3m Duchen-Derlag, ®. m. b. H„ Berlin SW 61
sind erschienen:
Paul Warncke
Deutsche Gedichte auS den Tagen deutscher Not
„Erwache Volk!"
In Ganzleinen gebunden M. 4.-
.,Dem Tag entgegen^
In Ganzleinen gebunden M. 5.-
»estallungefrast [einer fo eln[if?mrl<f>rinben Seife. .
Iff (o jeclantl. Me deutsche Seele ju
Jugend fiirer jufünfdaen Ausgabe
gerade Paul Warnde mll dem
vieler deulschesle aller
n Dlchler Hai durch seine wette schon |e?l einen
’-l* In der deulschen tllerolur eingenommen, der
den undeslrlilenften dieser «,l gehdrl.
Eukodai-, Pantopon-
MorfiumB
Mlllmli I
Zuckerkranke. £L3
neueren Forschung bowlosen heben — auf das Dvrpandenleln von
boebgrodlger tzerzschkvLch« und OwdaUonSschluLch« anrildjnlflbren,
seibalb auch die blshettgen Dlätturen nur leiten Heilung brachten.
WerdarumbeeSlülkneenüberdrüssig, verlangeProsp. «Ir.Saea.atnl.
von20 Pfg. über eln neues zukunftsreiches Dettahren ohne Diät und
umständliche Kuren von LUlcglo G. m. b. H„ Cnnel ,0
Sch woinsköpf o, ^
9 Ptd! tÜs». Käse!! ‘h feit 7!«
aller Art i-Aolokr-u.amvIre-
stU lies. d. Privatmann btll.
u. gut Jod. »de. »berleiu.
8«» 20 Jahren
llllcn-^chlcudcr-
HONIG
lO-Pf.-Bchs.M. 10.—.hlb.M.M0.
pie Sterne ^ lügen ^nkU!
Ailrologlsclics iuslllnl Orion, Bcrl.-ScnOneBera 335
Oos Echo aus der Tiefe
In den Wogen des Kanals herrschte
unlängst eine gewaltige Mißstimmung.
„Nein, alles was recht ist," sagte ein
ehrwürdiger Knurrhahn und schnitt eine
Grimasse, als wenn er drei Liter Lust
geschnappt hätte, „wenn das hier so
weiter geht, dann können wir nur ab-
dauken. Die Menschen, diese notdürftigen
Vierflosser, gondeln jetzt ja geradezu
massenweis bei uns herum. Und
bringens dabei doch nie zu ein paar
richtigen seefesten Kiemen!" — „Hast
recht, Alter!" sekundierte ihm ein be-
jahrter Kabeljau und riß daS Maul
auf. „Die schöne Ruhe von ehedem
ist vorbei. Drei solche Wasserdilettanten
in einem Monat, haste Worte?" — „Ich
ziehe um," seufzte ein melancholischer
Einsiedlerkrebs, „ich warte den Masien-
bctrieb nicht mehr ab!"
„Regt Euch doch um Poseidons willen
bloß nicht so auf, ihr alten Seephilister!"
rief dagegen ein munterer Delphin unter
lustigen Kapriolen, „zwei Damen waren
dabei, und gegen die muh man doch
galant sein. Ich habe die kleine Trude
ein ganzes Stück begleitet; einfach himm-
lisch, sag ich Euch! Dieser Wuchs, diese
Energie, diese Beinchcn! Hätte sie
schlapp gemacht, ich hätte sie liebend
gern aus meinem Rücken getragen wie
weiland mein seliger Urahn den Arion.
So was kriegt mau nicht alle Tage zu
sehen!" — „Sie machen einem ja
ordentlich den Mund luftig!" gluckste
ein kleiner Appetitsild und kriegte Stiel-
augen.
„Was sehen!" schrie dagegen ein
hungriger Haifisch mit tückischen Äug-
lein, „fürs Sehen kaufe ich mir nix,
ich will beißen, schmecke», schlucken, sresien!
Menschenflcisch nicht zu trainiert, nicht
zu alt, am besten weiblich, ist eine
Delikatesse. Schade, daß ich nicht zu
rechter Zeit kam, nur den Kemmerich
habe ich noch so ein bischen anknabbcrn
können. Run, ich habe meine Familie
schon in Gris Rez angesiedelt; hoffen
wir das Beste!"
„Ihr redet, wie Jhr's versteht," sagte
nun ein wichtiger amerikanischer Tinten-
fisch, der als Reporter für die „Fisch.
