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Lerlin, den 2. Oktober 2927

OlejeS Älatt erscheint täglich mit Ausnahme der Wochentage

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Festwochenkalender
Sonntag, den 2. Oktober

O Sonntag, Voll von Sonne, Ich sag' mit stiller Wonne:

Du gabst uns einen Mann. Gut fängt die Woche an.

Montag, den 3. Oktober
Am Dionlag hör' ich wieder
Des edlen Namens Klang;

Er klingt wie Jubellieder
Und hoher Heldensang.
Dienstag, den 4. Oktober
Am Dienstag ebbt von Festen
Vielleicht die hohe Flut;

Doch, feiern so den Besten,
Wahrhaftig, das tut gut.
Mittwoch, den s. Oktober
Und jeder sagt's an jeden
Vom Rhein bis an die Murg.
Was kann man Besseres reden
Auch als von Hindenburg?

Donnerstag, den 6. Oktober
Und was an Jubeltönen
Ihn wochenlang umschwirrt:

Er muß sich dran gewöhnen,
Daß er gefeiert wird.

Freitag, den 7. Oktober
Es geht ununterbrochen.

Und wahrlich nicht zu knapp,
Es geht auch nicht mit Wochen
Und nicht mit Jahren ab.
Sonnabend, den s. Oktober
Daß ihn die Welt bewundert,
Das bleibt ein schöner Brauch:
Ihn feiert das Jahrhundert
Und das Jahrtausend auch.

Hindenburg

zum achtzigsten Geburtstag, den 2. Oktober

Ein einzig Wort von allen Zungen,
Aus Millionen ein Gefühl
Hat sich zum Himmel aufgeschwungen
Hoch übers irdische Gewühl.

Und manche Schranke ist gefallen,
Vergessen manch ein Zwist und Zank -
Ein einzig Wollen in uns allen,

Ein einziges, und das heißt: Dank!

Dem Höchsten Dank, der uns gegeben
In dieser trauervollen Zeit,

Wo in dem unruhvollen Leben
Selbstsucht und Niedrigkeit gedeiht;
Wo wir, umringt von all dem Kleinen,
Mit Mühe unsere Pfade gehn,

Daß wir hoch über dem Gemeinen
Noch reine, deutsche Größe sehn.

Die Größe, die aus dumpfem Zagen
Uns immer wieder aufwärts reißt,

Die uns in diesen dunkeln Tagen
Fest an die Zukunft glauben heißt;
Die, daß der Deutsche nicht entarte,
Sich mahnend über uns erhebt -
Dem Höchsten Dank, der sie bewahrte,
Und ihm, in dem sie uns noch lebt!

Er leuchtet über Trug und Tücke,

Ihn beugten nicht die achtzig Jahr',
Den Herrlichen, der groß im Glücke
Und größer noch im Unglück war.
Dem Höchsten Dank, der ihn erhalten
Zu des zertretenen Volkes Heil.
Herrgott, laß ihn noch lange walten,
Und Segen, Segen sei sein Teil!
 
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