt, daß der
Präsident, selbst mit ununterbrochenem
Schwingen der Glocke, die Ruhe nicht
wiederherstellen konnte.

Dies Glockenschwingen kann man auch
wirklich nur als einen „Versuch mit
untauglichen Mitteln" bezeichnen. Die
Sache muß ganz anders angesaßt werden.

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beurteilt worden. Man hat auch hier
von frevelhafter Verwahrlosung- der
Deiche gesprochen. Erstens ist dies
nicht wahr, zweitens geschah es nur im
Interesse der Wissenschaft: man wollte
praktisch erproben, wie lange Deiche
ohne Reparaturen den Wasserdruck aus-
zuhalten vermögen. Die Frucht dieser
wissenschaftlichen Untersuchungen werden
der ganzen Welt, also auch Deutschland,
zugute kommen. Ganz abgesehen davon
ist es überhaupt eine große Ehre für
deutsches Land, wenn polnisches Wasser
sich zu seiner Überschwemmung herbei-
läßt, von dem fruchtbaren Schlamm,
den die Weichsel kostenlos mit sich
schleppte, ganz zu schweigen.

Auch der Spott darüber, daß kürzlich
eine ganze Bahnstrecke in Polen ge-
stohlen wurde, bedeutet eine völlige
Verkennung schlauester Politik. Die
Strecke war längst zum Abbruch be-
stimmt, man scheute nur die hohen
Kosten. Durch den Diebstahl sind alle
Schwierigkeiten behoben. Niemand wird

liebliches Geläute

Man baue in der Mitte des Reichstags-
saales einen Turm in der Art des Ver-
kehrsturmes am Potsdamer Platz und
besetze ihn mit einem Mann, der sich
als Glöckner im Kölner Dom oder an
ähnlicher Stelle bereits bewährt hat, und
der auf ein elektrisches Flammenzeichen
des Präsidenten ein über ihm befindliches
Ricsengeläut in Bewegung setzt. Während
jetzt das Geläut der Glocke in dem Brül-

leugnen, daß die paar lumpigen ver-
rosteten Schienen in gar keinem Ver-
hältnis zu den Kosten des Abbruchs
und der Planierung stehen. Nicht der
Fiskus, sondern die Diebe sind also die
Gelackmeierten! In Deutschland aber
sollte man lieber aus Nachahmung dieser
pfiffigen Methoden bedacht sein!

Ganz ähnlich steht es mit der
Schießerei polnischer Gymnasiasten auf
ihre Professoren. Erstens haben sie
gor nicht geschossen, und zweitens ist
das Ganze nichts als die trotz schein-
barer Grausamkeit humanste Art des
Abbaus. Lieber ein einziger harter
Schmerz als langsames Verhungern!
Nur von diesem Gesichtspunkte ließen
sich die jugendlichen Helden leiten!
Wenn die sentimentalen Deutschen für
diesen echten Zivilheroismus kein Ver-
ständnis aufbringen, so sprechen sie sich
und nicht Polen das Urteil. Denn
Polen marschiert unentwegt an der
Spitze der Zivilisation, Humanität und
Kultur! lers.

len der skandalsüchtigen Parteien unter-
geht, wird dann umgekehrt das Gebrüll
in dem Schall der Glocke untergehen.

Den Namen „Verkehrsturm" kann
man für diese Einrichtung ruhig bei-
behalten, da von diesem Turm aus den
betreffenden Parteien allmählich doch
ein Begriff davon aufgehen wird, wie
man in einem Parlament miteinander
verkehrt. m. g.

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