World" herübergcschwommen war, „ich
sage, Ihr solltet besser aus die reine
Sportsehre in Eurer Zone aufpassen!
Dieser Vierkötter, dieser damned Ger-
man, will den Kanal durchschwommen
haben? Betrug, nichts als Betrug. Ich
hab'S mit meinen eignen Tintenfisch-
augen gesehen; eins von den neuen
deutschen Unterseebooten aus Rotterdam
hat ihn auf dem Rücken getragen, sonst
hätte er's auch nie in 12V« Stunden
geschafft! Und dann hatte er ein Amulett
um den Hals, das der Kronprinz,
dieser Teufelskünstler, geweiht hatte.
Ich bin allemal für kair play, und
darum muß Vierkötter disqualifiziert
werden."
„Ganz Ihrer Meinung!" wisperte eine
giftige französische Rotzunge, „alle achte
von Webb bis Quatrechieus haben ge-
mogelt, eo ipso: war doch nicht ein
einziger Franzose unter ihnen!"
„Beruhigen Sie sich, Madame," legte
sich ein gewichtiger Polyp ins Mittel,
„für Beobachtung der Verkehrsregeln
sind wir da! Von morgen ab hat das
Reptunischc Lberkanolpolizeipräsidium
200 Doppelposten auf die Strecke ver-
teilt, künftig gibt eS keine Mogelei mehr.
Sehen Sie, so wird das gemacht . . . „
und dabei gab er mit seinen diversen
Armen solche fulminanten Schupozeichcn,
daß es selbst dem amerikanischen Tinten-
fisch vor den Augen flimmerte und er
säst landkrank wurde.
Eine kleine Pause trat ein, jeder war
mit seinen Gedanken beschäftigt.
„Aber was haben denn eigentlich die
Menschen davon, hier so durch den
Kanal zu jachtern?" fragte endlich ganz
bescheiden ein kleiner Fisch. Sie jappen
und schnaufen und schwimmen sich die
Seele aus dem Leib, und sresien uns
dabei noch nicht einmal. Ich verstehe
das einfach nicht, das geht über meinen
ozeanischen Horizont!"
Aber das beachtete niemand; es war
ja auch ein so gemeiner Fisch, der
diese Meinung vertrat, nur ein kleiner
grüner Hering. P.
Adolf Ey
Bon fleinEnn.fltoeenmenftöra
Gedichte - 2. Auflage
Preis gebunden 3.— Rink.
Adolf Ey
[ns «lei SffluDlGDen
Gedichte — 2. Auflage
Preis gebunden 3.— Rmk.
Adolf Ey
vor loKsfüffl
Neue Gedichte
preis gebunden 3.— Rmk.
Oie Bänd« find in ihrer ansprechenden Ausstattung eine Zierde für
jeden Bücherschrank und eignen sich als Geschenk für jede Gelegenheit
A. Hofmann S Eo., G. m. b. H., Berlin 63 46, Wilhelmstraße 9
sind erschienen:
Paul Warncke
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„Erwache Volk!"
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’-l* In der deulschen tllerolur eingenommen, der
den undeslrlilenften dieser «,l gehdrl.
Eukodai-, Pantopon-
MorfiumB
Mlllmli I
Zuckerkranke. £L3
neueren Forschung bowlosen heben — auf das Dvrpandenleln von
boebgrodlger tzerzschkvLch« und OwdaUonSschluLch« anrildjnlflbren,
seibalb auch die blshettgen Dlätturen nur leiten Heilung brachten.
WerdarumbeeSlülkneenüberdrüssig, verlangeProsp. «Ir.Saea.atnl.
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umständliche Kuren von LUlcglo G. m. b. H„ Cnnel ,0
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Oos Echo aus der Tiefe
In den Wogen des Kanals herrschte
unlängst eine gewaltige Mißstimmung.
„Nein, alles was recht ist," sagte ein
ehrwürdiger Knurrhahn und schnitt eine
Grimasse, als wenn er drei Liter Lust
geschnappt hätte, „wenn das hier so
weiter geht, dann können wir nur ab-
dauken. Die Menschen, diese notdürftigen
Vierflosser, gondeln jetzt ja geradezu
massenweis bei uns herum. Und
bringens dabei doch nie zu ein paar
richtigen seefesten Kiemen!" — „Hast
recht, Alter!" sekundierte ihm ein be-
jahrter Kabeljau und riß daS Maul
auf. „Die schöne Ruhe von ehedem
ist vorbei. Drei solche Wasserdilettanten
in einem Monat, haste Worte?" — „Ich
ziehe um," seufzte ein melancholischer
Einsiedlerkrebs, „ich warte den Masien-
bctrieb nicht mehr ab!"
