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Äerlin, den 13. September 1925

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Wochenkalender

Wochenkalender

Montag, den 14. September
Dortmund, eben erst aus dir geschieden
Ist nun der Franzosen Regiment.

Weh! Und die „Gesellschaft für den Frieden"
Naht, die frech sich eine „Deutsche" nennt.

Dienstag, den 15. September
Und die Gerlach, Quidde und Konsorten
Öffneten die Klappe wieder froh,

Und man huldigte in trunkenen Worten
Zeigner, dem Verbrecher oorams ll ks.ui.

Mittwoch, den 16. September
Und man redete von „seinem Geiste",
Dem vermutlich, der sich schmieren ließ,
Und von seiner „Tapferkeit", na weißte,
Jedem Mann von Anstand ward es mieß.

Donnerstag, den 17. September
Und die köstliche Helene Stöcker
Ließ vernehmen ihres Möndchens Hauch.
Ein Verbrechen ist, klang ihr Gemecker,
Jeder Krieg, der zur Verteidigung auch.

Freitag, den 18. September
Und inmitten dieser eminenten
Herrn und Damen voller Überschwang
Sah man Löbe, ihn, den Präsidenten
Unseres Reichstags immer mitten mang.

Sonnabend, den 19. September
Ja, die alte Zeit ist hingeschwunden,

Und das waffenwütige Geschlecht —

Wir, wir loeben, unser sind die Stunden
Und — der Loebeilde hat recht!

Den Brüdern aus der Fremde

3m fernen Land aus eurer Hütte
Zum Himmel steigt des Herdes Rauch,
Doch bliebt ihr treu der deutschen Sitte
Und ireu dem heimatlichen Brauch,

Zhr, die ihr sorgt, daß fern in Ehren
Der edle deutsche Name steht.

Wie einstmals, da auf allen Meeren
Oie deutsche Flagge stolz geweht.

Zn Nord und Süd, in West und Osten,
Geschmäht, bedrückt und oft gehetzt,

Ihr standet treu auf eurem Posten,

Wie einst im Glücke, so auch jetzt.

Oie alte Treu, das alte Lieben
Habt ihr bewähret immer neu,

Da eurer Mutter nichts geblieben
Als ihrer Kinder Lieb' und Treu.

Umdroht von aller Völker Hassen,

Zn Knechtschaft und in Niedrigkeit,
Wird sie euch dennoch nicht verlassen,
Das sollt ihr fühlen allezeit.

Za, ihr, die ihr die treuen Hände
Heut in der Mutter Hand gelegt,

O fühlet, daß euch bis ans Ende
Das große Herz der Deutschen schlägt!

Und wenn nun in der weiten Ferne
Umatmet euch der Fremde Hauch:

Am Himmel stehn die alten Sterne,
Und in der Seele stehn sie auch.

Den Sternen wollen wir vertrauen,

Oie ihre ewigen Wege gehn,

Bis wir den Morgen wieder grauen
Und unsere Sonne steigen sehn!
 
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