DOI Heft:
Hefte 45-48, November 1926
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.2306#0710
Berlin, den 7. November -1976
Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage
Bezugspreis viellcljihrlich 7 Reichsmark. (Für Pu» Ausland zuzüglich I Reich»,nur, Kreuzband»»«»., Bestellungen nehmen alle Buchhandlungen. Zellung».
Ipiditionen. sowie der Berlag de» »laddcradalsch. Berlin SW 18, Wilhclmstrastc 9, entgegen. Bezug durch die Postanstallen monatlich 2.10 M.
Alleinige Anzeigenannahme Annoncen-Expeditivn Rudolf Mosse, Berlin 81V 19. und deren Filialen.
»lle Rechte für sinnlich- «rlltel und
Wochenkalender
Montag, den «.November
Steh« sie sich wie Hund und Katze?
Kommen sie zu holdem Schwatze?
Dienstag, den 9. November
Sinken, fern vom lauten Schwarme,
Sich die Beiden in die Arme?
Mittwoch, den ^0. November
Schmettert hoch von der Empore
Briands Stimme, die sonore?
Wochenkalender
Donnerstag, den 11. November
Oder summt wie ein Moskito
Flüsternd sie: „O mein Benito!"?
Freitag, den -12. November
Säuselt dann im Liebesliede
Mussolini: „Aristide!"?
Sonnabend, den -13. November
Tag für Tag der bange Zweifel,
Ob, ob nicht! Hol' ihn der Teufel!
stladderadats».
Wer's glaubt!
Nachdem wir nun seit tausend Jahren
Won Frankreich jede Niedertracht
And oftmals Raub und Mord erfahren,
Sobald ihm blühte Glanz und Macht,
Ist endlich nun der Tag gekommen
Der Sanften, Biedern, Guten, Frommen:
Frankreich kommt zur Vernunft allmählich —
Wer's glaubt, wird selig!
Sein edles Herz uns zu enthüllen.
Hält es uns hin die leere Hand.
Auf daß wir sie mit Barem füllen.
Dieweil es gänzlich abgebrannt.
Dafür verspricht es, zu versprechen.
Es werde unsere Ketten brechen.
Wenn wir bezahlt frisch, fromm und fröhlich —
Wer's glaubt, wird selig!
Ich seh' sein rührendes Verlangen
Nach jener holden Friedenszeit.
Wo Michel ihm in's Garn gegangen.
Iu jedem Liebesdienst bereit.
Dann sinkt es. seligsüß zu schmusen.
Dem Boche, dem teuren, an den Busen,
Der ihm nicht länger unausstehlich —
Wer's glaubt, wird selig!
Dann überhäuft es ihn mit Gnade,
Dann „kontrolliert" es nimmermehr.
Dann zieht es fort vom Mheingestade
And zwar auf Nimmerwiederkehr.
Dann gibt es mit verliebtem Blicke.
Was es gestohlen, uns zurücke.
Ich glaube, selbst aufs Elsaß zähl' ich —
Wer's glaubt, wird selig!
Ja, des Franzosen Not zu lindern,
Das sei uns oberstes Gesetz!
Dann wird er Kind und Kindeskindern
Verbieten jegliches Gehetz.
And wer noch zweifelt, daß die Stunde
Erschien zu solchem Liebesbunde,
Der uns befreit von jedem Drucke.
Der ist meschugge! *“‘6
Dieses Blatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage
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Ipiditionen. sowie der Berlag de» »laddcradalsch. Berlin SW 18, Wilhclmstrastc 9, entgegen. Bezug durch die Postanstallen monatlich 2.10 M.
Alleinige Anzeigenannahme Annoncen-Expeditivn Rudolf Mosse, Berlin 81V 19. und deren Filialen.
»lle Rechte für sinnlich- «rlltel und
Wochenkalender
Montag, den «.November
Steh« sie sich wie Hund und Katze?
Kommen sie zu holdem Schwatze?
Dienstag, den 9. November
Sinken, fern vom lauten Schwarme,
Sich die Beiden in die Arme?
Mittwoch, den ^0. November
Schmettert hoch von der Empore
Briands Stimme, die sonore?
Wochenkalender
Donnerstag, den 11. November
Oder summt wie ein Moskito
Flüsternd sie: „O mein Benito!"?
Freitag, den -12. November
Säuselt dann im Liebesliede
Mussolini: „Aristide!"?
Sonnabend, den -13. November
Tag für Tag der bange Zweifel,
Ob, ob nicht! Hol' ihn der Teufel!
stladderadats».
Wer's glaubt!
Nachdem wir nun seit tausend Jahren
Won Frankreich jede Niedertracht
And oftmals Raub und Mord erfahren,
Sobald ihm blühte Glanz und Macht,
Ist endlich nun der Tag gekommen
Der Sanften, Biedern, Guten, Frommen:
Frankreich kommt zur Vernunft allmählich —
Wer's glaubt, wird selig!
Sein edles Herz uns zu enthüllen.
Hält es uns hin die leere Hand.
Auf daß wir sie mit Barem füllen.
Dieweil es gänzlich abgebrannt.
Dafür verspricht es, zu versprechen.
Es werde unsere Ketten brechen.
Wenn wir bezahlt frisch, fromm und fröhlich —
Wer's glaubt, wird selig!
Ich seh' sein rührendes Verlangen
Nach jener holden Friedenszeit.
Wo Michel ihm in's Garn gegangen.
Iu jedem Liebesdienst bereit.
Dann sinkt es. seligsüß zu schmusen.
Dem Boche, dem teuren, an den Busen,
Der ihm nicht länger unausstehlich —
Wer's glaubt, wird selig!
Dann überhäuft es ihn mit Gnade,
Dann „kontrolliert" es nimmermehr.
Dann zieht es fort vom Mheingestade
And zwar auf Nimmerwiederkehr.
Dann gibt es mit verliebtem Blicke.
Was es gestohlen, uns zurücke.
Ich glaube, selbst aufs Elsaß zähl' ich —
Wer's glaubt, wird selig!
Ja, des Franzosen Not zu lindern,
Das sei uns oberstes Gesetz!
Dann wird er Kind und Kindeskindern
Verbieten jegliches Gehetz.
And wer noch zweifelt, daß die Stunde
Erschien zu solchem Liebesbunde,
Der uns befreit von jedem Drucke.
Der ist meschugge! *“‘6