„Regt Euch doch um Poseidons willen
bloß nicht so auf, ihr alten Seephilister!"
rief dagegen ein munterer Delphin unter
lustigen Kapriolen, „zwei Damen waren
dabei, und gegen die muh man doch
galant sein. Ich habe die kleine Trude
ein ganzes Stück begleitet; einfach himm-
lisch, sag ich Euch! Dieser Wuchs, diese
Energie, diese Beinchcn! Hätte sie
schlapp gemacht, ich hätte sie liebend
gern aus meinem Rücken getragen wie
weiland mein seliger Urahn den Arion.
So was kriegt mau nicht alle Tage zu
sehen!" — „Sie machen einem ja
ordentlich den Mund luftig!" gluckste
ein kleiner Appetitsild und kriegte Stiel-
augen.
„Was sehen!" schrie dagegen ein
hungriger Haifisch mit tückischen Äug-
lein, „fürs Sehen kaufe ich mir nix,
ich will beißen, schmecke», schlucken, sresien!
Menschenflcisch nicht zu trainiert, nicht
zu alt, am besten weiblich, ist eine
Delikatesse. Schade, daß ich nicht zu
rechter Zeit kam, nur den Kemmerich
habe ich noch so ein bischen anknabbcrn
können. Run, ich habe meine Familie
schon in Gris Rez angesiedelt; hoffen
wir das Beste!"
„Ihr redet, wie Jhr's versteht," sagte
nun ein wichtiger amerikanischer Tinten-
fisch, der als Reporter für die „Fisch.
World" herübergcschwommen war, „ich
sage, Ihr solltet besser aus die reine
Sportsehre in Eurer Zone aufpassen!
Dieser Vierkötter, dieser damned Ger-
man, will den Kanal durchschwommen
haben? Betrug, nichts als Betrug. Ich
hab'S mit meinen eignen Tintenfisch-
augen gesehen; eins von den neuen
deutschen Unterseebooten aus Rotterdam
hat ihn auf dem Rücken getragen, sonst
hätte er's auch nie in 12V« Stunden
geschafft! Und dann hatte er ein Amulett
um den Hals, das der Kronprinz,
dieser Teufelskünstler, geweiht hatte.
Ich bin allemal für kair play, und
darum muß Vierkötter disqualifiziert
werden."
„Ganz Ihrer Meinung!" wisperte eine
giftige französische Rotzunge, „alle achte
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mogelt, eo ipso: war doch nicht ein
einziger Franzose unter ihnen!"
„Beruhigen Sie sich, Madame," legte
sich ein gewichtiger Polyp ins Mittel,
„für Beobachtung der Verkehrsregeln
sind wir da! Von morgen ab hat das
Reptunischc Lberkanolpolizeipräsidium
200 Doppelposten auf die Strecke ver-
teilt, künftig gibt eS keine Mogelei mehr.
Sehen Sie, so wird das gemacht . . . „
und dabei gab er mit seinen diversen
Armen solche fulminanten Schupozeichcn,
daß es selbst dem amerikanischen Tinten-
fisch vor den Augen flimmerte und er
säst landkrank wurde.
Eine kleine Pause trat ein, jeder war
mit seinen Gedanken beschäftigt.
„Aber was haben denn eigentlich die
Menschen davon, hier so durch den
Kanal zu jachtern?" fragte endlich ganz
bescheiden ein kleiner Fisch. Sie jappen
und schnaufen und schwimmen sich die
Seele aus dem Leib, und sresien uns
dabei noch nicht einmal. Ich verstehe
das einfach nicht, das geht über meinen
ozeanischen Horizont!"
Aber das beachtete niemand; es war
ja auch ein so gemeiner Fisch, der
diese Meinung vertrat, nur ein kleiner
grüner Hering. P.
Adolf Ey
Bon fleinEnn.fltoeenmenftöra
Gedichte - 2. Auflage
Preis gebunden 3.— Rink.
Adolf Ey
[ns «lei SffluDlGDen
Gedichte — 2. Auflage
Preis gebunden 3.— Rmk.
Adolf Ey
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jeden Bücherschrank und eignen sich als Geschenk für jede Gelegenheit
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